Interview Jab Anstoetz/Claus Anstoetz

"Wir sind in der schönsten Branche, die es gibt"


Gemeinsam mit Bruder Stephan und Chris-Jacob Schminnes führt Claus Anstoetz das Bielefelder Familienunternehmen in dritter Generation. Wir haben mit ihm in der Firmenzentrale über die aktuelle Marktsituation, über Herausforderungen, Branchen-Probleme und -Chancen gesprochen.1)

BTH Heimtex: Nach zwei Jahren Pandemie, einer steigenden Inflationsrate und allgemeinhin unsicheren Zeiten - wie beurteilen Sie die aktuelle Marktsituation für Wohntextilien?

Claus Anstoetz: Umsatzbezogen sind wir mit dem Jahr 2021 sehr zufrieden, so wie wahrscheinlich die gesamte Branche. Wir haben alle davon profitiert, dassdie generelle Wertschätzung der Konsumenten gegenüber dem Thema Wohnen nachhaltig gestiegen ist und stabil bleiben wird. Denn auch wenn die Verbraucher bald wieder durch die Welt reisen können, haben sie in diesen zwei Jahren festgestellt, wie wichtig es ist, die eigenen vier Wände schön zu machen.

Hinzu kommt, dass aktuell sehr viel gebaut wird. Daher glaube ich nicht, dass nach Corona ein totaler Einbruch kommt. Es wird so sein, dass künftig zwischen einer gewissen Wertigkeit und dem eher konsumigen Bereich stärker differenziert wird.

Welche Informationen über den Verbraucher und sein Konsumverhalten haben Sie?

Anstoetz: Der Endkunde ist für uns ein recht unbekanntes Wesen. Im Gegensatz zu vielen anderen Industrien, wo die Hersteller den Endverbraucher sehr gut kennen. Das hängt in unserer Branche damit zusammen, dass wir kein Fertigprodukt haben, sondern unsere Produkte ausschließlich über den Fachhandel vertreiben. Daher ist der Endkunde für uns schwer greifbar. Außerdem ist unsere Händlerstruktur sehr vielschichtig: vom klassischen Handwerker über den Interior Designer, den Hochwertanbieter bis hin zu dem Händler, der sich auch im konsumigen Genre bewegt. Alle haben individuelle Schwerpunkte. Daraus Informationen über den Endverbraucher zu ziehen, ist so gut wie unmöglich.

Die Zahl der Raumausstatter-Betriebe ist rückläufig. Gibt es Überlegungen zu neuen bzw. ergänzenden Vertriebsstrukturen?

Anstoetz: Es muss wieder gelingen, das Interesse am Handwerk generell zu steigern, damit mehr junge Leute einen handwerklichen Beruf ergreifen. Dazu muss vor allem eine bessere Nachwuchsförderung betrieben werden. Es macht einfach keinen Sinn, dass so viele junge Menschen eine akademische Laufbahn einschlagen und sich womöglich für einen Beruf entscheiden, mit dem sie am Ende gar nicht glücklich sind. Junge Leute sollten stattdessen austarieren, ob möglicherweise auch ein Handwerksberuf für sie in Frage kommt.

In unserer Branche fehlen derzeit Monteure, es fehlt Personal in der Beratung, es fehlt generell der Nachwuchs. Mittlerweile haben wir in Deutschland die Situation, dass Geschäfte aufgegeben werden, weil es keine Nachfolger gibt. Mit der richtigen Unterstützung für Existenzgründer, auch durch die Banken beispielsweise, wäre das doch eine wunderbare Ausgangsposition für junge Leute. Wenn man gut aufgestellt ist, eine gute Beratungskompetenz und eine solide handwerkliche Ausbildung hat, dann ist das ein Garant für ein gutes Einkommen - genau das muss viel stärker kommuniziert werden.

Denkbar wäre auch, Quereinsteiger in die Branche zu motivieren. Mit Begeisterung und Geschmack kann man durchaus sehr erfolgreich sein, gegebenenfalls gemeinsam mit jemandem, der den handwerklichen Part übernimmt. Es gibt genügend Beispiele dafür, dass solche Konstellationen funktionieren. Ziel muss es sein, wieder mehr junge Leute in die Branche zu bekommen. Aber das ist ein Prozess - und der dauert.

Werfen wir einen Blick auf die Situation in den Beschaffungsmärkten. Woher beziehen Sie im Stoff-Bereich vornehmlich Ihre Ware?

Anstoetz: Der Großteil unserer Ware kommt aus Europa und der Türkei. Hier passen die Lieferketten, die Entfernung und damit die Transportlogistik und auch das Qualitätsverständnis der Lieferanten.

Heißt das, dass Corona Ihre Einkaufspolitik nicht tangiert hat?

Anstoetz: Das ist richtig, allerdings beobachten wir, dass die Innovationskraft unserer Produzenten nachgelassen hat, wenn wir das gesamte Portfolio der Jab Gruppe betrachten. Beim textilen Bodenbelag hat diese beispielsweise enorm verloren. Hier sind wir sehr viel stärker in die Produktentwicklung involviert. Im Stoff-Bereich haben wir die Situation, dass es beispielsweise viele italienische Familienunternehmen leider nicht mehr gibt. Dadurch wird es schwieriger, sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Hinzu kommt die aktuelle Situation in der Türkei. Die Energiekosten sind dort in den letzten Monaten um 98% gestiegen und die Inflationsrate liegt mittlerweile bei 46%. Auch das wird selbstverständlich einen Nachlauf haben.

Was bedeutet das konkret mit Blick auf Ihre Preisgestaltung?

Anstoetz: Das ist aktuell sehr volatil, die Situation ist von der Einkaufsseite sehr kompliziert. Wir haben unsererseits viele Preiserhöhungen geschluckt, mussten aber auch das ein oder andere in der Jahrespreisliste weitergeben. Wir haben im Stoffbereich von 2020 zu 2021 keine Preiserhöhung vorgenommen, da wir unsere Kunden in dieser Phase nicht mit Umzeichnen belasten wollten. Von 2021 auf 2022 konnten wir das jedoch nicht mehr machen. Wir hatten es beispielsweise bei textilen Bodenbelägen im vergangen Jahr gleich drei Mal mit Preiserhöhungen zu tun.
Aber bei allen Schwierigkeiten, die es aktuell gibt, können wir dennoch durchaus Mut schöpfen, denn Fenster gibt es weltweit reichlich. Es wird umgezogen und es muss immer ein neuer Bodenbelag in die Wohnungen. Der Nachschub ist also da, die Ware wird benötigt. Das ist für die gesamte Brache eine große Chance - aber wir müssen aber den Bedarf wecken.

Wie sieht die Gewichtung der Produktgruppen im Gesamtsortiment der Jab Anstoetz Gruppe aus?

Anstoetz: Stoffe sind ganz klar Nummer 1, Teppiche Nummer 2 und Polstermöbel Nummer 3. Auch wenn die Polstermöbel für uns das kleinste Segment sind, sind sie ausgesprochen wichtig. Denn auf dem Weg zum ganzheitlichen Wohnen sind sie das gesichtsgebende Merkmal. Ein Polstermöbel, ein Tisch oder eine Leuchte sind genau die Produkte, die beim Endverbraucher wirken. Das Ganzheitliche ist das eigentlich Spannende und deshalb möchten wir auf diese Produktgruppe keinesfalls verzichten.

Welches Segment hat sich in den letzten Jahren besonders gut entwickelt?

Anstoetz: Wir sind erfreulicherweise bei den Polstermöbeln und Teppichen in den letzten Jahren sehr schön gewachsen und - ganz gegen den Trend - auch im Teppichbodenbereich. Im Stoff-Bereich war das Wachstum eher moderat. Das hängt damit zusammen, dass pro Fenster leider mengenmäßig weniger Stoff eingesetzt wird als früher. Ein Trend, der sich seit einigen Jahren abzeichnet. Die Sparte Sonnenschutz hat einen schönen Sprung gemacht. Hier konfektionieren wir alles in Bielefeld.

Wohin gehen Ihre Möbelstoffe primär?

Anstoetz: Unsere Möbelstoffe verkaufen wir in erster Linie und zu einem großen Prozentsatz an die Polsterer und Raumausstatter. Ein geringerer Teil, etwa 20 Prozent, geht an Unternehmen in der weiterverarbeitenden Industrie im In- und Ausland.

Sehen Sie eine Tendenz, dass wieder mehr gepolstert wird?

Anstoetz: Es wäre wünschenswert, dem Endverbraucher das Polstern wieder mehr anzubieten. Das ist die ideale Gelegenheit für den Raumausstatter, sich mit seinem kompletten Portfolio darzustellen und je mehr er das Handwerk abbildet, desto kompetenter erscheint er. Polstern ist ein gutes Argument in Sachen Nachhaltigkeit, im Prinzip der Inbegriff.

Stichwort Nachhaltigkeit. Sie haben mit Nature Protect, Eco Protect und Climatex gleich drei nachhaltige Serien im Programm. Können Sie kurz erläutern, worin sich die Kollektionen unterscheiden?

Anstoetz: Climatex ist als Marke Cradle to Cradle und ist ein patentiertes Verfahren. Zwei Gewebe sind durch eine sogenannte textile Schraube miteinander verwoben. Das eine ist ein Woll-Produkt, das andere ein synthetisches. Wenn man das Produkt später in den textilen Kreislauf zurückgeben möchte, wird es erhitzt, dann löst sich die textile Schraube auf und man kann die zwei Gewebe voneinander lösen. Die Synthetik wird wieder in den Fertigungsprozess zurückgegeben und die Wolle wird zu Dünger umgewandelt. Climatex ist sozusagen das Ursprungsprodukt, gewissermaßen "the cradle of the cradle to cradle".

Dann haben wir die Nature Protect Stoffe. Drunter führen wir alle anderen Cradle to Cradle Stoffe, die wir entwickeln. Also alle Produkte, die wir wieder sortenrein in den Kreislauf zurückführen können und die im Produktionsverfahren keine giftigen Additive zugeführt bekommen. Und das muss letztendlich das Ziel sein. Das Ganze ist ein aufwendiger Prozess und wir sind da auch erst am Anfang. Daneben haben wir noch Eco Protect, unsere recycelten Produkte. Diese haben die Auflage, dass mindestens 50% der verarbeiteten Materialien recycelt sein muss.

Was sind Ihre Pläne für dieses Spezial-Segment Nachhaltigkeit, wird das langfristig ausgebaut?

Anstoetz: Wir werden diesen Markt weiter vorantreiben und hoffen, dass mehr und mehr nachhaltig überzeugte Endkunden diese Produkte nachfragen werden. Gleichzeitig sollte die Branche aber auch immer darauf achten zu betonen, dass die wertigen Produkte unserer Branche grundsätzlich aufgrund der langen Lebensdauer nachhaltig sind.
Nehmen Sie bei Ihren Kunden bereits ein verändertes Kaufverhalten mit Blick auf Nachhaltigkeit wahr? Wird mehr auf die Herkunft von Produkten geachtet?

Anstoetz: Das kann man auf jeden Fall schon sagen. Der Druck muss jedoch am Ende vom Verbraucher kommen.

Wie definieren Sie den Stellenwert von Werbung für Ihr Unternehmen?

Anstoetz: Es ist für uns enorm wichtig, unsere Marke zu pflegen, denn Marke schafft Vertrauen. Das ist für uns in jedem Produktsegment wichtig und ist gewissermaßen eine Lebenslinie für unser Unternehmen. Dabei ist unsere Werbung mittlerweile sehr vielschichtig geworden. Wir haben unsere Magazine und unsere Broschüren, für die wir aufwändig und sehr viele Fotos machen lassen. Außerdem haben wir unsere Aktivitäten im digitalen Bereich verstärkt, hier versuchen wir auch immer unsere Kunden mit zu involvieren. Für uns ist es enorm wichtig, dass wir uns grundsätzlich immer wieder erneuern und aktiv sind, da der Fortschritt in diesem Bereich sehr schnell ist. Aktuell arbeiten wir an unserem Product Finder, das ist unsere digitale Stoff-Datenbank. Die ist für unsere Kunden aber auch für den Konsumenten ein wichtiges, hilfreiches Tool.

Welche Rolle spielen Messen in Ihrem Marketing-Konzept?

Anstoetz: Für die Bielefelder Werkstätten sind Messen im Marketing-Mix sehr relevant. Jab Anstoetz war immer ein Befürworter für Messen, aber es muss ein Konzept sein, das Besucher und Aussteller gleichermaßen zufriedenstellt. Und leider haben wir in den letzten Jahren festgestellt, dass viele Besucher auf den Messen nicht mehr happy waren. Und dann gehen sie eben auf Regionalveranstaltungen.

Schichten Sie Ihr Messe-Budget innerhalb Ihres Marketing auf andere Bereiche um?

Anstoetz: Durchaus. Wir diskutieren jedes Mal über den Umfang unserer Imagebroschüren, Anzahl von Anzeigen oder darüber, ob wir mehr Geld für Internet Werbung ausgeben. Aber bei uns ist es ja so, dass wir nicht wissen, welche Werbung am Ende zum Ziel führt, da wir keinen direkten Kontakt zum Konsumenten haben. Letztendlich geht es uns immer darum, wie wir für unsere Kunden Verkaufsförderung schaffen und ihm das Verkaufen erleichtern und dabei die Marke Jab Anstoetz emotional aufladen können.
Sind Gardinen als Produktgattung für den Endverbraucher womöglich zu kompliziert?

Anstoetz: Das Problem ist, dass man Gardine selbst in den Schaufenstern zu wenig sieht. Wir haben Kunden, die mit Leidenschaft nach wie vor viel Stoff am Fenster verkaufen, weil sie es im Verkauf auch entsprechend anbieten. Andere wiederum haben möglicherweise nicht das Bewusstsein oder Selbstbewusstsein, Fensterdekoration mit viel Stoff zu verkaufen. Meiner Meinung nach muss man den Kunden Lust auf Stoffe machen und zeigen, was möglich ist. Seit einigen Jahren sind Hotels für uns die besten Imageträger, sie haben sehr viel in die textile Ausstattung investiert. Die kühlen Designhotels sind nicht mehr angesagt, heute sind das die schicken, mit Textilien durchgestylten Hotels. Der Gast und potenzielle Kunde sieht das und möchte das so auch zu Hause haben. Das sollte unsere Händler motivieren, mutiger mit größeren Stoffmengen umzugehen.

Anfang März hat in Berlin der erste Flagship Showroom der Jab Anstoetz Group eröffnet. Was war Ihre Motivation dazu und worin unterscheidet sich der Berliner Standort von Ihren anderen Showrooms?

Anstoetz: In unseremBerliner Showroom zeigen wir das ganzheitliche Einrichten noch viel deutlicher als in den anderen Showräumen.So können sich die BesucherihreWunscheinrichtung viel besser vorstellen und unsere Händler haben eine umfassende und attraktive Plattform, um einen höheren Verkaufswert zu generieren.

Der Flagship Showroom liegt mitten in Berlin, unweit des Ku’damms und des KaDeWe. Gehört Wohnen & Einrichten in die City, um vom Konsumenten stärker wahrgenommen zu werden?

Anstoetz: Es ist grundsätzlich eine traurige Entwicklung,dassdas hochwertige Einrichten mit Textilien in immer weniger Schaufensternin der Innenstadt zu finden ist. Je weniger der Konsument mit schönen Textilien in Berührung kommt,destogeringerist dann auch dasBedürfnis, inneue Gardinen und Stoffe zu investieren. So war zum Beispiel die frühere Textilabteilung des KaDeWe einAushängeschild für das textile Einrichten und verkaufsfördernd für alle Fachhändler in der Region.

In diesem Kontext: Gäbe es weitere Modelle, um dem Konsumenten textiles Wohnen näher zu bringen, z.B. Pop-up-Stores?

Anstoetz: An Pop-up-Stores in unserer Brancheglaubeich nicht. Der Kauf einer Gardine odereines Teppichsist keine spontane Sache und bedarf einer kompetenten und vertrauensvollenBeratung. Das wird durch eine kurzfristig angemietete Verkaufsfläche nicht an den Konsumenten signalisiert. Unsere Branche verkauft schönes Wohnen unddas fällt auf einer nur improvisierten Fläche schwer und ist auch zu teuer.

Wird es weitere Showrooms der Jab Anstoetz Gruppe à la Berlin geben?

Anstoetz: Das können wir uns sicherlich gut vorstellen, hängt aber auch davonab, wie gutunsere Händler diese fürsieerweiterte Verkaufsfläche annehmen und für sich nutzen.

Sie sind seit 1989 im Familienunternehmen. Was war rückblickend die größte Herausforderung für Sie?

Anstoetz: Das war sicherlich die Pandemie-Situation im Jahr 2020. Wir wussten im Frühjahr 2020 gar nicht, was da auf uns zukommt. Auf der IMM im Köln waren wir uns noch ganz sicher, dass das, was sich da in China abzeichnete, bei uns nicht passieren kann. Zwei Monate später wurden wir Lügen gestraft. Es war tatsächlich eine surreale und außergewöhnliche Situation, die wir alle in dieser Form noch nicht erlebt hatten. Dass daraus dann für unsere Branche vergleichsweise gute Jahre daraus wurden, konnte zu diesem Zeitpunkt niemand wissen. Im Vergleich zu anderen Branchen wie etwa Tourismus, können wir glücklich sein, dass wir so durch die Pandemie gekommen sind. Insofern waren das sehr spannende Zeiten.

Zwei Jahre später: Was bereitet Ihnen aktuell Sorge und was gibt auf der anderen Seite Anlass, positiv in die Zukunft der Branche zu schauen?

Anstoetz: Sorge bereitet der schon erwähnte Fachkräftemangel generell und damit auch für uns die Schlacht um die Talente. Hinzu kommt, dass meiner Einschätzung nach beim sehr wichtigen Thema Work-Life-Balance immer häufiger der Fokus auf Life und weniger auf Work liegt. Ob das auf Dauer ein Land wie Deutschland wettbewerbsfähig hält, kann ich nicht beantworten, bereitet mir aber in der Gesamtheit durchaus Sorge.

Positiv stimmt mich, dass es so viele Böden und Fenster - und damit so viel Ersatzbedarf - gibt. Hinzu kommt, dass viele Menschen im Innovationsstau sitzen. Menschen, die die finanziellen Mittel durchaus hätten, ihr Zuhause schöner zu gestalten, dies aber bislang nicht getan haben. Ich bin überzeugt, dass dort noch viel passieren kann. Darüber sollte sich auch unsere Branche immer wieder im Klaren sein.

Was wünschen Sie sich für Ihr Unternehmen und was für die Branche im Allgemeinen?

Anstoetz: Wir sind in der schönsten Branche, die es gibt. Es ist eine sensationelle Branche und das sollten wir uns immer vor Augen führen. Wir müssen es nur schaffen, diese sensationelle Branche zum Kunden rüber zu transportieren. Die Wertschätzung, die unsere Branche in der Pandemie-Situation erfahren hat, ist eine sehr große Chance. Die sollten jetzt alle ergreifen und in dieser Phase darauf achten, die Geschäfte schön zu machen, sich gut nach außen darzustellen, zeitgemäß sein und auch Medien zu nutzen, die sie noch nicht so kennen. Es gibt ja bereits einige Händler, die das sehr gut für sich nutzen. Wichtig ist, dass wir mit der Zeit gehen und dass die Branche sexy bleibt. Und da sind wir als Jab Anstoetz mit dabei. Wenn es der Branche gut geht, geht es uns auch gut.

| Die Fragen stellte Michaela Fischer
1)Das Gespräch hat Ende Februar, unmittelbar vor dem
Beginn des Krieges in der Ukraine, stattgefunden.



Claus Anstoetz - zur Person
Geschäftsführer

Claus Anstoetz steigt 1989 in das Familienunternehmen Jab Anstoetz ein, das sein Großonkel Josef Anstoetz 1946 gründete und das nach dessen Tod im Jahr 1954 von Claus Vater, Heinz Anstoetz, übernommen wird. Gemeinsam mit Bruder Stephan und Chris-Jacob Schminnes führt Claus Anstoetz das Bielefelder Unternehmen in dritter Generation.

Anstoetz ist Textilit durch und durch. Inspiration holt er sich klassischerweise auf Messen und auf Reisen. Diese nutzt er gerne, um rund um den Globus Einzelhandelsgeschäfte zu besuchen. Dort interessieren ihn vor allem die textile Ausstattung und der Bodenbelag. "Zusammen mit der Lektüre von Magazinen und Gesprächen ist diese Mixtur die beste Inspirationsquelle", sagt Anstoetz.


Daten + Fakten Jab Anstoetz

Jab Josef Anstoetz KG
Potsdamer Straße 160
33719 Bielefeld
+49 (0) 521 / 20 93-0
jabverkauf@jab.de
www.jab.de

Gegründet: 1946
Geschäftsführung:
- Claus Anstoetz
- Stephan Anstoetz
- Chris-Jacob Schminnes
Mitarbeiter:
ca. 800 bei Jab Stoffe, weltweit über 1.600
Sortiment: Dekorationsstoffe, Stores, Bezugstoffe, Objekt-Stoffe, Tapeten, Rollos, Flächenvorhänge, Plissees, Teppichboden, abgepasste Teppiche, HKM Design Teppiche, LVT, Polstermöbel, Betten, Wohnaccessoires
Marken und Unternehmen: Jab Anstoetz Fabrics, Jab Anstoetz Sytems, Jab Anstoetz Flooring, Chivasso (seit 1999), Gardisette (seit 2005), Carlucci, Climatex, Nature Protect, BW Bielefelder Werkstätten (seit 1956), Ipdesign, Golfhouse (Seit 2010)
Exportanteil: 60% d. Gesamtumsatzes
Weltweit wird in über 80Länder exportiert
"Wir sind in der schönsten Branche, die es gibt"
Foto/Grafik: Jab Anstoetz
Im Showroom von Jab Anstoetz Fabrics kann man in Stoffen schwelgen.
"Wir sind in der schönsten Branche, die es gibt"
Foto/Grafik: Jab Anstoetz
Der Firmensitz der Jab Anstoetz Gruppe im ostwestfälischen Bielefeld.
aus BTH Heimtex 05/22 (Wirtschaft)