BHB - Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten e.V.

Baumarktbranche 2021 nach starken Vorjahr im Minus

2021 war für die DIY-Branche ein schwieriges Jahr mit einem Lockdown, der das stationäre Geschäft lange lahmlegte, einem extrem langen Winter und einem nassen Sommer. Das drückte den Umsatz der deutschen Bau- und Gartenfachmärkte um -8,1 % auf 20,33Mrd.EUR - allerdings auf Basis eines sehr starken Vorjahres. Der BHB sieht die Branche daher weiter auf Wachstumskurs.

Nach einem hohen Zuwachs von +13,8 % im ersten Corona-Jahr 2020 brach der Umsatz der DIY-Branche 2021 um 8,1 % auf 20,33 Mrd. EUR ein, bedingt durch einen harten Lockdown ab Dezember 2020 und ungünstige Wetterbedingungen mit einem langen, kalten Winter, einem verregneten Frühling und nassen Sommer. Franz-Peter Tepaß, Sprecher des Vorstands des BHB, Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten, sieht das keinesfalls als Negativ-Trend, denn im Vergleich zu 2019 hätten die Bau- und Gartenfachmärkte ihren soliden Wachstumskurs fortsetzen können. Nach dem schwachen ersten Quartal (-21,3%, 3,45 Mrd. EUR) verringerten sich die Einbußen im weiteren Jahresverlauf, wobei die Branche erst im Schlussquartal in die Pluszahlen zurückkehrte (+ 2%, 4,92Mrd.EUR).

Eine ähnliche Rallye, nur umgekehrt, brachten die Betriebe in den Nachbarländern hinter sich. In Österreich startete das Jahr mit +35,3 (0,63 Mrd. EUR), dann rutschten die Umsätze ins Minus und kamen dort auch nicht wieder heraus. Ähnlich war die Entwicklung in der Schweiz. Unter dem Strich waren die Zahlen in beiden Ländern jedoch anders als in Deutschland positiv: Österreich kam auf +2,5 % und 3,04 Mrd. EUR, die Schweiz sogar auf +5,8 % und 3,92Mrd. CHF.

Sortimente:
Holz gefragt wie nie

Auch in der Sortimentsentwicklung zeigt sich deutlich die volatile Situation: Mit Holz (+ 4,1 %) und Saisonwaren (+ 0,6 %) waren in Deutschland nur zwei Produktgruppen im Plus. Starke Rückgänge verzeichneten hingegen Gartenmöbel (- 19,3%) und Anstrichmittel/Malerzubehör (- 18 %). In Österreich erreichte Holz ebenfalls die größte Zuwachsrate (+ 13,2 %), in der Schweiz entwickelte sich Holz ebenfalls sehr dynamisch (+ 13,1 %).

Standortnetz stabil

Das Standortnetz der Bau- und Gartenfachmärkte bleibt seit Jahren nahezu unverändert und zeigt auch in der Krise keine echte Erosion. Lediglich vier weniger wurden 2021 registriert, so dass derzeit hierzulande 2.091 Baumärkte (VK-Fläche > 1.000 m2) agieren, meist mit angeschlossenem Gartencenter. Den größten Anteil halten Baumärkte mit Innenverkaufsflächen zwischen 5.000 und 7.500 m2.

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DIY-Kennzahlen Deutschland

Gesamtumsatz 2021:
20,33 Mrd. EUR (-8,2 %)
Größte Warengruppe:
Bauchemie/Baumaterial: 2,34 Mrd. EUR (-3,4 %)
Sortiment mit
stärkstem Wachstum:
Holz: 1,22 Mrd. EUR
(+ 4,1%)
Sortiment im Minus
Gartenmöbel: 352 Mio. EUR (- 13,1 %)


DIY-Kennzahlen Österreich

Gesamtumsatz 2021:
3,04 Mrd. EUR (+ 2,5 %)
Größte Warengruppe:
Bauchemie/Baumaterial: 448 Mio. EUR (+ 6 %)
Sortiment mit
stärkstem Wachstum:
Holz: 134,9 Mio. EUR (+ 13,2 %)
Sortiment im Minus:
Anstrichmittel/Malerzubehör: 149,3 Mio. EUR (- 9,4 %)

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Der "typische" deutsche Baumarkt

Die Gemaba analysiert seit 1982 die strukturelle Entwicklung der deutschen Baumärkte. Mit Stand 1. Januar 2022 wurden 2.091 Baumärkte mit einer Innen-Verkaufsfläche von mindestens 1.000 m2 und einem breiten Sortiment an Bau-, Heimwerker- und Gartenbedarf erfasst. Insgesamt ergab sich damit eine Innen-Verkaufsfläche von 11,93 Mio. m2 plus 3,92 Mio. m2 Freiflächen.

Der "typische" deutsche Baumarkt verfügt über eine Innen-Verkaufsfläche von rund 5.710 m2 und eine teilüberdachte Freifläche von rund 1.870 m2 und generiert einen jährlichen Bruttoumsatz von ca. 8,7 Mio. EUR. Die korrespondierende Flächenproduktivität lag bei 1.520EUR/m2 Innen-Verkaufsfläche. aus BTH Heimtex 05/22 (Wirtschaft)