Parkettleger on Tour 2024
4.200 Einzelteile für einzigartige Musterböden
Ernst Müller und seine Freiwilligen von "Parkettleger on Tour" waren 2024 im Schloss Martinfeld in Thüringen aktiv. Entstanden sind Musterböden, die eines Schlosses würdig sind - und für die das Team eigenen Ideen entworfen und umgesetzt hat.Seit mehr als zehn Jahren sind sie im Einsatz und begeistern mit der gelungenen Umsetzung spannender Bodenprojekte an historischen Orten: die Parkettleger on Tour rund um den ehemaligen Ehinger Berufsschullehrer Ernst Müller. Die Gruppe von Parkettlegermeistern lassen alte Gebäude wieder im neuen Glanz erstrahlen. Ende Mai 2024 ging es für die aktuelle Truppe nach Thüringen ins Schloss Martinfeld. Das historische Gebäude wird heute als Jugendherberge genutzt.
Einige der 20 Freiwilligen waren schon vor dem offiziellen Start angereist und hatten bereits die Unterböden vorbereitet, sodass am ersten Tag des Projekts mit dem Aufbau des Unterbaus losgelegt werden konnte. Es galt, Schüttung auszubringen und auszurichten sowie OSB-Platten im Kreuzverband zu verlegen. Gleichzeitig wurden die Kreissägen und Fräsen angeworfen: Ein Teil der Mannschaft machte sich ans Zuschneiden und Nuten der ca. 4.200 Einzelteile für den Holzboden im Speisesaal und den Zuschnitt für die Musterplatten im Durchgangszimmer.
Danach ging’s ans Verlegen. Zudem wurde an der Herstellung der Friese und Einlagen gearbeitet. Dafür kamen moderne Oberfräsen zum Einsatz, durch die die Einarbeitung der filigranen Einlagen erst möglich war.
Aufwendige Muster im Durchgangszimmer
Am dritten Tag wurde sogar eine Nachschicht eingelegt. "Alle waren mit Feuereifer dabei - und bis auf ein paar Kleinigkeiten waren die Böden in beiden Räumen fertig. Fast alle Intarsien waren eingearbeitet und im kleinen Raum spiegelte sich die historische Decke im Parkettboden", berichtet Ernst Müller von den Arbeiten. Im Speisesaal hatte sein Team schon mit dem Einbau der Wendeltreppen-Umrandung begonnen und auch die Friese waren fast fertig.
Der Folgetag stand ganz im Zeichen der Oberflächenbearbeitung: Schleifen und Versiegeln standen an. Den aufwendigen Intarsien im Durchgangszimmer wurde der letzte Schliff verpasst, den dort verlegten Parkettboden zieren jetzt ein Schachbrett- und ein Backgammon-Muster. "Diese Idee kam auf, weil das Schloss Martinfeld als Jugendherberge genutzt wird und sicher viele Kinder und Jugendliche hier ihre Freizeit verbringen werden", erklärt Müller. Im Speisesaal wurden noch Fußleisten angebracht und am Abend die letzte Versiegelung aufgetragen.
Dann konnten die schönen Parkettböden dem Herbergsvater Jens Schrader übergeben werden. "Unsere ganze Truppe ist diesmal wirklich zur Höchstform aufgelaufen, wenn man bedenkt, dass jedes einzelne Stäbchen und jedes einzelne Ornament in Handarbeit vor Ort zugeschnitten, genutet bzw. gefräst wurde. Das waren sehr anspruchsvolle Arbeiten, die aber auch allen unglaublich viel Spaß gemacht haben. Und was mit Freude und Liebe gemacht wird, wird gut", sagt Ernst Müller abschließend.
aus
Parkett Magazin 06/24
(Wirtschaft)