FEP:
Parkettmärkte uneinheitlich, Lieferprobleme verschärfen sich
Der Vorstand der Europäischen Föderation der Parkettindustrie (FEP) diskutierte im April bei einem Treffen die Situation auf den europäischen Parkettmärkten. Die Probleme bei der Holzversorgung hemmen bereits seit Ausbruch der Corona-Pandemie die positive Entwicklung der Branche und haben sich durch den russischen Angriff auf die Ukraine verschärft, da die europäischen Parketthersteller einen Großteil ihres Eichenholzes aus der Ukraine und aus Russland beziehen.
Lieferschwierigkeiten gibt es nicht nur bei Rundholz, sondern auch bei Halbfertigprodukten auf Holzbasis wie Decklagen, Furnier und Birkensperrholz. Gründe sind fehlende Arbeitskräfte in der Ukraine, Komplikationen im Zahlungsverkehr mit Russland, Transportengpässe und durch Russland verhängte Exportverbote einiger Holzprodukte in die EU. Zudem hat die EU am 8. April den Import sämtlicher Holzerzeugnisse aus Russland verboten, nachdem dies bereits für Belarus galt. Und schließlich haben PEFC und FSC Holz und Holzwerkstoffe aus Russland und Belarus als "Konfliktholz" eingestuft; damit ist es nicht EUTR-konform. Der FSC setzt jetzt auch Zertifikate für Holz aus ukrainischen Kriegsgebieten aus.
Die europäischen Märkte entwickelten sich im ersten Quartal ganz unterschiedlich. Während der Absatz in Italien, Skandinavien und Spanien weiter stieg, stagniert er in den Benelux-Ländern, Frankreich und der Schweiz. In Österreich und Deutschland sind hingegen bereits Rückgänge zu verzeichnen, was die Herausforderung widerspiegelt, Aufträge zu erfüllen. Die FEP befürchtet, dass dies auch auf die anderen Märkte übergreift.
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BTH Heimtex 05/22
(Wirtschaft)