Nachgefragt bei Lars Gunnar Andersen, FEP-Präsident von 2009 bis 2021
Die Parkettbranche ist heute stärker als je zuvor
Was ist der Unterschied zwischen der FEP 2009 und heute?
Lars Gunnar Andersen: Wir konnten einige Mitglieder hinzugewinnen, ebenso neue Länder. Und wir haben darunter, wie ich es nennen würde, echte Lokomotiven. In der Branche hat seitdem eine Konsolidierung stattgefunden, die Parkettindustrie ist nicht mehr so zersplittert. Wir konnten auch die Zahl der assoziierten Mitglieder im Verband erhöhen und sind heute finanziell stärker. Und wir haben inzwischen eine Vollzeit-Geschäftsführerin, die sich enorm für unsere Branche engagiert.
Was hat Ihnen am meisten an Ihrer Aufgabe gefallen?
Ich bin seit 1980 in der Parkettindustrie zuhause. Ich mochte die Begegnungen mit Menschen, die Arbeit mit dem Vorstand und die Diskussionen mit dem früheren Geschäftsführer Endre Varga und später mit Isabelle Brose. Nicht zu vergessen unsere Generalversammlungen. Ich habe es geliebt, Teil der Branche zu sein und an Initiativen zum Wohle der FEP-Mitglieder mitwirken zu können. Dabei habe ich versucht, mich auf Initiativen zu konzentrieren, von denen alle unsere Mitglieder profitieren konnten, denn natürlich fragt sich jedes Mitgliedsunternehmen nach dem eigenen Nutzen.
Was sehen Sie als Ihren größten Erfolg an?
Von einem Volumen von 100 Mio. m
2 im Jahr 2007 schrumpfte die Produktion unserer Branche durch die Finanzkrise auf nur noch 60 Mio. m
2. Meiner Überzeugung nach war es deshalb wichtig, das Bewusstsein der Verbraucher für Parkett wieder zu stärken, indem wir unsere Kräfte auf allen Ebenen bündeln. Die FEP sollte die Mitglieder sowohl bei der Ausweitung des Marktes als auch der Verteidigung der Interessen der gesamten Branche auf breiter Front unterstützen. Das haben wir gemacht und motiviert zusammengearbeitet und so konnten wir den Weg dahin ebnen, wo die europäische Parkettindustrie und insbesondere die FEP-Mitglieder heute stehen: Unsere Branche hat überlebt und ist heute stärker als je zuvor. Es zeigt sich immer wieder: Je enger wir zusammenarbeiten, desto mehr Einfluss haben wir auf den Verbraucher.
Was würden Sie heute anders machen?
Gar nicht so viel. Aber ich hätte gerne mehr unserer Mitglieder und auch die nationalen Verbände besucht.
Was ist die größte Stärke der FEP?
Die FEP ist ein starker Verband mit einer soliden finanziellen Basis, hohem Ansehen und guten Kontakten zu den EU-Behörden. Sie verfügt über ein effizientes Team, das kompetente statistische Zahlen und Newsletter liefert und hochrangige Veranstaltungen durchführt. Und sie initiiert Projekte, die für die Mitglieder wichtig sind und cofinanziert diese.
Wo gibt es noch Optimierungspotenzial?
Wir haben in der FEP viele engagierte Mitglieder, die sich für die Branche einsetzen, zum Beispiel im Technischen Ausschuss, aber es könnten sich noch mehr aktiv einbringen. Denn: Gemeinsam sind wir stärker.
Was würden Sie Ihrem Nachfolger Lorenzo Onofri raten?
Lorenzo Onofri ist bereits seit mehreren Jahren Vorstandsmitglied und war viele Jahre lang Vorsitzender des italienischen Parkettverbands. Ich denke nicht, dass es notwendig ist, ihm Ratschläge mitzugeben - zumal er von einem ausgezeichneten Vorstand und einer ebenso ausgezeichneten Geschäftsführerin unterstützt wird.
aus
Parkett Magazin 01/22
(Wirtschaft)