Rücknahme und Recycling von Linoleum- und Vinylböden

So schenkt Forbo Flooring Belägen ein zweites Leben

Das steigende Umweltbewusstsein ist in aller Munde, sowohl im Konsumverhalten eines jeden Einzelnen als auch in der Industrie. Vor allem die Baubranche sucht nach Möglichkeiten, sich bezüglich Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit zu verbessern. Für Bodenbelagshersteller Forbo Flooring ist die Verantwortung gegenüber der Umwelt seit vielen Jahren ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie. FussbodenTechnik zeigt, wie die Paderborner das Recycling von Linoleum- und Vinylböden mit ihrem Back-to-the-Floor-Programm umsetzen.

Die Unternehmensstrategie von Forbo Flooring umfasst das Thema Nachhaltigkeit in zahlreichen Facetten: Das beginnt schon damit, dass das Portfolio hochwertige Bodenbeläge bereithält, die von der Herstellung und langjährigen Nutzung bis hin zur Recycling-Rücknahme besonders nachhaltig sind, heißt es in Paderborn. Mit dem Rücknahmeprogramm "Back-to-the-Floor" verlängert Produzent Forbo außerdem nicht nur den Produktlebenszyklus der eigenen Linoleumbeläge, sondern auch seiner Vinylböden. Es umfasst die Sammlung sowie die Wiederverwendung von Produktionsabfällen, Verschnittresten und Altbelägen.

Neben der klimapositiven Herstellung von Marmoleum, dem Linoleum von Forbo, verbessert der Hersteller den ökologischen Fußabdruck des Belags mit der Rücknahme von Verlegeresten und Bodenbelägen, die nach ihrer Nutzung recycelt und als Rohstoff in den Produktionsprozess für die Herstellung neuer Linoleum-Bodenbeläge zurückgeführt werden. Auch Forbos Vinyl-Bodenbeläge erhalten im Back-to-the-Floor-Programm ein zweites Leben. Prädestiniert für die Wiederverwertung sind lose verlegte Vinylbeläge wie die Allura Loose-Lay-Varianten, aber auch die Vinyl-Compact Bodenbeläge Sphera und Eternal können zurückgenommen werden.

2023 hat Forbo Flooring weltweit bereits 250 t eigenes Linoleum und Vinylbeläge zurückgeführt und recycelt. "Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Bestandteil des Forbo-Nachhaltigkeitsprogramms 2025, das unter anderem folgende Nachhaltigkeitsziele beinhaltet: Reduzierung des Materialverbrauchs, Optimierung der Ressourcen, verstärkter Einsatz von Recyclingmaterial sowie Entwicklung von Rücknahmeprogrammen und Recyclingoptionen", sagt Geschäftsführer PeterSchulte.

Wie funktioniert das
Recycling von Linoleum?

In einem speziell auf Forbo-Linoleum abgestimmten Recyclingprozess werden die Bodenbelagsreste so aufbereitet, dass sie in Pulverform wieder der Herstellung von neuem Linoleum zugeführt werden können. Ebenso verfährt der Bodenbelagshersteller mit Materialabfällen oder alten Lagerbeständen aus der Produktion. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es auch möglich, bereits genutztes Forbo-Linoleum dem Wertstoffkreislauf zuzuführen.

Recyclingmaterialien als Wertstoff für neue Bodenbeläge werden bei Forbo transparent dokumentiert. Das wird nachweislich über den gesamten Lebenszyklus unabhängig geprüft, denn der Hersteller möchte nicht, dass gebrauchte Bodenbeläge auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen landen. Geschäftsführer Peter Schulte betont: "Wir schenken dem Recyclingmaterial ein zweites Leben und erreichen dadurch eine längere Nutzungsdauer und reduzieren den Rohstoffbedarf. Unser Ziel ist es, den höchsten Kreislaufwert zu erhalten, indem wir Lösungen für die Wiederaufbereitung, das Recycling und die Wiederverwendung gegenüber der Energierückgewinnung durch Verbrennung bevorzugen."

In der gegenwärtigen Situation, in der die Regeln und Vorschriften je nach Markt unterschiedlich sind, gibt es nach Forbos Auffassung keine Patentlösung. Der Hersteller sei auf die Mitarbeit der Bauherren, Bauleiter und Verleger angewiesen, um die Rückführung in den Wertstoffkreislauf erfolgreich umzusetzen. Für diese Rückführung falle nahezu kein Mehraufwand für den Verleger an. Verschnittreste oder Altbeläge müssen lediglich sortenrein in den von Forbo zur Verfügung gestellten Big Bags gesammelt werden, die Logistik und den Transport übernimmt Forbo.

Kreislauffähige Bodenbeläge
vermeiden Abfall

Umweltbelastungen und Abfall können bei der Wahl des Bodenbelags spürbar gesenkt werden - so lautet die Überzeugung bei Forbo Flooring. "Wir haben es zu unserer Aufgabe gemacht, mit nachhaltigen Lösungen dem Umwelt- und Klimaschutz Rechnung zu tragen", berichtet Peter Schulte weiter. Jüngstes Beispiel ist der Uni-Belag Marmoleum Cocoa aus der Linoleum-Kollektion. Marmoleum ist ein klimapositiv hergestellter Bodenbelag mit der Besonderheit von Cocoa, dass es 43 % Recyclinganteil enthält, davon ein Drittel Pre- und Post-Consumer-Linoleumabfälle sowie Kakaobohnenschalen. Der Belag wurde bereits mehrfach im Bereich innovatives Ökodesign ausgezeichnet.

Ein weiteres, kreislauffähiges Beispiel von Forbo Flooring sind die Allura-Designbeläge: Diese sind bereits mit Blick auf Nachhaltigkeit entwickelt worden, das heißt sie sind vollständig recycelbar und sorgen so für eine geringere Umweltbelastung - außerdem verspricht Forbo eine längere Nutzungsdauer. Die zeitgenössische Auswahl an Designs macht den Bodenbelag ideal für zeitlose Raumkonzepte. Er besteht zu 100 % aus hochwertigem PVC und ist daher vollständig recycelbar - umsetzbar ebenfalls durch das Rücknahmeprogramm Back-to-the-Floor.


Forbo Flooring im Überblick
Forbo Flooring GmbH
Steubenstraße 27
33100 Paderborn
Tel.: 0 52 51 / 18 03-0
info.germany@forbo.com
www.forbo-flooring.de

Geschäftsführer:
Peter Schulte
Marketingleiter
D/A/CH: Mirko Bachmann
Muttergesellschaft: Forbo International SA
Konzernumsatz (2023): 1,17 Mrd. CHF
(rund 1,22 Mrd. EUR), davon Bodenbeläge und Bauklebstoffe 796,5 Mio. CHF (rund 846,5 Mio. EUR)
Produkte: Linoleum, heterogene PVC-Designbeläge/LVT, homogene und heterogene PVC-Beläge, textile Flockbeläge, Nadelvlies, Teppichfliesen, Sauberlauf und Zubehör
So schenkt Forbo Flooring Belägen ein zweites Leben
Foto/Grafik: Forbo Flooring & Uwe Merkel
Die Bodenleger des Betriebs Sundische Ausbaugesellschaft
aus Stralsund schneiden den Forbo-Linoleumboden in der Karl-Krull-Grundschule in Steinhagen in Streifen, damit er ausgebaut und später recycelt werden kann.
So schenkt Forbo Flooring Belägen ein zweites Leben
Foto/Grafik: Forbo Flooring & Uwe Merkel
Marmoleum Cocoa ist ein besonders nachhaltiger und kreislauffähiger Linoleumbelag. Der Pre- und Post-Consumer-Anteil beträgt ca. 15 %.
So schenkt Forbo Flooring Belägen ein zweites Leben
Foto/Grafik: Forbo Flooring & Uwe Merkel
Einblick in die Bodenbelagsproduktion bei Forbo Flooring: Nach Sichtung des zurückgeführten Materials wird das Altmaterial zerkleinert und dem Recyclingverfahren zugeführt.
aus FussbodenTechnik 06/24 (Wirtschaft)