STS Textiles
Die Grüne Fabrik aus Grünbach
Grünbach/Vogtland. Der sächsische Unternehmen STS Textiles, Hersteller von Matratzenbezugsstoffen, hat massiv in die Energieeffizienz seiner Produktionsstätte investiert. In der Pandemie zeichnete sich das Unternehmen durch Innovationsstärke aus und wurde dafür mit einem Preis belohnt.Der Klimawandel ist abseits der Corona-Pandemie das beherrschende Thema der Zeit. Energieeinsparung und der ressourcenschonende Umgang mit den zur Verfügung stehenden Rohstoffen ist ein zentraler Baustein sowohl für den Erhalt einer attraktiven Umwelt, aber auch für den wirtschaftlichen Erfolg. So sieht es Markus Tutsch, Geschäftsführer des sächsischen Textilherstellers STS Textiles in Grünberg: "Es gibt keinen besseren Weg als die Energie dort zu erzeugen, wo sie verbraucht wird."
Um Ökologie und Ökonomie entsprechend zu verbinden, hat sich STS Textiles als vollstufiger Hersteller von Matratzenbezugsstoffen und technischer Textilien dieser Herausforderung gestellt und kräftig investiert. Nach mehrjähriger Planungs- und Bauzeit konnte eine Photovoltaikanlage mit einer Kapazität von nahezu einem Megawatt in Betrieb genommen werden. Sie deckt den gesamten Eigenverbrauch der Produktion und versorgt zudem einen Teil der umliegenden Wohngebäude mit sauberer Energie.
Damit ist STS Textiles auf Jahresbasis zum energiepositiven Unternehmen geworden: Am Standort in Grünberg wird mehr elektrische Energie erzeugt als verbraucht. Zusammen mit der kürzlich in Betrieb genommenen neuen Heizungsanlage sind nun alle fossilen Energieträger aus dem Unternehmen verschwunden. Die Heizanlage arbeitet zu 100 Prozent mit erneuerbaren Rohstoffen und reduziert den Ausstoß von klimaschädlichen Abgasen fast auf Null.
Sein Unternehmen habe damit zwei entscheidende Schritte zur CO-Einsparung und auf dem Weg zur grünen Fabrik abgeschlossen, so Tutsch. "Diese Investitionen machen den Standort Grünbach zukunftssicher! Die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern sehen wir sowohl als ökologischen wie auch als ökonomischen Vorteil." Er sei überzeugt, dass ressourcenschonende Produktion bald zu einem wichtigen Argument bei der Nachfrage nach Textilien werde, betont der Unternehmer. "Aus diesem Grund haben wir uns auch entschlossen unsere Produktion SteP-zertifizieren zu lassen, was wir in diesem Jahr ebenfalls erfolgreich abgeschlossen haben."
Am Standort im sächsischen Vogtland wurden überdies zwei neue Hallen für die Lagerung von Fertigware und Rohstoffen errichtet. Mit den zusätzlichen mehr als 7.000 Quadratmetern konnte die durch das starke Wachstum der letzten Jahre recht beengte Produktionssituation entzerrt werden. Zusätzlicher Effekt der Investition: Die Durchlaufgeschwindigkeit wurde weiter erhöht und die Lieferzeiten verkürzt. "Schnelle und zuverlässige Lieferungen bei gleichzeitig hoher Qualität und Service. Hier sehen wir unseren Vorteil mit einer Produktion in der Nähe unserer Kunden in Mitteleuropa", unterstreicht Tutsch.
Verkaufsleiter Hans-Peter Schouwink ergänzt: "Um die Flexibilität weiter zu erhöhen hat STS Textiles in den letzten Jahren die Produktionstiefe weiter erhöht und eine Reihe technischer Anlagen ergänzt." So wurde eine hochmoderne Veredlungsanlage in Betrieb genommen. Damit werden fast alle Stoffe im eigenen Ausrüstungsbetrieb gefertigt. "Diese Anlagen sind auf dem neuesten Stand der Technik und in der Lage, ohne den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln hervorragende Ergebnisse zu erzielen", betont Schouwink
STS Textiles habe damit die Durchlaufgeschwindigkeit deutlich erhöht und gleichzeitig größeren Einfluss auf die Qualität der gefertigten Stoffe. Die nun zur Verfügung stehende Technik ermögliche zudem Produktentwicklungen, die bisher nicht möglich waren. Die weiteren Schwerpunkte sollen im Ausbau der Kollektion, insbesondere im Bereich Nachhaltigkeit, und der technischen Entwicklung liegen.
Zuletzt wurde das Grünbacher Unternehmen als "Top Innovator 2021" ausgezeichnet. Ende November überreichte der Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar den Preis virtuell in einer Onlinekonferenz. In dem von Copamedia organisierten Inovationswettbewerb werden die innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands geehrt. In der Pandemie hat STS Textiles sich schon früh auf Schutztextilien spezialisiert und damit seinen Umsatz erheblich angekurbelt.
Parallel zur Maskenproduktion erweiterte man das Sortiment um nahezu 100Produkte, beispielsweise OP-Kittel, -Hauben und -Überschuhe. Das zog neue Kundengruppen an, etwa Krankenhäuser. Sie wollen auch künftig "made in Germany" kaufen, trotz der mittlerweile vorhandenen günstigeren Importware. Und noch ein weiteres Projekt zeigt, welcher Geist in Grünberg herrscht: STS Textiles forscht an einem sich selbst desinfizierenden Bettbezug für mehr Sicherheit bei Hotelübernachtungen. "Wir wollen schneller sein als alle anderen, und das in bester Qualität", erklärt Geschäftsführer Tutsch seine Strategie.
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Haustex 01/22
(Wirtschaft)