Handwerk:
Karriere-Chance "Berufsabitur"
Mit dem "Berufsabitur" wurde ein chancenreicher Karriereweg im Handwerk mit dem Ziel Fachabitur bzw. Abitur geschaffen: ein doppelqualifizierender Abschluss, bei dem parallel zu einer dualen Berufsausbildung die Hochschulzugangsberechtigung erworben wird. Gesellenabschluss und Fachabitur sind in drei Jahren erreichbar, das Abitur in vier Jahren - schneller als nacheinander gemacht.
Bei der Ausbildung zum Gesellen wird der Lehrling nicht nur durch den Ausbildungsbetrieb und in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte praktisch und fachtheoretisch ausgebildet, er besucht auch ein staatliches Berufskolleg, um auch aufbauendes Allgemeinwissen zu erlangen. War mit dem Gesellenbrief schon immer ein Schulabschluss, z. B. die Fachoberschulreife möglich, wenn noch kein Abschluss vorhanden, können die Lernenden nun mit zusätzlichen Unterrichtseinheiten in Deutsch, Englisch, Mathematik und Naturwissenschaften die Fachhochschulreife, also das Fachabitur, erlangen. Damit können sie an einer Fachhochschule oder Hochschule studieren. Auch das Abitur kann abgelegt werden. Dazu besucht der Lehrling nach der Ausbildung entweder ein Jahr die Fachoberschule in Vollzeit an einem staatlichen Berufskolleg oder berufsbegleitend in zwei Jahren Teilzeit. Danach ist ein Studium an einer Universität oder technischen Hochschule möglich.
Jugendliche müssen sich mit dem doppelqualifizierenden Bildungsgang "Berufsabitur" nicht schon vorzeitig auf einen bestimmten Bildungsweg festlegen und schaffen sich eine hervorragende Basis, um weiterführende Karrierewege im Handwerk zu beschreiten, wie Meister, geprüfter Fachwirt und Betriebswirt (HwO). In der Ausbildung wird vom ersten Tag an mit der Ausbildungsvergütung eigenes Geld verdient. Betriebe bekommen mit dem Berufsabitur ein Instrument an die Hand, mit dem sie jungen Menschen ein attraktives Angebot machen können. Das erhöht die Chance, offene Ausbildungsstellen zu besetzen und motivierte Nachwuchskräfte fürs Handwerk zu gewinnen. Berufsabitur-Angebote gibt es in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen.
Mehr Informationen unter: www.zdh.de und www.hwk-duesseldorf.de
aus
Parkett Magazin 06/21
(Wirtschaft)