Technische Kommission Bauklebstoffe (TKB) im IVK
Die Rolle der TKB in der Fußbodentechnik
Die Technische Kommission Bauklebstoffe (TKB) steht für die technische Kompetenz der Hersteller von Produkten für die Verlegung von Bodenbelägen im weitesten Sinne (Parkett, textile und elastische Bodenbeläge, keramische Fliesen und Naturstein). Die namensgebenden Klebstoffe sind dabei nur ein Ausschnitt der vertretenen Produkte. Bearbeitet werden tatsächlich alle Arten von Verlegewerkstoffen für die Bodenbelagsverlegung, wie z. B. Grundierungen, Spachtelmassen oder auch Verlegeunterlagen. Häufig werden zudem auch Produkte tangierender Gewerke, wie z.B. Schnellzemente oder Beschichtungen, einbezogen. Weiterhin bringen sich auch die Hersteller von Chemie-Rohstoffen in die TKB ein.Innerhalb des Industrieverbands Klebstoffe (IVK) bilden die Hersteller von Verlegewerkstoffen eine eigenständige Organisationseinheit, den Arbeitskreis Bauklebstoffe (AKB). Dieser Arbeitskreis vertritt die kaufmännischen und unternehmerischen Belange seiner Mitglieder und bestimmt aus seinen Reihen die Mitglieder der TKB. Aufgrund der rechtlichen Vorgaben durch z. B. Wettbewerbs- und Kartellrecht sind die Arbeitsmöglichkeiten innerhalb des AKB stark reglementiert. Der Schwerpunkt der fachlichen Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen liegt daher auf technischem Gebiet und damit in der Verantwortung der TKB.
Laut Satzung besteht die TKB aus maximal elf gewählten und drei kooptierten Mitgliedern. Bei allem persönlichen Engagement ist die Fülle der beschrieben Aufgaben selbstredend nicht von diesem Personenkreis alleine zu bewältigen. Erste Quelle für deren wirksame Tätigkeit sind zum einen die entsendenden Unternehmen mit ihren Ressourcen und zum anderen der IVK mit seiner Geschäftsstelle bzw. deren Mitarbeitern. Für sich alleine gesehen könnte die TKB allerdings kaum etwas bewirken: Vielmehr sind die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen und Verbänden sowie die Mitgliedschaft in maßgeblichen Gremien, wie z. B. Normenausschüssen, unabdingbar. Das daraus resultierende Netzwerk der TKB lässt sich dabei verschiedenen Bereichen zuordnen. Im innersten Kreis sind dies die formalen Beziehungen zu verwandten Verbänden.
So ist die TKB im entsprechenden Arbeitsgremium des europäischen Kleb-Dichtstoffverbands (FEICA) vertreten, der wiederum über den Verband der europäischen Bauproduktehersteller den Kontakt zur EU-Kommission hält. Über den Verband der chemischen Industrie (VCI) ist die Deutsche Bauchemie mit dem IVK institutionell verbunden. Auf Arbeitsebene deckt der von beiden Verbänden getragene Koordinierungskreis Fliesenverlegewerkstoffe, dem auch TKB-Mitglieder angehören, Produkte für die Fliesen- und Natursteinverlegung ab. Die Gründung der Gesellschaft für emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe (GEV) wurde vor mehr als 20 Jahren durch die TKB initiiert und die Zusammenarbeit beider Verbänden ist nach wie vor sehr eng und fruchtbar. Ein weiterer Partnerverband unter dem Dach des VCI ist der Verband der Lackindustrie, vor allem zu den Umweltproduktdeklarationen und zu Lösemittelfragen.
Großen Wert legt die TKB auch auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit allen maßgeblichen Branchenverbänden. Auf Bodenbelagsherstellerseite seien hier der Verband der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB), der Verband der deutschen Parkettindustrie (VDP) und der Heimtextilienverband genannt. Ein außerordentliches Gewicht kommt auch der Zusammenarbeit mit den Handwerksverbänden zu, schließlich sind es deren Mitglieder, die die Produkte der Verlegewerkstoffhersteller verarbeiten. Entsprechend groß sind die gemeinsamen Interessen z. B. bei der Bearbeitung technischer Fragestellungen oder der Erarbeitung von Merk- und Hinweisblättern. Ein aktuelles Beispiel sind die Aktivitäten zur Überarbeitung der DIN 18560-1: u. a. eine gemeinsame Pressekonferenz von TKB, Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) und dem Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz (BV Farbe) im November 2020. Eng verknüpft damit ist auch die Zusammenarbeit mit Branchensachverständigen, die häufig selbst Handwerksunternehmer sind oder dem Handwerk nahe stehen. Der von 2017 bis 2019 durchgeführte Ringversuch zur KRL-Methode steht beispielhaft dafür.
Über die geschilderten Verbindungen zu maßgeblichen Branchenteilnehmern bietet die TKB praktisch eine Plattform für Kommunikation und Diskussion auf technisch hohem Niveau. Die jährliche TKB-Fachtagung steht exemplarisch dafür, zum einen mit jeweils anspruchsvollen Vorträgen, zum anderen mit ausreichend Raum für informellen fachlichen Austausch zwischen den Teilnehmern. Der Tätigkeitsbericht des TKB-Vorsitzenden zu Beginn jeder Tagung ist dafür ein weiterer kleiner aber wichtiger Baustein.
Dr. Norbert Arnold der Autor
Dr. Norbert Arnold ist Leiter der Technischen Sortimentsentwicklung bei Uzin und Vorsitzender der Technischen Kommission Bauklebstoffe (TKB).
aus
FussbodenTechnik 03/21
(Wirtschaft)