Laubholzmärkte:

Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd


Hat der Markt seinen Tiefpunkt erreicht und kann 2025 das Jahr der Erholung werden? Das war die zentrale Fragestellung der 10. Laubholzkonferenz in Wien, zu der sich über 150 Teilnehmer aus 26 Ländern einfanden. Gastgeber der Veranstaltung waren der Fachverband der Holzindusrie Österreichs, die Europäische Organisation der Sägeindustrie und der Dachverband der Europäischen Holzhandelsverbände.

Die Rahmenbedingungen bleiben herausfordernd. Christoph Schneider vom Economica-Institut stellte dar, dass die zunehmenden globalen Spannungen die Stabilität beeinträchtigen. Unternehmen würden sich weiterhin in einem angespannten Umfeld behaupten müssen, seien zudem mit einer neuen Kostenstruktur konfrontiert, die durch höhere Aufwendungen für Energie, Personal und Ausrüstung geprägt sei.

Silvio Schüler vom österreichischen Bundesforschungszentrum für Wald berichtete, dass der Anteil der Laubwälder in Europa zunähme und die Bäume durch den Klimawandel schneller wachsen. Gleichzeitig bedrohten der Klimawandel und Waldschädlinge die Vitalität der Wälder und gesunde Wälder seien aber entscheidend für eine stabile Rohstoffversorgung. "Eine Anpassung des Waldmanagements an diese veränderten Bedingungen ist ebenso wichtig wie die Förderung der stofflichen Nutzung von Laubholz", so Schülers Fazit.

Michael Snow vom American Hardwood Export Council stellte fest, dass 2024 auch auf der anderen Seite des Atlantiks ein schwieriges Jahr gewesen sei.. Die Produktion in den USA zeige einen langfristigen Abwärtstrends aufgrund der schwachen Inlandsnachfrage nach nahezu allen Laubholzanwendungen. Exporte in Überseemärkte seien leicht schleppend, jedoch insgesamt leicht besser als die US-Nachfrage. Grundsätzlich mache sich jedoch die gedämpfte Nachfrage aus China bemerkbar. James Xu von Shanghai AM Forest Products betonte die Bedeutung neuer Vertriebskanäle wie lokale soziale Medien, um Marktanteile im herausfordernden chinesischen Markt zu halten. "Innovative Verkaufsmethoden gewinnen in China zunehmend an Bedeutung."

Harald Mauser vom Europäischen Forstinstitut erläuterte die Auswirkungen der EU-Gesetzgebung auf den Forstsektor, leider ohne Folgenabschätzung der EU-Gesetzgebungskosten. Ein Lichtblick sei dass die neue Europäische Kommission die administrativen Belastungen reduzieren will. Allgemein begrüßt wurde, dass das Inkrafttreten der EUDR verschoben werden soll. Zertifizierungssyteme wie PEFC und FSC arbeiten daran, Unternehmen bei zusätzlichen Sorgfaltspflichten zu unterstützen.
aus Parkett Magazin 01/25 (Wirtschaft)