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Infloor-Girloon
Willensstark, sorgfältig, geradeheraus und standhaft sollen sie sein, die Menschen in Ostwestfalen: so weit das Stereotyp. Tatsächlich befinden sich in dieser Region besonders viele erfolgreiche mittelständische Unternehmen. Eines davon ist der Teppichbodenhersteller Infloor-Girloon unter der Leitung des Vater-Tochter-Teams Ulrich Dresing und Stefanie Ritterbach.
Komplexes Druckwunder Colaris
Ulrich Dresing, der das Unternehmen 1977 gründete, ist ursprünglich gelernter Bankkaufmann. Kein Wunder also, dass er gut mit Zahlen umgehen kann. Eine noch größere Rolle bei der erfolgreichen Unternehmensführung spielt allerdings die patente, einfallsreiche und sehr engagierte Auseinandersetzung mit dem Maschinenpark. Die neueste Investition ist die Colaris-Digitaldruckanlage des österreichischen Anbieters J. Zimmer: Die rund drei Millionen Euro schwere hochmoderne Anlage vollbringt kleine und große Druckwunder, wenn man sich nur richtig mit ihr auseinandersetzt. Aber was heißt hier "nur": Bis die äußerst flexible, aber komplexe Drucktechnik für genau die Garne, Farben, Zwirnungen und Fixierungen optimiert ist, die Infloor-Girloon verwendet, braucht es viel Zeit, Know-how und eine große Leidenschaft fürs "Tüfteln". Tatsächlich steht in Herzebrock die einzige 400 cm breite Digitaldruckanlage Europas.
Wirtschaftlicher und umweltverträglicher
Ist das Finetuning allerdings vollbracht, geht laut Ulrich Dresing fast alles wie von selbst: Beim Colaris-Digitaldruck werden die vier Grundfarben (Rot, Gelb, Blau und Schwarz) direkt auf dem Teppich gemischt, nicht wie beim klassischen Chromojet-Druck zunächst in einem Tank, der dann immer wieder ausgewaschen und neu befüllt werden muss. Stattdessen bleiben die Farbstoffbehälter mit den Grundtönen gefüllt, und Pumpen sorgen permanent für Nachschub. Das spart Zeit und Energie, ist also sowohl wirtschaftlicher als auch umweltverträglicher als die gängige Technik - und dazu flexibler, sodass Infloor-Girloon Sonderdrucke leicht realisieren kann.
Für eine bessere Penetration der Farbe bis zum Trägermaterial sorgen viele Schritte in der Vor- und Nachbehandlung der zu bedruckenden Ware. Ein Dämpfer fixiert die Farbe auf dem Teppich, der anschließend kontrolliert und beschichtet, zum Teil auch zu Teppichfliesen und Modulen konfektioniert wird. Auf ihrer Reise durch das Werk in Herzebrock durchlaufen die Bahnen auf dem kompakten Gelände zahlreiche Stationen. Eine höchst effektive Warensteuerung lenkt sie für die Weiterverarbeitung bis zur nächsten Produktionsstufe und spart so viel Raum und Energie.
Zahlreiche Objektreferenzen
Auch die Konturenschärfe des Colaris-Digitaldruckes ist der Präzision klassischer Chromojet-Druckanlagen überlegen. Während letztere bis zu 1 Mio. Pixel auf einen Quadratmeter Teppichboden bringen, schafft Colaris sogar das Tausendfache, also 1 Mrd. Druckpunkte. Auf diese Weise entstehen ausdrucksstarke, sehr detailgenaue Bodenbilder mit praktisch grenzenlosem Gestaltungsspielraum. Da erscheint beispielsweise eine Sylt-Landschaft mit Dünen, Seegras und Meer auf dem Boden ... und bunte, detailliert und konturenscharf gezeichnete Blumen schmücken große, runde abgepasste Teppiche. Im Modehaus Rohde in Heiligenhafen ist das täuschend echte "Kopfsteinpflaster" am Boden teppichweich - weil fotorealistisch per Colaris aufgedruckt. Und im Deutschen Literaturarchiv Marbach sind nicht nur die Texte kreativ, sondern auch die farbintensiven rapportfreien Boden- und Wandgestaltungen. Colaris-Drucke überzeugen aber auch im Kleinen, etwa wenn klassische feingemusterte Web- und Tuftoptiken punktgenau per "Druckertinte" auf den Tuftingteppich gebracht werden. Bevor in OWL die große Maschinerie angeworfen wird, testet das Infloor-Girloon Team übrigens den Effekt mit einer Mini-Version der Colaris und
1 x 1 m großen Musterstücken aus.
Modernes Weben auf alten Maschinen
Das Optimieren der komplexen Anlage hat sich also gelohnt. Darüber hinaus haben die "Daniel Düsentriebs von OWL" in den letzten Jahren die unterschiedlichsten Geräte entwickelt oder für ihre Anforderungen perfektioniert. Webteppiche von Girloon sind das zweite wichtige Standbein des Teppichproduzenten. Rund 20 Jahre gehört die Traditionsmarke mittlerweile zum Unternehmen; man webt hier auch den berühmten "Girloon Samtfloor" in Doppelplüsch-Technik: Zwischen zwei Teppichrücken entsteht ein Flor, der anschließend in der Mitte durchgeschnitten wird, so erhält man zwei Webteppich-Bahnen in einem Produktionsgang. Vor rund 75 Jahren wurde diese Technik für Teppichböden erfunden, und noch heute wird dieser Artikel auf den alten Webstühlen hergestellt. Mit 1,1 Millionen Noppen/m2 sind das, laut Stefanie Ritterbach, die dichtesten Teppichböden überhaupt.
Rohweiße Ware, flexibel gestaltbar
Der Großteil der Teppichböden wird allerdings getuftet, auf insgesamt 14 Anlagen und ebenfalls zum Teil besonders fein: Die 1/20-Maschine verarbeitet 3.200 Fäden auf 400 cm, doppelt so viele wie die "normalen" 1/10-Maschinen, über die Infloor-Girloon ebenfalls verfügt. Verarbeitet wird fast zu 100 % Polyamid von Aquafil in unterschiedlichen Stärken, Faserquerschnitten und Glanzstufen - und zwar ausschließlich in Rohweiß. So lassen sich alle Qualitäten flexibel und nach Bedarf bedrucken oder färben. Kleine Garn- und Teppichbodenreste fallen natürlich trotzdem an. Die werden gepresst und vom Faserlieferanten Aquafil aufbereitet. Auf diese Weise entsteht wieder reinweißes Polyamid, das erneut dem Wertschöpfungskreislauf zugeführt wird.
Seit einigen Jahren wächst Infloor-Girloon besonders stark in Sachen selbsthaftende Module, die die Ostwestfalen in 25 x 100 cm und Sonderformaten anbieten. Ursprünglich waren Teppichfliesen ein reines Objektthema, auch heute werden sie besonders gern im gewerblichen Bereich eingesetzt. Dank der von Infloor-Girloon ebenfalls selbstentwickelten Liftbac-Rückenkonstruktion lassen sich die Module aus Herzebrock klebstofffrei auf allen ebenen, festen, trockenen und sauberen Untergründen verlegen und problemlos wieder aufnehmen. "Das ist besonders für Hotels interessant", berichtet Vertriebsleiter Christian Grube. Zusätzlich erobern die Infloor-Girloon Teppichfliesen in weichen, wohnlichen Qualitäten immer stärker den Wohnbereich. Besonders beliebt: realistische Holzoptiken, die - natürlich - ebenfalls per Colaris auf den Flor gebracht werden. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Druckwunder hat sich also gelohnt.
Daten + Fakten
Infloor-Girloon
Infloor-Girloon GmbH & Co. KG
33442 Herzebrock-Clarholz
Tel. 05254 / 8401-0
info@infloor-girloon.de www.infloor-girloon.de
Geschäftsführende Gesellschafter:
Ulrich Dresing, Stefanie Ritterbach
Gesamt-Vertriebsleitung: Christian Grube
Vertriebsleitung Großhandel und Verbände: Holger Steen
Leitung Innendienst: Patrik Tillmann
Produkte: Teppichboden (getuftet und gewebt),
Teppichmodule/Fliesen selbsthaftend
Marke: Infloor-Girloon
Zertifizierungen: Blauer Engel (für alle Produkte), TÜV Profi-Cert Premium
aus BTH Heimtex 05/22 (Wirtschaft)
Die Digitaldruck-Pioniere
Infloor-Girloon gestaltet mit seiner hochmodernen Colaris-Digitaldruckanlage vielfältige textile Bodendesigns auf Teppichböden und -modulen. Die Ostwestfalen arbeiten vollstufig: Sie tuften, weben, färben, drucken und beschichten selbst, inklusive Fliesenproduktion.Willensstark, sorgfältig, geradeheraus und standhaft sollen sie sein, die Menschen in Ostwestfalen: so weit das Stereotyp. Tatsächlich befinden sich in dieser Region besonders viele erfolgreiche mittelständische Unternehmen. Eines davon ist der Teppichbodenhersteller Infloor-Girloon unter der Leitung des Vater-Tochter-Teams Ulrich Dresing und Stefanie Ritterbach.
Komplexes Druckwunder Colaris
Ulrich Dresing, der das Unternehmen 1977 gründete, ist ursprünglich gelernter Bankkaufmann. Kein Wunder also, dass er gut mit Zahlen umgehen kann. Eine noch größere Rolle bei der erfolgreichen Unternehmensführung spielt allerdings die patente, einfallsreiche und sehr engagierte Auseinandersetzung mit dem Maschinenpark. Die neueste Investition ist die Colaris-Digitaldruckanlage des österreichischen Anbieters J. Zimmer: Die rund drei Millionen Euro schwere hochmoderne Anlage vollbringt kleine und große Druckwunder, wenn man sich nur richtig mit ihr auseinandersetzt. Aber was heißt hier "nur": Bis die äußerst flexible, aber komplexe Drucktechnik für genau die Garne, Farben, Zwirnungen und Fixierungen optimiert ist, die Infloor-Girloon verwendet, braucht es viel Zeit, Know-how und eine große Leidenschaft fürs "Tüfteln". Tatsächlich steht in Herzebrock die einzige 400 cm breite Digitaldruckanlage Europas.
Wirtschaftlicher und umweltverträglicher
Ist das Finetuning allerdings vollbracht, geht laut Ulrich Dresing fast alles wie von selbst: Beim Colaris-Digitaldruck werden die vier Grundfarben (Rot, Gelb, Blau und Schwarz) direkt auf dem Teppich gemischt, nicht wie beim klassischen Chromojet-Druck zunächst in einem Tank, der dann immer wieder ausgewaschen und neu befüllt werden muss. Stattdessen bleiben die Farbstoffbehälter mit den Grundtönen gefüllt, und Pumpen sorgen permanent für Nachschub. Das spart Zeit und Energie, ist also sowohl wirtschaftlicher als auch umweltverträglicher als die gängige Technik - und dazu flexibler, sodass Infloor-Girloon Sonderdrucke leicht realisieren kann.
Für eine bessere Penetration der Farbe bis zum Trägermaterial sorgen viele Schritte in der Vor- und Nachbehandlung der zu bedruckenden Ware. Ein Dämpfer fixiert die Farbe auf dem Teppich, der anschließend kontrolliert und beschichtet, zum Teil auch zu Teppichfliesen und Modulen konfektioniert wird. Auf ihrer Reise durch das Werk in Herzebrock durchlaufen die Bahnen auf dem kompakten Gelände zahlreiche Stationen. Eine höchst effektive Warensteuerung lenkt sie für die Weiterverarbeitung bis zur nächsten Produktionsstufe und spart so viel Raum und Energie.
Zahlreiche Objektreferenzen
Auch die Konturenschärfe des Colaris-Digitaldruckes ist der Präzision klassischer Chromojet-Druckanlagen überlegen. Während letztere bis zu 1 Mio. Pixel auf einen Quadratmeter Teppichboden bringen, schafft Colaris sogar das Tausendfache, also 1 Mrd. Druckpunkte. Auf diese Weise entstehen ausdrucksstarke, sehr detailgenaue Bodenbilder mit praktisch grenzenlosem Gestaltungsspielraum. Da erscheint beispielsweise eine Sylt-Landschaft mit Dünen, Seegras und Meer auf dem Boden ... und bunte, detailliert und konturenscharf gezeichnete Blumen schmücken große, runde abgepasste Teppiche. Im Modehaus Rohde in Heiligenhafen ist das täuschend echte "Kopfsteinpflaster" am Boden teppichweich - weil fotorealistisch per Colaris aufgedruckt. Und im Deutschen Literaturarchiv Marbach sind nicht nur die Texte kreativ, sondern auch die farbintensiven rapportfreien Boden- und Wandgestaltungen. Colaris-Drucke überzeugen aber auch im Kleinen, etwa wenn klassische feingemusterte Web- und Tuftoptiken punktgenau per "Druckertinte" auf den Tuftingteppich gebracht werden. Bevor in OWL die große Maschinerie angeworfen wird, testet das Infloor-Girloon Team übrigens den Effekt mit einer Mini-Version der Colaris und
1 x 1 m großen Musterstücken aus.
Modernes Weben auf alten Maschinen
Das Optimieren der komplexen Anlage hat sich also gelohnt. Darüber hinaus haben die "Daniel Düsentriebs von OWL" in den letzten Jahren die unterschiedlichsten Geräte entwickelt oder für ihre Anforderungen perfektioniert. Webteppiche von Girloon sind das zweite wichtige Standbein des Teppichproduzenten. Rund 20 Jahre gehört die Traditionsmarke mittlerweile zum Unternehmen; man webt hier auch den berühmten "Girloon Samtfloor" in Doppelplüsch-Technik: Zwischen zwei Teppichrücken entsteht ein Flor, der anschließend in der Mitte durchgeschnitten wird, so erhält man zwei Webteppich-Bahnen in einem Produktionsgang. Vor rund 75 Jahren wurde diese Technik für Teppichböden erfunden, und noch heute wird dieser Artikel auf den alten Webstühlen hergestellt. Mit 1,1 Millionen Noppen/m2 sind das, laut Stefanie Ritterbach, die dichtesten Teppichböden überhaupt.
Rohweiße Ware, flexibel gestaltbar
Der Großteil der Teppichböden wird allerdings getuftet, auf insgesamt 14 Anlagen und ebenfalls zum Teil besonders fein: Die 1/20-Maschine verarbeitet 3.200 Fäden auf 400 cm, doppelt so viele wie die "normalen" 1/10-Maschinen, über die Infloor-Girloon ebenfalls verfügt. Verarbeitet wird fast zu 100 % Polyamid von Aquafil in unterschiedlichen Stärken, Faserquerschnitten und Glanzstufen - und zwar ausschließlich in Rohweiß. So lassen sich alle Qualitäten flexibel und nach Bedarf bedrucken oder färben. Kleine Garn- und Teppichbodenreste fallen natürlich trotzdem an. Die werden gepresst und vom Faserlieferanten Aquafil aufbereitet. Auf diese Weise entsteht wieder reinweißes Polyamid, das erneut dem Wertschöpfungskreislauf zugeführt wird.
Seit einigen Jahren wächst Infloor-Girloon besonders stark in Sachen selbsthaftende Module, die die Ostwestfalen in 25 x 100 cm und Sonderformaten anbieten. Ursprünglich waren Teppichfliesen ein reines Objektthema, auch heute werden sie besonders gern im gewerblichen Bereich eingesetzt. Dank der von Infloor-Girloon ebenfalls selbstentwickelten Liftbac-Rückenkonstruktion lassen sich die Module aus Herzebrock klebstofffrei auf allen ebenen, festen, trockenen und sauberen Untergründen verlegen und problemlos wieder aufnehmen. "Das ist besonders für Hotels interessant", berichtet Vertriebsleiter Christian Grube. Zusätzlich erobern die Infloor-Girloon Teppichfliesen in weichen, wohnlichen Qualitäten immer stärker den Wohnbereich. Besonders beliebt: realistische Holzoptiken, die - natürlich - ebenfalls per Colaris auf den Flor gebracht werden. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Druckwunder hat sich also gelohnt.
Daten + Fakten
Infloor-Girloon
Infloor-Girloon GmbH & Co. KG
33442 Herzebrock-Clarholz
Tel. 05254 / 8401-0
info@infloor-girloon.de www.infloor-girloon.de
Geschäftsführende Gesellschafter:
Ulrich Dresing, Stefanie Ritterbach
Gesamt-Vertriebsleitung: Christian Grube
Vertriebsleitung Großhandel und Verbände: Holger Steen
Leitung Innendienst: Patrik Tillmann
Produkte: Teppichboden (getuftet und gewebt),
Teppichmodule/Fliesen selbsthaftend
Marke: Infloor-Girloon
Zertifizierungen: Blauer Engel (für alle Produkte), TÜV Profi-Cert Premium
Foto/Grafik: Infloor-Girloon / SN-Verlag
Verblüffend – von den vier Bildern des neuen Musterbuches sind drei auf unterschiedlichen Teppichboden-Decken gedruckt. Das vierte, kaum unterscheidbare Bild ist die Begleitbroschüre. Christian Grube stellt den Prototyp vor.
Foto: Infloor-Girloon / SN-Verlag