Putzmeister Holding GmbH

Putzmeister-Gründer Karl Schlecht ist tot


Der Putzmeister-Gründer Karl Schlecht ist am 21. August 2024 nach kurzer Krankheit im Alter von 91 Jahren gestorben. Bis zuletzt war er als Kuratoriumsvorsitzender der Karl Schlecht Stiftung (KSG) aktiv. Der Erfinder der Verputzmaschine führte jahrzehntelang den weltweit agierenden Betonpumpen- und Estrichmaschinenhersteller Putzmeister.

Der Baden-Württemberger wurde 1932 in Filderstadt-Bernhausen geboren. Seinem Vater, einem Gipsermeister, hatte Schlecht es zu verdanken, dass er an der Universität Stuttgart Maschinenbau studieren konnte. Mit der Diplomarbeit über eine Verputzmaschine, die er im Hinterhof des väterlichen Betriebs baute, legte er den Grundstein für sein Unternehmen Putzmeister, das er 1958, im Alter von 26 Jahren, gründete. Er schaffte es innerhalb von wenigen Jahren zum Weltmarktführer. Ruhm erlangte der Verstorbene mit Putzmeister nicht nur durch die Verputzmaschinen und Betonpumpen und deren Einsatz beim Bau außergewöhnlicher Objekte wie dem Gotthardt- und Euro-Tunnel und diversen Weltrekorden (Burj Khalifa, Dubai), sondern auch durch deren Einsatz in Krisensituationen wie beispielsweise in Tschernobyl und Fukushima.

1998 gründete er die gemeinnützige Karl Schlecht Stiftung (KSG) und übertrug sämtliche Firmenanteile auf diese. Aus dem operativen Putzmeister-Geschäft zog er sich 2008 zurück. 2012 veräußerte Schlecht sein Unternehmen an den chinesischen Konzern Sany Heavy Industries. Ein Schritt, der ihm damals nicht nur Sympathie, sondern zunächst viel Kritik seitens der Firmenangehörigen und Gewerkschaften einbrachte. Der Verkaufsgewinn kam der gemeinnützigen KSG zugute. Die Stiftung fördert seither die werteorientierte Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen mit Projekten in den Bereichen Ethik, Leadership, Entrepreneurship, Kultur und Technik.
aus FussbodenTechnik 06/24 (Personalien)