KWG
Mit vielfältigen Neuheiten ins Jubiläumsjahr
KWG feiert 2022 sein 50-jähriges Bestehen und bekräftigt angesichts des Jubiläums seine Ausrichtung auf natürliche Bodenbeläge. "Durch Corona sind die Endverbraucher sensibler für das Thema Nachhaltigkeit geworden", beobachtet die geschäftsführende Gesellschafterin Katrin Gärtner-Tison. "Wir setzen bereits seit 2018 verstärkt auf die Verkaufsargumente Nachhaltigkeit und Wohngesundheit." Künftig geht das über Produkte und Fertigung hinaus zu einem kompletten Kreislauf: "Der von KWG gelieferte Bodenbelag wird am Ende seines Lebenszyklus vom Endverbraucher wieder über uns in die Produktion zu Lico zurückgeführt, wo daraus wieder ein neuer Belag entsteht", erklärt Geschäftsführer Thomas Biebusch das Prinzip. "Second Life" nennen die beiden Partner das Verfahren, aktuell bereits bei den digitalbedruckten Designböden Samoa (Kork) und Java (Mineralischer Werkstoff) umgesetzt.
Kork wird von KWG traditionell gepflegt und gefördert. Das inhabergeführte Unternehmen arbeitet eng mit den portugiesischen Herstellern zusammen, um neben der modernen digitalbedruckten Variante auch traditionelle Korkdekore weiterzuentwickeln, die teilweise in Handarbeit entstehen. Dafür steht unter anderem die Q-Exklusivo-Kollektion. Hier wurden drei Dekore mit dem Öl-Finish Pure Touch versehen, das ihren natürlichen Look erhält und gleichzeitig für hohe Abriebfestigkeit sorgt. Für starke Beanspruchung, etwa in gewerblichen Bereichen, empfiehlt sich die HC-Korkfertigparkettreihe mit Hot Coating.
Bei Vinyldesignbelägen mit HDF-Träger gehörte KWG mit seiner Antigua-Linie einst zu den Pionieren. Sie hat sich zu einer festen Säule des Sortiments entwickelt und wurde mit acht neuen Dekoren aufgefrischt, alle auch als wasserfeste Hydrofix-Variante lieferbar und mit objektgeeigneter 0,55 mm starker Nutzschicht.
Praktisches Zubehör wie Treppensysteme für Alt- und Neubau samt Seitenabschlüssen und Stellstufen sowie die Minileiste für Abschlüsse und Übergänge mit zum Patent angemeldeten Clip-System für eine werkzeuglose, schnelle Montage ergänzen das Bodenbelagsprogramm. Neu ist hier die Mini-Sockelleiste.
Nachgefragt bei Thomas Biebusch, Geschäftsführer KWG
"Im Korksegment liegen noch viele Möglichkeiten"
Was ist Ihr persönliches Produkt-Highlight 2022?
Eigentlich müsste es unsere überarbeitete Antigua classic Kollektion (Designvinyl) sein, denn die darin enthaltenen Dessins mit einer Synchronpore bestechen durch einzigartige Optik und Haptik. Ich hänge aber an unseren natürlichen Bodenbelägen, hier baue ich weiterhin auf unsere Zukunft. Ich bekomme einfach zu viel positives Feedback zu unseren Vorgehensweisen in diesem Segment.
Welche Entwicklungen und Trends sehen Sie bei Korkböden?
In diesem Segment liegen noch viele Möglichkeiten. Allerdings ist es wichtig, dass hier nichts verwässert wird, damit meine ich "Pseudo-Korkauflagen" mit ganz geringen Korkstärken, die dem Endkonsumenten einen Korkboden vorgaukeln. Schnell wird hier die Enttäuschung groß sein, wenn sich die typischen Korkeigenschaften nicht einstellen. Ganz wichtig ist hierbei aber auch eine trendige Dekorentwicklung, hier müssen die Hersteller zeigen, dass sie modern und auf technisch höchstmöglichem Niveau fertigen.
Wie ist es um Ihre Lieferfähigkeit bestellt?
Durch partnerschaftliche Absprachen mit unseren Kunden konnten wir sehr gut disponieren und dadurch war unsere Lieferzeit zu 90 % nicht beeinträchtigt (außer man sieht 3 Wochen als Problem an). Bei den restlichen 10 % handelt es sich um die Produkte, deren Lagerbestände man aufgrund der durchschnittlichen Abverkaufsmengen niedrig hält und dann kommt genau dort der Objektauftrag.
Was nehmen Sie Stand heute aus der Corona-Pandemie mit?
Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern es hat sich mal wieder bewahrheitet: die Schnellen fressen die Langsamen.
Wie wird Corona die Branche verändern?
Leider in Teilen sehr stark, da die Lockdown-Situationen und die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Bundesländer ein starkes Ungleichgewicht erzeugt haben. Die Marktteilnehmer, die sich den ganzen neuen Herausforderungen nicht stellen, werden es noch schwerer haben, als vor der Krise - der Endverbraucher vergisst nicht. Wir können über unsere Umsatzstatistiken eindeutig belegen, dass die Kunden zu den Verlierern gehören, die sich "verkrochen" haben, anstatt sich innovativ und vor allem schnell auf die veränderten Situationen einzustellen. Marktteilnehmer, die sich während der letzten zwei Jahre nicht endlich mit der digitalen Welt beschäftigt haben, werden das Nachsehen haben. Das gilt aber nicht nur auf der Handelsseite, sondern auch auf der Anbieterseite und dort vor allem auch bei den Außendienstmannschaften.
aus
Parkett Magazin 02/22
(Wirtschaft)