Jörg Dittrich, Präsident ZDH

"Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit muss wieder gesichert werden"


Kürzlich trat der Bundesverband Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) dem Unternehmerverband des Deutschen Handwerks (UDH) wieder bei; jetzt folgte Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), der Einladung zur Mitgliederversammlung der Innung Nordost. "Aus einem Handwerksbetrieb zu kommen, ist mir persönlich als Basis sehr wichtig", betonte der Dachdeckermeister, Bauingenieur und Holzsachverständige, bevor er auf die wirtschaftliche Lage zu sprechen kam. Deutschland sei noch immer die drittgrößte Wirtschaftsnation, deshalb müsse man nicht alles schlechtreden, sagte er, doch wo das Land im Ranking abrutsche - bei Wachstum, Innovationsfähigkeit und Bildung - müsse etwas getan werden. "Es muss nicht alles anders werden, es muss nur das Richtige gestärkt werden." Etwa die Wahrnehmung des Handwerks - und dafür komme es darauf an, mit einer Stimme zu sprechen. In Berlin gehört der ZDH zu den vier Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft, der sich für die Interessen von 1 Mio. Handwerksbetriebe mit rund 5,6 Mio. Beschäftigten einsetze.
Mit Blick auf die in mehrfacher Hinsicht politischen Ungewissheiten der kommenden Monate forderte Dittrich: "Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts muss wieder gesichert werden". Besonders beim Bürokratieabbau gelte es dranzubleiben - Stichworte Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und Entwaldungsverordnung. Angesprochen auf die gerade verabschiedete novellierte Gefahrstoffberordnung, die Handwerksbetriebe im Umgang mit Asbest in der Gebäudesanierung in die Nachweispflicht nimmt, äußerte der Verbandspräsident: "Wir müssen versuchen, dort wieder Anlauf zu nehmen." Generell seien Veränderungen dahingehend notwendig, dass nicht über die Köpfe der Menschen hinweg Beschlüsse gefasst würden. Mögen diese hehren Worte politisches Gehör finden, dürfte es in Wernigerode dem einen oder anderen Parkettleger durch den Kopf gegangen sein.
aus Parkett Magazin 01/25 (Wirtschaft)