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Fachpraxis: Bürsttechnik
Gebürstete Oberflächen betonen den einzigartigen, lebendigen Charakter der natürlich gewachsenen Holzmaserung von Parkett. Bei Neuverlegungen ebenso wie in der Renovierung setzen individuell bearbeitete Strukturböden im Interieur einen besonderen Akzent. Für den Parkettleger bedeutet das Strukturbürsten eine anspruchsvolle Aufgabe, denn jeder Auftrag ist immer ein individuelles Projekt: Die Eigenschaften des Holzbodens, das Raumklima, die Vorbereitung der Fläche und natürlich die gewählten Arbeitsmittel selbst beeinflussen das Resultat.
Je nach Holzart und gewünschter Strukturtiefe kommen bei der Lägler-Bürsttechnik drei Bürstsätze zum Zuge: abrasive Nylonbürsten für Weichholzböden (z.B. Fichte, Kiefer, Pitchpine), Messingdrahtbürsten für das sanfte Strukturieren von Hartholzböden (z.B. Eiche) sowie Edelstahlbürsten für ausgeprägte Strukturen ebenfalls auf Hartholzböden.
Beim Bürsten wird das weichere Frühholz aus der Oberfläche herausgelöst, die härteren Strukturen des Spätholzes bleiben erhalten, wodurch sich die natürliche Maserung des Holzes deutlich verstärkt und dem Strukturboden seinen markanten dreidimensionalen Look gibt. Die Bürstteller von Lägler eignen sich auch für Verlegearten mit unterschiedlicher Holzfaserrichtung, zum Beispiel für Mosaikparkett im Würfelmuster.
Anwendungsbeispiel:
1. Schleifen des Parketts mit der Dreischeibenschleifmaschine Trio bis Körnung 100 bzw. 120. Ein Arbeitsgang mit dem Schleifgitter ist vor dem Bürsten nicht erforderlich.
2. Um den Struktureffekt zu verstärken, können Harthölzer wie Eiche zusätzlich gewässert werden. Dazu wird die Fläche mit dem T-Wischer abgezogen, so dass keine Pfützen stehen bleiben. Das Wasser sollte Zeit zum Einziehen haben, die Oberfläche beim Bürsten jedoch noch feucht sein. Auf Weichholzböden rät Lägler grundsätzlich von zusätzlichem Wässern ab, weil die Holzfasern an der Oberfläche ausrupfen würden.
3. Zum Bürsten den entsprechenden Bürstteller für die Trio auswählen und die Fläche in einem Arbeitsgang bearbeiten.
Tipps zum Verstärken der dreidimensionalen Struktur: Mit der Maschine langsamer laufen als beim Schleifen, damit die Bürste genug Zeit hat, die Fasern auszustrukturieren; im Kreuzgang Bürsten; bei Bedarf noch ein zweites Mal Wässern und Bürsten.
Tipps für Rand- und Eckbereiche: Die Trio strukturiert sehr randnah. Zur Bearbeitung der noch verbleibenden Rand- und Eckenbereiche haben sich Handgeräte wie Akkuschrauber, Winkelschleifer mit Drehzahlregelung sowie Kehlnahtschleifer mit Topfbürstenaufsätzen bewährt. Lägler empfiehlt je nach Holzart Aufsätze aus Edelstahldraht (Durchmesser 0,2 mm), Messingdraht (Durchmesser 0,3 mm) und Nylonfilament (Körnung 80).
4. Ist die gewünschte Strukturintensität erreicht, kann die Oberflächenbehandlung durchgeführt werden.
| Imke Laurinat
Kalkulationsbeispiel
Für das Bürsten und Strukturieren von Hartholzböden mit der Schleifmaschine Trio benennt Lägler einige konkrete Zahlen, die als Kalkulationsgrundlage hilfreich sein können. Zunächst kostet das Bürstenset (Edelstahl) den Parkettleger 399 EUR. Mit den Bürsten lassen sich mindestens 1.000 m2-Bodenfläche bearbeiten. Der reine Materialaufwand hält sich mit 0,39 EUR pro m2 also durchaus in Grenzen. Für die Personalkosten veranschlagt Lägler zudem einen Zeitaufwand von etwa 12 min. pro 10 m2-Bodenfläche. Auf der Ertragsseite geht der Parkettspezialist davon aus, dass ein Fachbetrieb mit der Bürsttechnik zwischen 6 und 10 EUR pro m2 zusätzlich zum gängigen Parkettsschleifen beim Kunden erzielen kann. aus Parkett Magazin 06/21 (Marketing)
Jede Strukturierung ist ein individuelles Projekt
Das Bürsten und Strukturieren von Holzböden bedient Lägler seit anderthalb Jahren mit einem selbstentwickelten Bürstteller-Set für seine Dreischeibenschleifmaschine Trio. Welche Vorgehensweisen sich damit in der Praxis bewährt haben und wie Fachbetriebe das Angebot kalkulieren können, zeigte der Holzschleifspezialist im Lägler TV.Gebürstete Oberflächen betonen den einzigartigen, lebendigen Charakter der natürlich gewachsenen Holzmaserung von Parkett. Bei Neuverlegungen ebenso wie in der Renovierung setzen individuell bearbeitete Strukturböden im Interieur einen besonderen Akzent. Für den Parkettleger bedeutet das Strukturbürsten eine anspruchsvolle Aufgabe, denn jeder Auftrag ist immer ein individuelles Projekt: Die Eigenschaften des Holzbodens, das Raumklima, die Vorbereitung der Fläche und natürlich die gewählten Arbeitsmittel selbst beeinflussen das Resultat.
Je nach Holzart und gewünschter Strukturtiefe kommen bei der Lägler-Bürsttechnik drei Bürstsätze zum Zuge: abrasive Nylonbürsten für Weichholzböden (z.B. Fichte, Kiefer, Pitchpine), Messingdrahtbürsten für das sanfte Strukturieren von Hartholzböden (z.B. Eiche) sowie Edelstahlbürsten für ausgeprägte Strukturen ebenfalls auf Hartholzböden.
Beim Bürsten wird das weichere Frühholz aus der Oberfläche herausgelöst, die härteren Strukturen des Spätholzes bleiben erhalten, wodurch sich die natürliche Maserung des Holzes deutlich verstärkt und dem Strukturboden seinen markanten dreidimensionalen Look gibt. Die Bürstteller von Lägler eignen sich auch für Verlegearten mit unterschiedlicher Holzfaserrichtung, zum Beispiel für Mosaikparkett im Würfelmuster.
Anwendungsbeispiel:
1. Schleifen des Parketts mit der Dreischeibenschleifmaschine Trio bis Körnung 100 bzw. 120. Ein Arbeitsgang mit dem Schleifgitter ist vor dem Bürsten nicht erforderlich.
2. Um den Struktureffekt zu verstärken, können Harthölzer wie Eiche zusätzlich gewässert werden. Dazu wird die Fläche mit dem T-Wischer abgezogen, so dass keine Pfützen stehen bleiben. Das Wasser sollte Zeit zum Einziehen haben, die Oberfläche beim Bürsten jedoch noch feucht sein. Auf Weichholzböden rät Lägler grundsätzlich von zusätzlichem Wässern ab, weil die Holzfasern an der Oberfläche ausrupfen würden.
3. Zum Bürsten den entsprechenden Bürstteller für die Trio auswählen und die Fläche in einem Arbeitsgang bearbeiten.
Tipps zum Verstärken der dreidimensionalen Struktur: Mit der Maschine langsamer laufen als beim Schleifen, damit die Bürste genug Zeit hat, die Fasern auszustrukturieren; im Kreuzgang Bürsten; bei Bedarf noch ein zweites Mal Wässern und Bürsten.
Tipps für Rand- und Eckbereiche: Die Trio strukturiert sehr randnah. Zur Bearbeitung der noch verbleibenden Rand- und Eckenbereiche haben sich Handgeräte wie Akkuschrauber, Winkelschleifer mit Drehzahlregelung sowie Kehlnahtschleifer mit Topfbürstenaufsätzen bewährt. Lägler empfiehlt je nach Holzart Aufsätze aus Edelstahldraht (Durchmesser 0,2 mm), Messingdraht (Durchmesser 0,3 mm) und Nylonfilament (Körnung 80).
4. Ist die gewünschte Strukturintensität erreicht, kann die Oberflächenbehandlung durchgeführt werden.
| Imke Laurinat
Kalkulationsbeispiel
Für das Bürsten und Strukturieren von Hartholzböden mit der Schleifmaschine Trio benennt Lägler einige konkrete Zahlen, die als Kalkulationsgrundlage hilfreich sein können. Zunächst kostet das Bürstenset (Edelstahl) den Parkettleger 399 EUR. Mit den Bürsten lassen sich mindestens 1.000 m2-Bodenfläche bearbeiten. Der reine Materialaufwand hält sich mit 0,39 EUR pro m2 also durchaus in Grenzen. Für die Personalkosten veranschlagt Lägler zudem einen Zeitaufwand von etwa 12 min. pro 10 m2-Bodenfläche. Auf der Ertragsseite geht der Parkettspezialist davon aus, dass ein Fachbetrieb mit der Bürsttechnik zwischen 6 und 10 EUR pro m2 zusätzlich zum gängigen Parkettsschleifen beim Kunden erzielen kann. aus Parkett Magazin 06/21 (Marketing)
