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Forbo Flooring GmbH
Ob Einzelhandel, Lebensmittelgeschäfte oder Hotels: Bodenbelagshersteller müssen sich bei Projekten mit enger Zeittaktung und hohem Termindruck auf eine zuverlässige und eingespielte Organisation verlassen können, sagt Axl Spiecker, Vertriebsleiter bei Forbo Flooring.
BTH Heimtex: Was ist für Sie eine Terminbaustelle?
Axl Spiecker: Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Terminbaustelle ein Auftrag mit einer extrem engen Zeittaktung und hohem Druck auf den Fertigstellungszeitpunkt ist. Am stärksten ausgeprägt ist das Phänomen heute bei Renovierungsvorhaben im Retail-Segment. Verschärft wird es dort aufgrund der geringen Lagerkapazitäten vor Ort. Hotel-Objekte zeichnen sich häufig ebenfalls durch ein sehr kleines Zeitfenster aus mit dem Unterschied, dass wir flexibler sind bei der Anlieferung der Böden, weil Hotels bessere Möglichkeiten der Zwischenlagerung bieten.
BTH Heimtex: Was unterscheidet Terminbaustellen von "normalen" Baustellen?
Spiecker: Wir als Hersteller stehen unter einem sehr hohen Druck, vereinbarungs- und vertragsgemäß zu liefern. Fehler werden sanktioniert mit Strafen und relativ hohen Folgekosten, wenn andere Gewerke in Verzug geraten. Das ist ein hohes Risiko, welches Hersteller eingehen.
Wenn man solche Verträge schließt, müssen sie ihre logistischen und organisatorischen Abläufe - teilweise auch kundenspezifisch - so abstimmen, dass sie in der Lage sind, auf hohem Niveau zu arbeiten. Das fängt bei der Produktion an und zieht sich durch bis zum Kundenservice. Das bedeutet beispielsweise: Wir bei Forbo haben im Vorfeld einen sehr hohen Planungsaufwand, wir arbeiten sehr eng mit den Kunden zusammen und wissen teilweise ganz genau, welchen Bedarf unsere Partner in einem bestimmten Zeitraum haben. Wir bauen kundenspezifisch Lager auf und haben teilweise mit den Kunden auch individuelle Logistikprozesse. Spezielle Mitarbeiter im Innendienst, die so genannten Key-Account-Manager-Assistenten, sind dicht am Kunden und arbeiten eng mit den Key Account-Managern zusammen. Es dauert einige Jahre, einen solchen Apparat mit der nötigen Servicementalität aufzubauen. Und nur dann sollte man Aufträge annehmen, die höchste Präzision und Terminzuverlässigkeit verlangen.
BTH Heimtex: Nimmt die Anzahl von Baustellen mit Termindruck zu?
Spiecker: Ja. Ich denke, sie sind mehr geworden. Das hat mehrere Gründe. Erstens steckt der stationäre Einzelhandel in einem großen Renovierungsstau. Zweitens sind die Bedürfnisse der Kunden gestiegen. Sie fordern moderne und ansprechende Verkaufsräume, die zum Verweilen einladen. Händler besonders im Lebensmitteleinzelhandel, die enorm unter Druck stehen, müssen sich deswegen genau überlegen, wie sie sich präsentieren.
Gleichzeitig setzt die Online-Konkurrenz den stationären Handel insgesamt seit einigen Jahren zunehmend unter Druck. Die Corona-Krise hat die Situation verschärft. Jede Stunde, die ein Händler nach einer Renovierung früher wieder öffnen kann, weil zum Beispiel Bodenbeläge verwendet werden, die zu vertretbaren Kosten schneller installiert werden können als andere, bedeutet für ihn bares Geld in Form von weniger Umsatzausfall.
Im Bereich Hospitality ist die Situation ähnlich. Der starke Konkurrenzkampf der Hotelketten hat dazu geführt, dass sich die einzelnen Häuser durch besondere thematische Inneneinrichtungen voneinander abheben wollen - sogar innerhalb ein und derselben Kette. Denn auch Hotels wollen heute Erlebnisorte sein und nicht bloß eine Herberge für die Nacht. Das bedeutet auch für uns als Bodenbelagshersteller einen erheblichen individuellen Planungsaufwand bei anstehenden Renovierungen.
BTH Heimtex: Reagieren die Hersteller auf diese Trends und passen ihre Sortimente an?
Spiecker: Auf jeden Fall. Wir bei Forbo Flooring summieren alle entsprechenden Produkte unter dem Begriff Easyvation - zusammengesetzt aus den englischen Wörtern "easy" und "renovation", also "leicht" und "Renovierung". Dazu gehören beispielsweise Allura Puzzle, Allura Flex, Modul’up und Colorex plus. Sie alle können auf bestehende Altböden installiert und leicht wieder zurückgebaut werden. Das macht sie nicht nur schnell, sondern prädestiniert sie gleichzeitig für die Kreislaufwirtschaft, die wir damit auch im Fokus haben. aus BTH Heimtex 11/21 (Wirtschaft)
Terminbaustelle kann nicht jeder
Ob Einzelhandel, Lebensmittelgeschäfte oder Hotels: Bodenbelagshersteller müssen sich bei Projekten mit enger Zeittaktung und hohem Termindruck auf eine zuverlässige und eingespielte Organisation verlassen können, sagt Axl Spiecker, Vertriebsleiter bei Forbo Flooring.
BTH Heimtex: Was ist für Sie eine Terminbaustelle?
Axl Spiecker: Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Terminbaustelle ein Auftrag mit einer extrem engen Zeittaktung und hohem Druck auf den Fertigstellungszeitpunkt ist. Am stärksten ausgeprägt ist das Phänomen heute bei Renovierungsvorhaben im Retail-Segment. Verschärft wird es dort aufgrund der geringen Lagerkapazitäten vor Ort. Hotel-Objekte zeichnen sich häufig ebenfalls durch ein sehr kleines Zeitfenster aus mit dem Unterschied, dass wir flexibler sind bei der Anlieferung der Böden, weil Hotels bessere Möglichkeiten der Zwischenlagerung bieten.
BTH Heimtex: Was unterscheidet Terminbaustellen von "normalen" Baustellen?
Spiecker: Wir als Hersteller stehen unter einem sehr hohen Druck, vereinbarungs- und vertragsgemäß zu liefern. Fehler werden sanktioniert mit Strafen und relativ hohen Folgekosten, wenn andere Gewerke in Verzug geraten. Das ist ein hohes Risiko, welches Hersteller eingehen.
Wenn man solche Verträge schließt, müssen sie ihre logistischen und organisatorischen Abläufe - teilweise auch kundenspezifisch - so abstimmen, dass sie in der Lage sind, auf hohem Niveau zu arbeiten. Das fängt bei der Produktion an und zieht sich durch bis zum Kundenservice. Das bedeutet beispielsweise: Wir bei Forbo haben im Vorfeld einen sehr hohen Planungsaufwand, wir arbeiten sehr eng mit den Kunden zusammen und wissen teilweise ganz genau, welchen Bedarf unsere Partner in einem bestimmten Zeitraum haben. Wir bauen kundenspezifisch Lager auf und haben teilweise mit den Kunden auch individuelle Logistikprozesse. Spezielle Mitarbeiter im Innendienst, die so genannten Key-Account-Manager-Assistenten, sind dicht am Kunden und arbeiten eng mit den Key Account-Managern zusammen. Es dauert einige Jahre, einen solchen Apparat mit der nötigen Servicementalität aufzubauen. Und nur dann sollte man Aufträge annehmen, die höchste Präzision und Terminzuverlässigkeit verlangen.
BTH Heimtex: Nimmt die Anzahl von Baustellen mit Termindruck zu?
Spiecker: Ja. Ich denke, sie sind mehr geworden. Das hat mehrere Gründe. Erstens steckt der stationäre Einzelhandel in einem großen Renovierungsstau. Zweitens sind die Bedürfnisse der Kunden gestiegen. Sie fordern moderne und ansprechende Verkaufsräume, die zum Verweilen einladen. Händler besonders im Lebensmitteleinzelhandel, die enorm unter Druck stehen, müssen sich deswegen genau überlegen, wie sie sich präsentieren.
Gleichzeitig setzt die Online-Konkurrenz den stationären Handel insgesamt seit einigen Jahren zunehmend unter Druck. Die Corona-Krise hat die Situation verschärft. Jede Stunde, die ein Händler nach einer Renovierung früher wieder öffnen kann, weil zum Beispiel Bodenbeläge verwendet werden, die zu vertretbaren Kosten schneller installiert werden können als andere, bedeutet für ihn bares Geld in Form von weniger Umsatzausfall.
Im Bereich Hospitality ist die Situation ähnlich. Der starke Konkurrenzkampf der Hotelketten hat dazu geführt, dass sich die einzelnen Häuser durch besondere thematische Inneneinrichtungen voneinander abheben wollen - sogar innerhalb ein und derselben Kette. Denn auch Hotels wollen heute Erlebnisorte sein und nicht bloß eine Herberge für die Nacht. Das bedeutet auch für uns als Bodenbelagshersteller einen erheblichen individuellen Planungsaufwand bei anstehenden Renovierungen.
BTH Heimtex: Reagieren die Hersteller auf diese Trends und passen ihre Sortimente an?
Spiecker: Auf jeden Fall. Wir bei Forbo Flooring summieren alle entsprechenden Produkte unter dem Begriff Easyvation - zusammengesetzt aus den englischen Wörtern "easy" und "renovation", also "leicht" und "Renovierung". Dazu gehören beispielsweise Allura Puzzle, Allura Flex, Modul’up und Colorex plus. Sie alle können auf bestehende Altböden installiert und leicht wieder zurückgebaut werden. Das macht sie nicht nur schnell, sondern prädestiniert sie gleichzeitig für die Kreislaufwirtschaft, die wir damit auch im Fokus haben. aus BTH Heimtex 11/21 (Wirtschaft)
