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20 Jahre FEB
Inflation, Energiekrise, Rohstoffmangel, Klimawandel und EU-Green Deal - der FEB-Vorsitzende Volkmar Halbe nannte in seiner Rede zahlreiche Herausforderungen, die die Industrie momentan bewegen. Unter dem Dach des Fachverbands der Hersteller elastischer Bodenbeläge werden diese Themen diskutiert und manchmal gemeinschaftlich oder auch ganz bewusst als Wettbewerber getrennt angegangen. Halbe hielt in seinem Ausblick fest: "Alle neuen Lebensformen brauchen Böden, aber es wird sich in den nächsten Jahren einiges verändern müssen." So werden mit Hilfe des Konzepts "Circular Buildings" Gebäude entstehen, bei denen sämtliche Bestandteile später wieder recycelt werden können - um nur ein Beispiel zu nennen, von dem auch elastische Bodenbeläge betroffen sein werden.
Halbe nannte die zentralen Themen, mit denen sich der FEB schwerpunktmäßig beschäftigt: Es sind die Produkt- und Anwendungstechnik bei elastischen Bodenbelägen, die verbandsinterne und verbandsübergreifende Netzwerkarbeit, statistische Markt- und Branchendaten, die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit sowie die Positionierungsschärfe der FEB-Produkte.
Produktionsverlagerung
von China nach Europa
In einer Podiumsdiskussion mit den früheren FEB-Vorsitzenden Ivo Schintz (früher Tarkett) und Andreas Kopf (Ex-Debolon), dem ehemaligen Vorstandsmitglied Oliver Kluge (ehemals Amtico) sowie dem aktuellen Vorsitzenden Volkmar Halbe warf Moderator Jonas Leimann den Teilnehmern die verbalen Bälle zu. Ivo Schintz setzte sich für die Betrachtung des Fußbodens als System ein: "Es besteht aus Untergrundvorbereitung, Kleben, Verlegen sowie Reinigung und Pflege." Die lange Haltbarkeit des Gesamtsystems zahle automatisch auf die Nachhaltigkeit ein. Der Niederländer empfahl den aktuellen FEB-Mitgliedern: "Wir müssen digital noch stärker werden, um es den Kunden möglichst einfach zu machen."
Andreas Kopf, Vorgänger des aktuellen FEB-Vorsitzenden Halbe, warb um die Perspektive der Endkunden: "Die Service-Erwartung der Kunden wird weiter steigen. Eine anspruchsvolle Zielgruppe wird in den Urlaub fahren und während der eigenen Abwesenheit Sanierungsmaßnahmen durchführen lassen." Andere Zielgruppen hingegen würden sich diesen Service nicht leisten können, sondern eher DIY-Produkte bevorzugen.
Alle Podiumsredner waren sich einig, dass es eine teilweise Produktionsverlagerung aus China nach Europa geben wird oder bereits gibt. Ivo Schintz, der Nachhaltigkeit als zentrales Thema benannte, ist sich sicher: "Es wird zukünftig mehr lokal produziert werden, weil das nachhaltiger ist, als die Bodenbeläge von China nach Europa zu transportieren." Andreas Kopf und Oliver Kluge stimmten teilweise zu: "Wir haben jetzt bereits Kapazitäten in Europa, aber nicht die komplette chinesische Produktion wird verlagert werden."
"Kostensteigerungen
werden Bauen
nicht zum Stillstand bringen"
Ein permanenter und gern gesehener Begleiter des FEB ist Martin Langen von B+L Marktdaten in Bonn. In seinem Vortrag prognostizierte der Marktforscher, dass in Deutschland 150.000 zusätzliche Wohnungen aufgrund von Zuwanderungen benötigt werden - und diese Situation somit auch ein großes Potenzial für elastische Bodenbeläge bieten würde. Auch wenn aktuell gestörte Lieferketten und Kostensteigerungen für Rohstoffe die Bodenbelagsbranche belasten, so werden "die Kostensteigerungen das Bauen nicht zum Stillstand bringen", so Langen. Der Referent war überzeugt, dass infolgedessen die Sanierung an Bedeutung gewinnen und dafür mehr Geld zur Verfügung stehen werde. Der Neubau werde hingegen abnehmen. "Die Industrie wird aus diesem Grunde mehr Anwendungstechniker benötigen", bekräftigte Martin Langen.
Für die FEB-Mitglieder und Fördermitglieder war sicherlich auch der Branchenausblick des Marktforschers in die ferne Zukunft spannend: Im Jahr 2030 werde die Marktkonzentration auf allen Ebenen deutlich weiter fortgeschritten sein. Handwerksbetriebe mit 5 bis 20 Mitarbeitern werden mit 50 % weniger Personal auskommen müssen, aber auch der Handel und die Industrie werden einen Personalrückgang verzeichnen. Der Stundenlohn, den der Endkunde einem bodenverlegenden Handwerker dann zahle, werde auf 100 EUR angestiegen sein. Außerdem werde die energetische Sanierung das Bauen dominieren. Serviceplattformen würden die Akquise von Sanierungsprojekten übernehmen. Alle diese Punkte sorgten bei den Teilnehmern für Diskussionen.
Kernthema des FEB
sind elastische Bodenbeläge
Das Fazit anlässlich der Jubiläumsfeier fiel positiv und optimistisch aus. "Verband heißt verbünden" - dieses Prinzip stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Gemeinsam können die Mitglieder viel erreichen und haben das in den letzten 20 Jahren auch unter Beweis gestellt, so Halbe. Und: "Es ist dem FEB gelungen, elastische Bodenbeläge zum Kernthema zu machen."
Was steht demnächst an? Der FEB stellt seinen Mitgliedern eine Reihe an Angeboten zur Verfügung. Als Beispiele seien das Monatsreporting zu den Preisindizes genannt, aber auch das Online-Format "Blitzlicht" zu aktuellen Themen. Derzeit steht der Relaunch der eigenen Webseite an, die im 4. Quartal 2022 online gehen soll. Als "Aktivposten" bezeichnete Halbe die Arbeitskreise Markt + Wissen sowie Produkt- und Anwendungstechnik. Längst etabliert sind das Nachschlagewerk FEB Technic-Explorer und die Technischen Informationen, die reichlich Hilfestellung bei der Verlegung von elastischen Bodenbelägen bieten.
Daten + Fakten
FEB
Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB) e. V.
An der Alten Kirche 25 a 48165 Münster
Tel.: 0 25 01 / 80 92 12
info@feb-ev.com www.feb-ev.com
Gründung: 2022
Vorstand:
- Volkmar Halbe (Vorsitzender)
- Olivier Bossuyt
- Christian Ciesla
- Tilo Höbel
- Stephan Wolff
9 Mitglieder:
- Altro Debolon
- Amtico
- Forbo Flooring
- Gerflor
- Objectflor
- IVC Group (bald Unilin Flooring)
- Project Floors
- Tarkett
- Windmöller
27 Fördermitglieder:
- Ardex
- BASF
- Carl Prinz
- Dr. Schutz
- Deutsche Messe
- Döllken Profiles
- Emco Bautechnik
- Eurofins Product Testing
- vonik Performance Materials
- FN Neuhofer
- Forbo Eurocol
- Küberit
- Leister
- Lofec
- Lott-Lacke
- Magiglide
- Mapei
- Messe München
- Olbrich
- Saueressig Surfaces
- Sika Deutschland / Schönox
- TFI Aachen
- PCI / Thomsit
- Unifloor
- Uzin Utz
- Walter Kollektions-Systeme
- Wulff aus BTH Heimtex 07/22 (Wirtschaft)
Große Herausforderungen gemeinsam meistern
Der Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB) feierte am 9. und 10. Juni 2022 sein 20-jähriges Bestehen. Rund 60 Teilnehmer konnte der FEB-Vorsitzende Volkmar Halbe auf der Veranstaltung im nordrhein-westfälischen Münster begrüßen. Neun Belagshersteller sind derzeit in dem Verband vereint, hinzu kommen 27 Fördermitglieder.Inflation, Energiekrise, Rohstoffmangel, Klimawandel und EU-Green Deal - der FEB-Vorsitzende Volkmar Halbe nannte in seiner Rede zahlreiche Herausforderungen, die die Industrie momentan bewegen. Unter dem Dach des Fachverbands der Hersteller elastischer Bodenbeläge werden diese Themen diskutiert und manchmal gemeinschaftlich oder auch ganz bewusst als Wettbewerber getrennt angegangen. Halbe hielt in seinem Ausblick fest: "Alle neuen Lebensformen brauchen Böden, aber es wird sich in den nächsten Jahren einiges verändern müssen." So werden mit Hilfe des Konzepts "Circular Buildings" Gebäude entstehen, bei denen sämtliche Bestandteile später wieder recycelt werden können - um nur ein Beispiel zu nennen, von dem auch elastische Bodenbeläge betroffen sein werden.
Halbe nannte die zentralen Themen, mit denen sich der FEB schwerpunktmäßig beschäftigt: Es sind die Produkt- und Anwendungstechnik bei elastischen Bodenbelägen, die verbandsinterne und verbandsübergreifende Netzwerkarbeit, statistische Markt- und Branchendaten, die Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit sowie die Positionierungsschärfe der FEB-Produkte.
Produktionsverlagerung
von China nach Europa
In einer Podiumsdiskussion mit den früheren FEB-Vorsitzenden Ivo Schintz (früher Tarkett) und Andreas Kopf (Ex-Debolon), dem ehemaligen Vorstandsmitglied Oliver Kluge (ehemals Amtico) sowie dem aktuellen Vorsitzenden Volkmar Halbe warf Moderator Jonas Leimann den Teilnehmern die verbalen Bälle zu. Ivo Schintz setzte sich für die Betrachtung des Fußbodens als System ein: "Es besteht aus Untergrundvorbereitung, Kleben, Verlegen sowie Reinigung und Pflege." Die lange Haltbarkeit des Gesamtsystems zahle automatisch auf die Nachhaltigkeit ein. Der Niederländer empfahl den aktuellen FEB-Mitgliedern: "Wir müssen digital noch stärker werden, um es den Kunden möglichst einfach zu machen."
Andreas Kopf, Vorgänger des aktuellen FEB-Vorsitzenden Halbe, warb um die Perspektive der Endkunden: "Die Service-Erwartung der Kunden wird weiter steigen. Eine anspruchsvolle Zielgruppe wird in den Urlaub fahren und während der eigenen Abwesenheit Sanierungsmaßnahmen durchführen lassen." Andere Zielgruppen hingegen würden sich diesen Service nicht leisten können, sondern eher DIY-Produkte bevorzugen.
Alle Podiumsredner waren sich einig, dass es eine teilweise Produktionsverlagerung aus China nach Europa geben wird oder bereits gibt. Ivo Schintz, der Nachhaltigkeit als zentrales Thema benannte, ist sich sicher: "Es wird zukünftig mehr lokal produziert werden, weil das nachhaltiger ist, als die Bodenbeläge von China nach Europa zu transportieren." Andreas Kopf und Oliver Kluge stimmten teilweise zu: "Wir haben jetzt bereits Kapazitäten in Europa, aber nicht die komplette chinesische Produktion wird verlagert werden."
"Kostensteigerungen
werden Bauen
nicht zum Stillstand bringen"
Ein permanenter und gern gesehener Begleiter des FEB ist Martin Langen von B+L Marktdaten in Bonn. In seinem Vortrag prognostizierte der Marktforscher, dass in Deutschland 150.000 zusätzliche Wohnungen aufgrund von Zuwanderungen benötigt werden - und diese Situation somit auch ein großes Potenzial für elastische Bodenbeläge bieten würde. Auch wenn aktuell gestörte Lieferketten und Kostensteigerungen für Rohstoffe die Bodenbelagsbranche belasten, so werden "die Kostensteigerungen das Bauen nicht zum Stillstand bringen", so Langen. Der Referent war überzeugt, dass infolgedessen die Sanierung an Bedeutung gewinnen und dafür mehr Geld zur Verfügung stehen werde. Der Neubau werde hingegen abnehmen. "Die Industrie wird aus diesem Grunde mehr Anwendungstechniker benötigen", bekräftigte Martin Langen.
Für die FEB-Mitglieder und Fördermitglieder war sicherlich auch der Branchenausblick des Marktforschers in die ferne Zukunft spannend: Im Jahr 2030 werde die Marktkonzentration auf allen Ebenen deutlich weiter fortgeschritten sein. Handwerksbetriebe mit 5 bis 20 Mitarbeitern werden mit 50 % weniger Personal auskommen müssen, aber auch der Handel und die Industrie werden einen Personalrückgang verzeichnen. Der Stundenlohn, den der Endkunde einem bodenverlegenden Handwerker dann zahle, werde auf 100 EUR angestiegen sein. Außerdem werde die energetische Sanierung das Bauen dominieren. Serviceplattformen würden die Akquise von Sanierungsprojekten übernehmen. Alle diese Punkte sorgten bei den Teilnehmern für Diskussionen.
Kernthema des FEB
sind elastische Bodenbeläge
Das Fazit anlässlich der Jubiläumsfeier fiel positiv und optimistisch aus. "Verband heißt verbünden" - dieses Prinzip stand im Mittelpunkt der Veranstaltung. Gemeinsam können die Mitglieder viel erreichen und haben das in den letzten 20 Jahren auch unter Beweis gestellt, so Halbe. Und: "Es ist dem FEB gelungen, elastische Bodenbeläge zum Kernthema zu machen."
Was steht demnächst an? Der FEB stellt seinen Mitgliedern eine Reihe an Angeboten zur Verfügung. Als Beispiele seien das Monatsreporting zu den Preisindizes genannt, aber auch das Online-Format "Blitzlicht" zu aktuellen Themen. Derzeit steht der Relaunch der eigenen Webseite an, die im 4. Quartal 2022 online gehen soll. Als "Aktivposten" bezeichnete Halbe die Arbeitskreise Markt + Wissen sowie Produkt- und Anwendungstechnik. Längst etabliert sind das Nachschlagewerk FEB Technic-Explorer und die Technischen Informationen, die reichlich Hilfestellung bei der Verlegung von elastischen Bodenbelägen bieten.
Daten + Fakten
FEB
Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge (FEB) e. V.
An der Alten Kirche 25 a 48165 Münster
Tel.: 0 25 01 / 80 92 12
info@feb-ev.com www.feb-ev.com
Gründung: 2022
Vorstand:
- Volkmar Halbe (Vorsitzender)
- Olivier Bossuyt
- Christian Ciesla
- Tilo Höbel
- Stephan Wolff
9 Mitglieder:
- Altro Debolon
- Amtico
- Forbo Flooring
- Gerflor
- Objectflor
- IVC Group (bald Unilin Flooring)
- Project Floors
- Tarkett
- Windmöller
27 Fördermitglieder:
- Ardex
- BASF
- Carl Prinz
- Dr. Schutz
- Deutsche Messe
- Döllken Profiles
- Emco Bautechnik
- Eurofins Product Testing
- vonik Performance Materials
- FN Neuhofer
- Forbo Eurocol
- Küberit
- Leister
- Lofec
- Lott-Lacke
- Magiglide
- Mapei
- Messe München
- Olbrich
- Saueressig Surfaces
- Sika Deutschland / Schönox
- TFI Aachen
- PCI / Thomsit
- Unifloor
- Uzin Utz
- Walter Kollektions-Systeme
- Wulff aus BTH Heimtex 07/22 (Wirtschaft)