Dachverband Textil + Mode:
Mitgliederbefragung zum Thema Nachhaltigkeit
Der Berliner Gesamtverband Textil + Mode hat bei den Mitgliedsunternehmen der angeschlossenen Verbände eine Befragung zur Nachhaltigkeit vorgenommen.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Bewertung der Situation in der Textilindustrie insgesamt deutlich von der im Wuppertaler Kompetenz-Zentrum Textil + Sonnenschutz vertretenen Industrien unterscheidet.
Während in der gesamten Textilindustrie 22 Prozent der befragten Unternehmen angeben, bereits mehr als die Hälfte ihrer Umsätze mit nachhaltigen Produkten zu generieren, liegt dieser Anteil bei den Mitgliedern im Wuppertaler Verbands-Netzwerk erst bei 12 Prozent. Perspektivisch ist dort hingegen die Bereitschaft zur Ausweitung der nachhaltigen Produktion höher als in der Textilindustrie gesamt. Während dort fast ein Zehntel vorerst gar keine Ausweitung der nachhaltigen Produktion plant, ist dieses Verharren im Status quo für die Mitglieder von Heimtex, Matratzenverband und ViS gar keine Option mehr.
Ganz ähnlich schätzen die Befragten aus allen Bereichen die zu erwartende Verteuerung ihrer Produkte durch die Umstellung auf Nachhaltigkeit ein: Ein Drittel rechnet mit Steigerungen bis 10 Prozent, zwei Drittel mit bis zu 25 Prozent. Knapp 10 Prozent erwarten Verteuerungen zwischen 25 und 50 Prozent.
Pessimistischer als die Gesamtheit der Befragten bewerten die Mitglieder des Kompetenz-Zentrums die Kluft zwischen der Nachfrage und der Zahlungsbereitschaft von Konsumenten für nachhaltige Produkte. Fast die Hälfte geht von einer sehr niedrigen bis niedrigen Zahlungsbereitschaft aus, während zugleich die Nachfrage von zwei Dritteln der Unternehmen als hoch bis sehr hoch bewertet wird.
Immerhin 20 Prozent der Mitglieder sehen auch eine hohe Zahlungsbereitschaft der Verbraucher, während dies bei der Gesamtheit der Befragten nur von jedem 10. so eingeschätzt wird.
aus
BTH Heimtex 07/21
(Wirtschaft)