Dipa-Symposium 2021
Digitaldruckprojekte erfolgreich umsetzen
Unter dem Motto "Oberfläche selbst gestalten" fand Ende September 2021 das zweite Symposium der Dipa, Digital Printing Association, statt. Ziel war ein Ein- und Überblick der Aspekte und Technologien, die für die erfolgreiche Umsetzung von Digitaldruckprojekten wichtig sind. Die Konferenz wurde in diesem Jahr als hybrides Event auf dem Messegelände in Hannover veranstaltet. 110 Teilnehmer nutzten vor Ort und online zugeschaltet die Möglichkeit, sich über die vielfältigen Anwendungen des Digitaldrucks zu informieren. Dabei ging es weniger um eine reine Zustandsbeschreibung des Marktes, als vielmehr um einen Ein- und Überblick der kompletten Bandbreite an Technologien und Aspekten. Thematisiert wurden Dekorentwicklung und Design ebenso wie Produktions-Workflows, Geschäftsmodelle und Markttrends.
Dazu war das Programm in drei Blöcke gegliedert: Inks & Chemistry, Decor Design & Development sowie Technology & Software. Im Bereich Inks & Chemistry standen Tinten im Vordergrund, unter anderem für den Zukunftsmarkt Outdoor und unter Nachhaltigkeitsaspekten. Zudem wurden aktuelle Lacktrends beleuchtet.
Unter der Headline Decor Design & Development befassten sich die Referenten mit der Gestaltung, Vermarktung und Produktion von Designs. Interprint-COO Robert Bierfreund sprach über die Entwicklung neuer Standards, Surteco will Interessierten den Einstieg in den Digitaldruck über den Zugriff auf seine Dekordaten erleichtern. "Wir würden die Daten so bearbeiten, dass die Nutzer wenig Probleme haben, was Kosten oder Qualität angeht", sagte Adrian Marczak, Head of Digital Print/Artwork von Surteco. "Und sie sparen die Investition in eine eigene Dekorentwicklung. Die braucht man nicht zwingend, um erfolgreich zu sein." Kunden, die von einer solchen Datenplattform Daten bezögen, seien auf der sicheren Seite.
Mit diesem Beitrag lieferte Marczak Diskussionsstoff. Im Publikum erhob sich die Frage, ob der Oberflächenspezialist sein Kerngeschäft aufgeben und künftig stattdessen Designs verkaufen wolle. "Das ist nicht die Botschaft", stellte Marczak klar, "aber dezentrale Produktionen sind auf dem Vormarsch und wir könnten Kunden verlieren." Daher wolle Surteco eine neue Schiene aufbauen, ohne sein Kerngeschäft zu kannibalisieren. Und sieht das Modell nicht als geschlossenes System an, sondern ist offen für andere Anbieter. Denn: "Jeder der großen Playern im Dekorpapierbereich hat so viele Daten - warum bündeln wir die nicht?"
Im dritten Part Technology & Software erläuterte unter anderem Colorgate, wie Hardware und Software zusammenspielen, um Farbe und Qualität im Digitaldruck im Griff zu halten, und Egger Holzwerkstoffe lieferte in einem Anwenderbericht einen Blick hinter die Kulissen des industriellen Digitaldrucks.
Das nächste DIPA-Symposium ist Ende 2022 geplant.
aus
Parkett Magazin 01/22
(Wirtschaft)