Mit zwei Messeständen auf der BAU 2025 vertreten
Mapei wird bunt
Verlegewerkstoffhersteller Mapei legt im Jahr 2025 einen Schwerpunkt auf sein umfassendes Serviceangebot für bodenverlegende Handwerker. Daneben werden die Großostheimer mit dem farbigen Beschichtungssystem auf Acrylharzbasis, Mapecoat TNS, den Bodenhandwerkern erneut ein zusätzliches Betätigungsfeld vorstellen. FussbodenTechnik sprach in der Hamburger Redaktion mit den Mapei-Verantwortlichen Markus Spießl (Gesamtvertriebsleiter), Florian Korn (Verkaufsleiter Fußboden & Parkett) und Bernd Lesker (Leiter Anwendungstechnik und Produktmanagement) über die Themen für 2025.
FussbodenTechnik: Herr Spießl, Sie haben vor rund 14 Monaten die neu geschaffene Position des Gesamtvertriebsleiters bei Mapei übernommen. Was hat Sie besonders an der Aufgabe gereizt?
Markus Spießl: Es hat mich gereizt, nach meinen beruflichen Konzernerfahrungen in ein Familienunternehmen zu wechseln. Der Besuch und das persönliche Gespräch mit den Inhabern Marco und Veronica Squinzi in Mailand und die Schlagkraft des Unternehmens haben mich überzeugt. Ich möchte einen Beitrag leisten, die Marke Mapei mit ihren Möglichkeiten auch in Deutschland noch stärker zu platzieren. Um ein Beispiel zu nennen: In Italien bietet Mapei 26 Produktlinien für den Bausektor auf dem dortigen Markt an. In Deutschland vertreiben wir gerade einmal acht davon. Das zeigt eindrucksvoll, wie groß das Potenzial der Mapei-Sortimente ist.
FT: Die Leistungsfähigkeit der Produkte präsentiert Mapei sicherlich auf der Leitmesse BAU 2025, wo Sie gleich mit zwei Messeständen vertreten sind - mit der klassischen Bauchemie und mit Mapei Profilpas (Bodenprofile). Wie sehen Ihre Erwartungen aus?
Bernd Lesker: Das Interesse an der Leitmesse BAU in München ist nach wie vor groß. Wir sind uns sicher, dass der Informationsdurst und der Bedarf bei den Messebesuchern weiterhin gegeben sind. Wir sind optimistisch, dass die BAU gut besucht werden wird und freuen uns in der Bauchemiehalle B6, Stand 502, mit der Marke Mapei und in der Fliesenhalle A4, Stand 514, mit der Marke Mapei Profilpas auf die Messebesucher. Es wird natürlich auch praktische Vorführungen geben, das darf ich jetzt schon verraten. Der Wunsch sich weiterzubilden, ist bei den Handwerkern zweifellos vorhanden - das sehen wir auch bei der Nachfrage nach unseren Schulungen, bei denen die Teilnehmerzahlen kontinuierlich steigen. Unser Schulungszentrum in Kleinwallstadt hat kaum noch freie Termine.
Spießl: Man muss vielleicht auch mal abwarten, wie das Wetter im Januar 2025 wird. Es könnte sein, dass die Besucher eher regional aus Süddeutschland, Österreich und der Schweiz nach München anreisen, auch wenn die Messe grundsätzlich immer internationaler wird. Es gibt sicherlich auch Messebesucher, die die BAU mit einem Skiurlaub verbinden. Und wenn mancher Wettbewerber nicht ausstellt, kommen die Gäste einfach bei uns vorbei. Wir freuen uns darauf. Für Mapei selbst ist die BAU zusätzlich auch ein Treffpunkt der Ländergesellschaften und insofern eine wichtige Informationsplattform.
FT: Was macht die BAU für Sie aus?
Spießl: Die BAU ist für uns als Vollsortimenter ideal. Es gibt keine bessere Messe für Mapei, um unser Komplettsystem zu präsentieren. In München können wir unsere große Produkt-Bandbreite unter Beweis stellen, die von Betonzusatzmitteln über Bauchemie bis zum Dach reicht. Kurz gesagt: Auf der BAU tummelt sich die ganze Welt des Bauens.
FT: Was steht am Messestand bei
Mapei besonders im Mittelpunkt?
Lesker: Wir werden unser neues farbiges Beschichtungssystem Mapecoat TNS vorstellen, das aus farbigen, epoximodifizierten Acrylharzen besteht. Es eignet sich hervorragend zur Gestaltung von urbanen Oberflächen wie Radwegen, Fußgängerzonen, Basketball- oder Parkplätzen und Plätzen mit unterschiedlicher Nutzung. Die Beschichtung weist eine hohe Witterungs- sowie Frost-Tausalzbeständigkeit auf und sie kann auch auf Flächen mit einer erhöhten Verkehrsbelastung eingesetzt werden. Es gibt 34 brillante Farben, wobei weitere RAL-Farben möglich sind. Die Verarbeitung der Neuheit ist kinderleicht. Der Clou: Da Mapecoat TNS auf wässriger Basis rezeptiert ist, handelt es sich im Vergleich zu klassischen Bodenbeschichtungen um keinen Gefahrstoff.
Florian Korn: Ähnlich wie bei unseren Mapei-Systemen LVT im Bad, Tapeten im Bad und unserer bisherigen Kampagne zur energetischen Bodensanierung mit Estrichmörteln wollen wir den bodenverlegenden Handwerkern neue Chancen aufzeigen, um sich von ihren Wettbewerbern abzuheben. Der Boden- oder Parkettleger kann ganz unterschiedliche Arbeiten aus einer Hand anbieten, die für ihn ganz nebenbei auch eine höhere Wertschöpfung bedeuten. Für uns sind diese Themen ein Türöffner, um über besondere Nischenprodukte ins Gespräch zu kommen.
FT: Was ist Ihnen für 2025 bei der Zielgruppe der bodenverlegenden Handwerker besonders wichtig?
Korn: Für uns ist es wichtig, mit den Handwerkern ins Gespräch zu kommen. Unsere Außendienstmitarbeiter überreichen unseren Kunden 2025 einen blauen Werkzeugkoffer, der mit Ingwer-Shots, Weingummi, Traubenzucker etc. gefüllt ist und auf der Baustelle für einen Energieschub und Abwechslung sorgt. Unser interner Arbeitstitel "It’s Mapei" erklärt unsere Philosophie und Wertschätzung gegenüber unseren Kunden: "I" steht für Innovation, "T" für Trends und "S" für Systeme und Service. Wir brauchen Innovationen, weil sie einerseits als Gesprächsaufhänger dienen und andererseits, um den Markt weiterzuentwickeln.
Lesker: Die nächste Stufe sind die Trends. Die Einführung der LVT-Verlegung im Bad und der energetischen Bodensanierung sind ein voller Erfolg und haben sich sehr positiv entwickelt. Beide Themen werden uns weiterhin begleiten und geben uns Recht, außergewöhnliche Akzente zu setzen, die sich vom Mainstream abheben.
Korn: Der dritte Punkt sind Systeme und Service. Wir wollen unser Serviceangebot stärker in den Mittelpunkt stellen. Ein Beispiel: Wir tragen unseren Verlegesystemen Rechnung mit Systembroschüren wie den "Mapei Systemlösungen Fußbodentechnik und Parkett". Das ist mittlerweile die erfolgreichste Broschüre aus unserem Hause. Zum Serviceangebot von Mapei zählt auch, dass wir den Verlegern spezialisierte Pump-Unternehmen für die maschinelle Verarbeitung von Spachtelmassen und Dünnestrichen vermitteln. Unser Technischer Service ist mit acht Anwendungstechnikern und 22 Außendienstmitarbeitern für das Geschäftsfeld Parkett und Fußbodentechnik bundesweit unterwegs und unterstützt unsere Handwerkskunden. Hinzu kommen weitere 30 Mitarbeiter für die keramische Fliese. Sehr erfreulich außerdem: Unser Schulungszentrum in Kleinwallstadt erfreut sich einer steigenden Beliebtheit.
FT: Wie viele Schulungen gibt
es dort pro Jahr?
Lesker: Wir sind mittlerweile bei 300 Schulungen pro Jahr angekommen. Wir geben den Handwerkern darüber hinaus auch Sicherheit durch Klebstoffempfehlungen. Alle Bodenbeläge werden in unserem Labor hinsichtlich ihrer Verlegung nicht nach einem Standardverfahren, sondern nach einem verschärften Verfahren getestet. Wenn wir eine Klebstoffempfehlung abgeben, kann der Handwerker sicher sein, dass die Verklebung auch funktioniert. Wir haben im seltenen Einzelfall auch schon Bodenbeläge im Labor getestet, für die wir keine Klebstoffempfehlung ausgesprochen haben. Für uns steht die Sicherheit des Handwerkers an erster Stelle.
Korn: Daneben haben wir mit der Mapei-App ein digitales Tool entwickelt, das individuelle Aufbauempfehlungen übernimmt. Die passenden Produkte aus unserem Sortiment lassen sich für jedes Projekt und jede Baustelle schnell finden, alle Dokumente und Zertifikate zu unseren Produkten sind klar strukturiert und mit nur einem Klick verfügbar. Mit unserem Verbrauchsrechner lässt sich komfortabel kalkulieren, welche Menge an Spachtelmasse oder Kleber im konkreten Fall erforderlich ist. Die Mapei-App kann kostenlos im App-Store heruntergeladen werden und ist ein praktischer Begleiter für jeden Handwerker.
FT: Vielleicht zum Abschluss noch ein Wort zur schwächelnden Baukonjunktur. Wie ist die Einschätzung von Mapei zu den Aussichten?
Spießl: In diesen schwierigen Zeiten setzt Mapei weiter auf die Sanierung. Wir müssen 2025 möglicherweise froh sein, wenn wir das Niveau von 2024 erreichen, wobei wir über viele Jahre zweistellige Zuwachsraten verzeichnen konnten. Im Markt der bauchemischen Produkte steht ganz klar die Verdrängung im Mittelpunkt. Unser Mapei-CEO Marco Squinzi und auch der Mapei-Deutschland-Geschäftsführer Dr. Uwe Gruber möchten personell in dem Moment gewappnet sein, wenn die Baukonjunktur wieder anspringt. Das ist der Grund dafür, dass Mapei antizyklisch investiert, auch in Personal, z. B. in unseren Außendienst. Und damit kommen wir zurück zum Anfang unseres Gesprächs: An dieser Stelle heben sich Familienunternehmen in ihrem Handeln wohltuend von Konzernen ab.
Mapei im Überblick
Mapei GmbH
IHP Nord - Bürogebäude 1
Babenhäuser Str. 50
63762 Großostheim
Tel.: 0 60 26 / 5 01 97-0
info@mapei.de
www.mapei.de
Geschäftsführer:
Dr. Uwe Gruber
Gesamtvertriebsleiter: Markus Spießl
Vertriebsleiter
Fußbodentechnik und Parkett: Florian Korn
Leiter Anwendungtechnik und Produktmanagement:
Bernd Lesker
Marketingleiterin:
Anke Hattingh
Gründungsjahr: 1991
Mitarbeiterzahl: 247
Markennamen: Mapei
Muttergesellschaft:
Mapei SpA
Verbandsmitglied bei:
- Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB)
- Industrieverband Klebstoffe (IVK)
- Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte (GEV)
- Deutsche Bauchemie
- Fördermitglied Fachverband der elastischen Bodenbelagshersteller (FEB)
- Parkett im Klebeverbund (pik)
- Initiative Bodenbeläge Kleben (IBK)
- Bundesverband Estrich und Belag (BEB)
Produkte: Verlegewerkstoffe für sämtlich Bodenbeläge
Markus Spießl, Gesamtvertriebsleiter
Markus Spießl (52) verstärkt seit Oktober 2023 als Gesamtvertriebsleiter den Bauchemiehersteller Mapei. Der Neuzugang steuert dort die Vertriebsbereiche deutschlandweit und entwickelt gemeinsam mit den einzelnen Vertriebsleitern die Vertriebsstrategien weiter. Die Position des Gesamtvertriebsleiters wurde bei Mapei neu geschaffen, um das vorhandene Potenzial im deutschen Markt auszuschöpfen und Wachstumschancen vollständig zu nutzen. Spießl ist Diplom-Ingenieur (FH) Holzbau und Ausbau und bringt langjährige Erfahrungen im Sales-Bereich mit - unter anderem als Key Account Manager, Sales Manager sowie als regionaler und nationaler Verkaufsleiter. Zuletzt war er als nationaler Sales Director bei Unternehmen wie PCI Augsburg, Fermacell und Xella tätig.
Florian Korn , Verkaufsleiter Fußboden & Parkett
Florian Korn (41) ist seit 1. November 2021 Verkaufsleiter von Mapei Deutschland für den Geschäftsbereich Fußbodentechnik und Parkett und folgte damit auf Matthias Winker, der das Unternehmen Ende 2021 verlassen hat. Er ist im besten Sinne ein "Eigengewächs": Nach seiner kaufmännischen Ausbildung startete er bei einem mittelständischen Hausbauunternehmen im Vertrieb und Akquise bevor er 2013 als Außendienstmitarbeiter für den Raum Berlin Brandenburg zu Mapei kam. Zweieinhalb Jahre später übernahm er die Funktion des regionalen Verkaufsleiters Ost, die später noch um das Gebiet Nord erweitert wurde. Nachdem Verkaufsleiter Michael Heim die Großostheimer im August 2020 verlassen hatte, übernahm Korn zunächst interimistisch die Funktion des Verkaufsleiters bis zum März 2021.
Bernd Lesker, Leiter Anwendungstechnik und Produktmanagement
Bernd Lesker (46) startete 2007 als Anwendungstechniker Fußbodentechnik und Parkett bei Mapei und ist heute Leiter Anwendungstechnik und Produktmanagement Fußbodentechnik und Parkett. Der gelernte Handwerker mit Ausbildung zum Diplom-Bauingenieur und Betriebswirt (VWA) ist verantwortlich für technische Beratungen und die Erstellung von Aufbauempfehlungen, Produkt-Neueinführungen und Sortimentspflege, Schulungen und Seminare sowie die Beanstandungsbearbeitung. Lesker vertritt Mapei auch in der Verbandsarbeit, wie z. B. in der Technischen Kommission Bauklebstoffe im Industrieverband Klebstoffe, dem Technischen Beirat in der Gemeinschaft Emissionskontrollierte Verlegewerkstoffe, Klebstoffe und Bauprodukte sowie dem Arbeitskreis Bodenbeläge im Bundesverband Estrich und Belag.
aus
FussbodenTechnik 01/25
(Wirtschaft)