Warema Renkhoff SE
Warema eröffnet digitale Hausmesse
Warema geht im zweiten Jahr in Folge mit der firmeneigenen Messe Sunlight Interactive online. Zugleich meldet der Sonnenschutzhersteller rund zehn Prozent Umsatzplus.Auf dem virtuellen Ausstellungsgelände der Sunlight Interactive können Fachhändler und Architekten das Produktportfolio von Warema auf selbsterklärende Weise kennenlernen. Die Neuheitenschau ist von Februar bis Ende April auf der Website online.
Zum Auftakt gab der Hersteller von außen- und innenliegendem Sonnenschutz mit Stammsitz in Marktheidenfeld die aktuellen Geschäftszahlen für 2021 bekannt. Die gesamte Warema-Gruppe erwirtschaftete einen Umsatz von 690 Mio. EUR. "Das entspricht einer Steigerung von gut 10 % im Vergleich zum Vorjahr. Ein Ergebnis, mit dem ich persönlich sehr zufrieden bin", erklärte Angelique Renkhoff-Mücke, Gesellschafterin und Vorstandsvorsitzende von Warema Renkhoff. (2020: 623 Mio. EUR).
Erneut habe die Sonnenschutzbranche von einer Sonderkonjunktur durch Corona profitiert: "Wir konnten ein sehr hohes Auftragsvolumen verzeichnen, im Gleichklang mit einigen anderen Unternehmen." Gründe seien Investitionen ins eigene Zuhause, bedingt durch die eingeschränkte Reisefreiheit. Der Wohnungs- und Eigenheimneubau sowie die energieeffiziente Renovierung werden als weitere "treibende Kräfte" für den Unternehmenserfolg genannt.
Für 2021 werden die
finalen Umsatzzahlen
im Sommer veröffentlicht.
Demgegenüber stehen die Herausforderungen: "Die pandemiebedingten Materialengpässe auf der Angebotsseite treffen derzeit auf einen Nachfragesog, der insbesondere in den USA, in China und mittlerweile auch in Europa aufgetreten ist", betont ChristianSteinberg, Vorstand Global Market. "Großbaustellen stehen deshalb teilweise still und viele Endverbraucher müssen auf ihre Markise länger warten als gewohnt". Die Situation werde auch in diesem Jahr wieder dazu zwingen, die entsprechenden Preiserhöhungen an den Fachhandel weiterzugeben.
Von der BTH Heimtex-Redaktion auf die Sparte innenliegender Sonnenschutz in der Warema-Gruppe angesprochen, will das Management konkrete Zahlen "aus Wettbewerbsgründen nicht offenlegen". Für den dekorativen Sonnenschutz ist das Tochterunternehmen Anwis in Polen seit über einem Jahr zuständig. Die Marke Anwis werde "sehr gut angenommen", berichtet der Vorstand. Bei der Kernmarke Warema sind die objektspezifischen Innensonnenschutzprodukte angesiedelt: "Im Projektgeschäft entwickeln wir uns weiter und haben hohe Erwartungen."
Ein Sorgenkind der Branche ist der Fachkräftemangel. Fachhändler finden im Markt immer weniger Personal, das Sonnenschutzanlagen montiert. Als Hersteller könne man hier Hilfe leisten: Mit sehr einfach zu montierenden Produkten, die auch weniger ausgebildete Arbeitskräfte anbringen können sowie Schulungen und Serviceleistungen. "Zu diesem Zweck haben wir die Sun Academy geschaffen", sagt Steinberg. Mitte des Jahres soll das neue Trainingszentrum in Wertheim starten. Am selben Standort befindet sich das neue Sun Forum, das Fachpartner und Architekten zur Beratung von Endkunden nutzen können, "mit rund 12.000 Besuchern von April bis Jahresende". Zwei neu erstellte Produktionsgebäude in Wertheim - eines für die Fertigung von Insektenschutz und Outdoor Living-Produkten, das andere für Pulverbeschichtung und Logistik - tragen dem erhöhten Kapazitätsbedarf Rechnung.
Nachhaltigkeit gilt bei Warema als "Zukunftsthema". Der Hersteller von Sonnenschutzprodukten, die die Energieeffizienz steigern, sieht sich hier gut aufgestellt. Wie ist generell die Geschäftsprognose für 2022? Die Rahmenbedingungen seien schwer einzuschätzen, wie Lieferketten, Rohstoffe und Energiekosten mit "hoher Volatilität", meint Angelique Renkhoff-Mücke. Doch man habe viele Chancen und besetzte Trends. "Wir gehen von einem positiven, erfolgreichen Jahr aus, das uns weiterhin Wachstum beschert."
| Petra Lepp-Arnold
aus
BTH Heimtex 03/22
(Wirtschaft)