Baustoffhersteller trotzt schwierigen Rahmenbedingungen
Knauf verkündet starkes Wachstum
Bei der Knauf-Jahreshauptversammlung Anfang Dezember 2021 in Iphofen präsentierte der scheidende Komplementär Prof. Manfred Grundke noch einmal eindrucksvolle Zahlen: Das Baustoffunternehmen aus Bayern wird seinen weltweiten Umsatz 2021 voraussichtlich um 19 % auf 12,45 Mrd. EUR steigern.Knauf-Komplementär Prof. Manfred Grundke berichtete auf der Jahreshauptversammlung über die wirtschaftliche Entwicklung des Baustoffherstellers im abgelaufenen Jahr 2021. Noch einmal konnte er mit sehr erfreulichen Zahlen aufwarten - trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf allen Märkten weltweit: "Wir werden unseren Umsatz voraussichtlich um 19 % steigern und insgesamt 12,45 Mrd. EUR in der Knauf-Gruppe erwirtschaften."
Zum Jahresende schied Prof. Grundke nach 13 Jahren als Komplementär aus und übergab an seinen Nachfolger Dr. Uwe Knotzer. Während Grundkes Zeit als Komplementär bei Knauf wuchs der Umsatz der Unternehmensgruppe nicht nur von 5,7 auf fast 12,5 Mrd. EUR - auch die Zahl der Mitarbeiter kletterte von 24.500 auf aktuell rund 40.000.
"Seit 2008 hat Knauf mehr als 7 Mrd. EUR aus Eigenmitteln in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens investiert", erklärte Prof. Grundke in seiner persönlichen Bilanz. Das habe sich ausgezahlt: Heute sei Knauf Weltmarktführer in der Gipsindustrie mit 24,3 % Marktanteil, Weltmarktführer bei Decken mit 27,7 % Marktanteil und weltweit die Nummer 2 bei Glaswolle mit über 20 % Marktanteil, bilanzierte der Komplementär. 2021 habe Knauf 2,5 Mrd. m Bauplatten im Markt abgesetzt - das entspricht fast einem Drittel der Fläche Unterfrankens.
Wechselhaftes und
anstrengendes Jahr 2021
Der Erfolg im Jahr 2021 sei sowohl auf das langfristige Denken bei Knauf zurückzuführen als auch auf das Engagement und die Flexibilität seiner Mitarbeiter. Darauf wies wie Prof. Grundke auch Christoph Dorn als Vorsitzender der Geschäftsleitung von Knauf Gips hin: "Noch nie habe ich an dieser Stelle auf ein so wechselhaftes und für alle Unternehmensbereiche anstrengendes Jahr zurückgeblickt."
Preissteigerungen in allen Rohstoffbereichen prägten das abgelaufene Jahr, sagte Dorn. Doch während im Branchenumfeld andere Anbieter teilweise ihre Werke stilllegen mussten, konnte Knauf stets weiter produzieren. So wurde beispielsweise im Werk 1 in Iphofen die Plattenmenge um 4 % gesteigert - und im Logistikzentrum stieg die verladene Menge um 6 % auf 884.000 t.
Möglich wurde das neben ebenso vorausschauender wie zugleich flexibler Planung auch durch viele freiwillige Sonderschichten. Um seine Kapazitäten dauerhaft zu erhöhen, will Knauf in Iphofen wie anderen Werken in Deutschland ab Frühjahr 2022 eine vierte Schicht einführen. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Moik sagte hierbei seine Unterstützung zu, auch wenn sich die Umsetzung bei ähnlichen Vorhaben in der Vergangenheit schwierig gestaltet habe.
Standortsicherung
steht im Mittelpunkt
"Hauptaugenmerk unserer Arbeit war immer die Standortsicherung und somit auch die Arbeitsplatzsicherung hier in Iphofen. Und das ist uns gelungen", stellte Klaus Moik in seiner letzten Rede auf einer Knauf-Jahreshauptversammlung fest. Nach 27 Jahren als Betriebsrat - davon die vergangenen 14 Jahre als dessen Vorsitzender - kündigte er für April 2022 seinen Ruhestand an. Es sei eine aufregende Zeit gewesen, stellte Moik bei seinem Rückblick fest. Nach mehr als 49 Jahren im Dienst des Unternehmens sei er "stolz, ein Knaufianer zu sein".
Knauf zeichnete zudem 26 Mitarbeiter für 25- und 40-jährige Unternehmenszugehörigkeit aus. Mit Johanna Sendner wurde eine Mitarbeiterin sogar für ihr 50-jähriges Dienstjubiläum geehrt. Sie begann 1971 ihre Ausbildung zur Industriekauffrau bei Knauf. Heute ist sie in der Abteilung Grundstücksverkehr in der Rechtsabteilung zuständig für den Kauf und Verkauf von Grundstücken, den Abschluss von Gipsabbau- und Pachtverträgen sowie die Kommunikation mit Aufsichtsbehörden, Kommunen und Grundstückseigentümern.
aus
FussbodenTechnik 02/22
(Wirtschaft)