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Verlegepraxis: Faserarmierter Fugenkitt
Mit dem Fugenkitten hat sich die Entwicklungsabteilung von Pallmann jüngst einer Alltagsaufgabe des Parkettlegers gewidmet, die bei Verlegearbeiten in aller Regel eher nebenher läuft und nicht allzu oft thematisiert wird. Dabei sind die Würzburger Parkettexperten dennoch auf praktisches Optimierungspotenzial gestoßen: Erstmals wurde das in bauchemischen Produkten bewährte Prinzip der Polypropylen-Faserarmierung auf einen wasserbasierten Holzfugenkitt übertragen. Pallmann hat sich die innovative Neuentwicklung im Dezember 2020 patentieren lassen, im Januar dieses Jahres erfolgte die offizielle Markteinführung des neuen Pall-X Filler.
Anwendungstechniker Jan Kohler demonstrierte die Anwendung kürzlich live in einem Praxis-Webinar für Parkettprofis. "Pall-X Filler verschließt bis ca. 3 mm breite Fugen ohne Risse bei einmaligem Aufspachteln", erklärte der Kitt-Experte. Die Lösung überzeuge insbesondere durch ihre große Flächenleistung und ihr geringes Schwindverhalten in der Fuge. "Durch die enthaltene Kunststofffaser wird ein Abrutschen des Kitts in die Fuge verhindert, da sich die Fasern quasi links und rechts an die Plankenkanten heften", beschreibt Kohler die besondere Eigenschaft der Fugenmasse. "Wenn die enthaltenen Holzspäne beim Trocknen des Kittes schrumpfen, werden sie durch die Kunststofffasern praktisch in einer Netzstruktur zusammengehalten." Ein weiteres Hauptaugenmerk lag Kohler zufolge bei der Entwicklung auf der Farbechtheit des getrockneten Füllmaterials. "Nach dem Ölen oder Lackieren der Fläche stimmt es optisch passend mit dem Parkett überein."
Profi-Tipps für optimales Fugenkitten
Damit der Parkettleger möglichst optimale Ergebnisse beim Kitten von Parkettfugen erzielt, gibt es bei den jeweiligen Arbeitsschritten einiges zu beachten. Jan Kohler erläuterte, worauf es ankommt - und verriet dabei manchen Kniff, der die Arbeit einfacher macht.
1.) Mischung und Zutaten: Durch die Kunststofffasern ist die Konsistenz von Pall-X Filler etwas dickflüssiger als von gängigen Fugenkitten. Der Fachmann rät dazu, feinen Holzstaub der Körnung 80 mit der Kittmasse im Mischungsverhältnis 1:3 anzumischen. "Die Konsistenz stimmt, wenn kleinere Wellenhügel nach dem Anteigen innerhalb von ca. 5 Sekunden ineinander verlaufen."
Tipps: Kurze Holzfasern gelangen besser in die Fuge, daher sehr feinen Holzstaub verwenden. Am besten bei Schleifarbeiten welchen von verschiedenen Hölzern aufheben, damit man ihn bei Bedarf nicht extra schleifen muss. Lediglich Schleifstaub der Räuchereiche sollte immer frisch sein, da er durch Lagerung zum Vergrauen neigt. Und: Für die Fugen von Bambus-Parketten statt der faserigen Bambusspäne besser Eichenstaub bzw. bei Bambus Coffee Schleifstaub vom Nussbaum verwenden.
2.)Lückenlose Auftragstechnik: Damit der Kitt die Fuge lückenlos verschließt, ist die richtige Auftragstechnik entscheidend. Die Spachtel immer mit beiden Händen halten, so dass das Gewicht des ganzen Oberkörpers beim Hineindrücken der Kittmasse in die Fuge zum Tragen kommt. "Wenn beide Hände und Schultern mitarbeiten, ist die Arbeit auch weniger ermüdend", weiß der Anwendungstechniker. Außerdem die Federspachtel quer zur Fuge bzw. im 45°-Winkel führen, dann drückt sich der Kitt beim ersten Drüberziehen an die eine, beim zweiten Drüberziehen in entgegengesetzte Richtung zurück an die andere Parkettplanke. "Dabei entsteht eine kleine Erhöhung, die beim trocknen noch absacken sollte und dann abgeschliffen werden kann."
Tipps: Immer vor dem letzten Schliff kitten. Wird beispielsweise zuletzt mit Korn 80 geschliffen, dann nach Korn 50 oder 60 die Fugen kitten. Kohler: "Besser mit kleiner Spachtel arbeiten, das ist effektiver."
3.) Trocknung vor dem letzten Schliff: In einer 2,5 mm dicken Eichenparkett-Fuge trocknet Pall-X Filler laut Pallmann in 30 bis 45 Min. und kann dann geschliffen werden. "Möglicherweise partiell noch vorhandene Restfeuchte im Kitt trocknet dann schnell durch die Reibungswärme der Schleifmaschine", sagt Kohler. Beim Schleifen komme es durch die Faserarmierung nicht zum Zusetzen der Schleifmittel.
Tipps: Bei Renovierungen im Bestand bei der Ankunft auf der Baustelle erst die Fläche kitten, dann die Trocknungszeit nutzen, um das für die Schleifarbeiten benötigte Werkzeug auf die Baustelle zu bringen. Zur Beschleunigung der Trocknung empfiehlt der Anwendungstechniker wegen der besseren Luftzirkulation den Einsatz eines Ventilators. | Imke Laurinat aus Parkett Magazin 04/21 (Sortiment)
Breite Fugen rissfrei verschließen
In vielen bauchemischen Produkten haben sich Faserarmierungen lange bewährt - in Beton, Estrichen und Spachtelmassen minimieren die winzigen, miteinander vernetzten Kunststofffasern die Schwindrissbildung bei der Trocknung. Dieses Prinzip hat Pallmann jetzt erstmals auf Holzfugenkitt übertragen.Mit dem Fugenkitten hat sich die Entwicklungsabteilung von Pallmann jüngst einer Alltagsaufgabe des Parkettlegers gewidmet, die bei Verlegearbeiten in aller Regel eher nebenher läuft und nicht allzu oft thematisiert wird. Dabei sind die Würzburger Parkettexperten dennoch auf praktisches Optimierungspotenzial gestoßen: Erstmals wurde das in bauchemischen Produkten bewährte Prinzip der Polypropylen-Faserarmierung auf einen wasserbasierten Holzfugenkitt übertragen. Pallmann hat sich die innovative Neuentwicklung im Dezember 2020 patentieren lassen, im Januar dieses Jahres erfolgte die offizielle Markteinführung des neuen Pall-X Filler.
Anwendungstechniker Jan Kohler demonstrierte die Anwendung kürzlich live in einem Praxis-Webinar für Parkettprofis. "Pall-X Filler verschließt bis ca. 3 mm breite Fugen ohne Risse bei einmaligem Aufspachteln", erklärte der Kitt-Experte. Die Lösung überzeuge insbesondere durch ihre große Flächenleistung und ihr geringes Schwindverhalten in der Fuge. "Durch die enthaltene Kunststofffaser wird ein Abrutschen des Kitts in die Fuge verhindert, da sich die Fasern quasi links und rechts an die Plankenkanten heften", beschreibt Kohler die besondere Eigenschaft der Fugenmasse. "Wenn die enthaltenen Holzspäne beim Trocknen des Kittes schrumpfen, werden sie durch die Kunststofffasern praktisch in einer Netzstruktur zusammengehalten." Ein weiteres Hauptaugenmerk lag Kohler zufolge bei der Entwicklung auf der Farbechtheit des getrockneten Füllmaterials. "Nach dem Ölen oder Lackieren der Fläche stimmt es optisch passend mit dem Parkett überein."
Profi-Tipps für optimales Fugenkitten
Damit der Parkettleger möglichst optimale Ergebnisse beim Kitten von Parkettfugen erzielt, gibt es bei den jeweiligen Arbeitsschritten einiges zu beachten. Jan Kohler erläuterte, worauf es ankommt - und verriet dabei manchen Kniff, der die Arbeit einfacher macht.
1.) Mischung und Zutaten: Durch die Kunststofffasern ist die Konsistenz von Pall-X Filler etwas dickflüssiger als von gängigen Fugenkitten. Der Fachmann rät dazu, feinen Holzstaub der Körnung 80 mit der Kittmasse im Mischungsverhältnis 1:3 anzumischen. "Die Konsistenz stimmt, wenn kleinere Wellenhügel nach dem Anteigen innerhalb von ca. 5 Sekunden ineinander verlaufen."
Tipps: Kurze Holzfasern gelangen besser in die Fuge, daher sehr feinen Holzstaub verwenden. Am besten bei Schleifarbeiten welchen von verschiedenen Hölzern aufheben, damit man ihn bei Bedarf nicht extra schleifen muss. Lediglich Schleifstaub der Räuchereiche sollte immer frisch sein, da er durch Lagerung zum Vergrauen neigt. Und: Für die Fugen von Bambus-Parketten statt der faserigen Bambusspäne besser Eichenstaub bzw. bei Bambus Coffee Schleifstaub vom Nussbaum verwenden.
2.)Lückenlose Auftragstechnik: Damit der Kitt die Fuge lückenlos verschließt, ist die richtige Auftragstechnik entscheidend. Die Spachtel immer mit beiden Händen halten, so dass das Gewicht des ganzen Oberkörpers beim Hineindrücken der Kittmasse in die Fuge zum Tragen kommt. "Wenn beide Hände und Schultern mitarbeiten, ist die Arbeit auch weniger ermüdend", weiß der Anwendungstechniker. Außerdem die Federspachtel quer zur Fuge bzw. im 45°-Winkel führen, dann drückt sich der Kitt beim ersten Drüberziehen an die eine, beim zweiten Drüberziehen in entgegengesetzte Richtung zurück an die andere Parkettplanke. "Dabei entsteht eine kleine Erhöhung, die beim trocknen noch absacken sollte und dann abgeschliffen werden kann."
Tipps: Immer vor dem letzten Schliff kitten. Wird beispielsweise zuletzt mit Korn 80 geschliffen, dann nach Korn 50 oder 60 die Fugen kitten. Kohler: "Besser mit kleiner Spachtel arbeiten, das ist effektiver."
3.) Trocknung vor dem letzten Schliff: In einer 2,5 mm dicken Eichenparkett-Fuge trocknet Pall-X Filler laut Pallmann in 30 bis 45 Min. und kann dann geschliffen werden. "Möglicherweise partiell noch vorhandene Restfeuchte im Kitt trocknet dann schnell durch die Reibungswärme der Schleifmaschine", sagt Kohler. Beim Schleifen komme es durch die Faserarmierung nicht zum Zusetzen der Schleifmittel.
Tipps: Bei Renovierungen im Bestand bei der Ankunft auf der Baustelle erst die Fläche kitten, dann die Trocknungszeit nutzen, um das für die Schleifarbeiten benötigte Werkzeug auf die Baustelle zu bringen. Zur Beschleunigung der Trocknung empfiehlt der Anwendungstechniker wegen der besseren Luftzirkulation den Einsatz eines Ventilators. | Imke Laurinat aus Parkett Magazin 04/21 (Sortiment)