Hometex Winter 2024, Bad Salzuflen

Teppichkompetenz auf der Hometex

Zum zweiten Mal präsentierte die Ordermesse Hometex in ihrer Winterausgabe im November neben Bettwäsche, Bettwaren, Frottier, Wohndecken sowie Tisch-, Tag- und Nachtwäsche auch Teppiche. Mit insgesamt zwölf Teppichausstellern - und damit doppelt so vielen wie im Vorjahr - wurde das Segment weiter ausgebaut. Carpet Home hat die Meinungen der Aussteller eingeholt - der Grundtenor: positiv. Ab 2025 gehört die Hometex zum SN-Verlag, der auch Carpet Home herausbringt.

Theo Keller stellte sein Markenportfolio mit Tom Tailor, Theko, Sansibar und Gino Falcone vor und präsentierte außerdem die Linie "Natur Pur", die Nachfolgekollektion von Manfred Barfuss. Martin Keller von Theo Keller äußerte sich positiv über das Messepotenzial: "Wir waren bereits im Herbst 2023 dabei. Im Vergleich dazu hat sich die Messe spürbar entwickelt. Vor allem der erste Tag war gut frequentiert mit namhaften Besuchern, darunter viele bekannte Gesichter." Martin Kinkel, Vertrieb, ergänzte: "Die Messe ist familiär und macht uns großen Spaß. Alles befindet sich unter einem Dach - das ist einfach ideal. Dieses Konzept muss in Zukunft beim Handel unbedingt noch stärker angenommen werden."

Bei KleenTex Wash & Dry begrüßten Anja Seisl, Key-Account-Manager D/A/CH, und Doreta Schmitt, Vertrieb, das erste Mal die Besucher auf der Hometex. Vorgestellt wurde unter anderem die Marke Turtle Mat, deren Produktpalette - Matten für Flur, Badezimmer, Auto und Haustiere - ab Januar exklusiv in Europa vertrieben wird. Anja Seisl sagte: "Wir sind begeistert von der Professionalität der Messe und gleichzeitig von der familiären Atmosphäre. Hier treffen wir auf neue potenzielle Kunden aus dem Einzelfachhandel."

Geschäftsführer Bernhard Reinkemeier von Reinkemeier äußerte sich am zweiten Tag zufrieden mit der Messe: "Unsere Naturprodukte und unsere bunten Teppiche kamen sehr gut an. Wir hatten auch spontane Besucher und einige neue Kontakte." Mit Kunstrasen und der waschbaren Outdoorkollektion präsentierte man dem Fachpublikum attraktive Produkte für die Sommersaison 2025.

Auf dem kompakten Stand von Golze 1873 lag der Fokus auf der eigenen Linie Astra sowie dem Lizenzgeschäft mit Joop! und der Schöner Wohnen Kollektion. Verkaufsleiter Thomas Wolf lobte die Veranstaltung: "Die wichtigen Besucher waren da. Die Messe war richtig gut." CEO Florian Golze fügte hinzu: "Die Hometex ist toll. Wir waren Erstaussteller und sind beeindruckt von der hohen Professionalität. Die Messe schafft einen neuen Platz der Begegnung. Hier zählt Qualität, nicht Quantität. Wir hatten relevante Bestandskontakte bei uns, sowohl von den Möbelhäusern als auch vom Fachhandel."

Für Dr. Ali Ipektchi von Ipek war die Hometex "eine sehr schöne, angenehm überschaubare und super organisierte Messe, wenngleich natürlich keine klassische Teppichmesse". Er bietet handgefertigte klassische und moderne Ware an. Erfreut hatten ihn neue Kontakte zu Einzelhändlern, die überlegten, seine handgeknüpften Teppiche und Kelims mit in ihr Sortiment aufzunehmen. "Hier treffe ich keine Großabnehmer, aber Fachgeschäfte mit Zusatzsortiment bilden eine interessante neue Zielgruppe. Das sind erst einmal kleinere Volumen, aber das kann man aufbauen. Und die Einkäufer der Möbler können hier den Teppich gleich mitmachen." Auch Zusatzprodukte wie Poufs oder Kissenbezüge stießen auf Interesse.

Mit der Frage, wie der Fachhandel den Teppich besser integrieren kann, setzte sich Arun Kumar Gawdi, Geschäftsführer von Rug Studios, auseinander: "Hier lässt sich nicht das ganze Sortiment zeigen, aber ich finde es gut, dass die Größe der Stände limitiert ist. Es geht nicht nur um Produkte, sondern um Konzepte, Service und Lieferfähigkeit. Wir müssen dem Handel zeigen, wie attraktiv Teppich ist und wie leicht er sich mit Warenpräsentern oder Schiebeanlagen einbinden lässt." Die Messe nutzte Arun Kumar Gawdi vorrangig für Verabredungen mit Bestandskunden.

"Unser Ziel auf Messen ist immer das Verkaufen, aber auch das Zeigen von Neuheiten und Einfangen der Besucherreaktionen", sagte Rainer Plett, Verkauf D/A/CH beim belgischen Maschinenweber Ragolle. Gut angekommen sei beispielsweise ein Design der Kollektion Masai mit einem grünen Raster-Design aus Polyester mit einem 90-%-Recyclinganteil. "Wir sind der Ansicht, dass man Flagge zeigen muss. Es hat sich gelohnt, wir konnten Aufträge schreiben. Die maßgeblichen Verbände und interessante Fachhändler waren vor Ort."

Die Teppichmanufaktur Paulig präsentierte ihre Wollteppichkollektionen und den Wunschteppich-Service für individualisierte Produkte. Verkaufsleiter Frank Gossmann stellte fest, dass der November der ideale Zeitpunkt für die Frühjahrsbestellungen sei. Er sagte: "Die Messe ist schön aufgemacht und gut organisiert. Der erste Tag war gut, der zweite deutlich ruhiger. Aber die großen Verbände waren da, sie hatten sich eigentlich zur Domotex angekündigt." Er wünschte sich eine stärkere Besucherbeteiligung von Seiten der Raumausstatter.

Shikib Lalee, Geschäftsführer von Lalee, war äußerst zufrieden mit dem Messegeschehen: "Bei uns war richtig viel los. Wir hatten einige neue Kunden. Neben dem Umsatz legen wir großen Wert auf die Pflege unserer Kontakte. Unser Geschäft entwickelt sich entgegen der Konjunktur sehr positiv." Auf dem kompakten, gut besuchten Stand war der Flauschteppich in Regenbogenfarben ein Eyecatcher.

Christoph Ziereis, Geschäftsführer bei Oritop, Hersteller und Großhandel handgefertigter Teppiche, fasste seine Messeeindrücke so zusammen: "Wir sind zum zweiten Mal hier und sehen, dass die Messe einen deutlichen Fortschritt gemacht hat. Die Besucherfrequenz hat sich spürbar erhöht, und die Organisation ist top. In Zeiten, in denen 2025 eine wichtige Messe entfällt, müssen wir uns neue Märkte erschließen." Mit seinen Einzelstücken habe er neue Kunden erreicht, und wenn sich daraus weitere Folgegeschäfte ergäben, würde sich die Messe auf jeden Fall auszahlen. "Es wäre schön, wenn zukünftig mehr kleine Inneneinrichter und Interior-Design-Geschäfte hier vertreten wären. Wir kommen auf jeden Fall gerne wieder", zog er abschließend sein Fazit.

Peyer Syntex ist mit seinem Tischwäsche-, Deko- und Teppichsortiment langjähriger Teilnehmer der Hometex, vormals ABK Open. Geschäftsführer Sven Häbel präsentierte eine neue Teppichlinie mit innovativen Qualitäten und Designs aus ukrainischer Fertigung, die bei den Kunden großen Anklang fand. "Die Messe hat eine angenehme Atmosphäre, der Umgang ist freundschaftlich. Das spiegeln auch die Kunden wider. Und die Kosten sind praktikabel für Aussteller und Besucher. Allerdings ist der Markt angespannt, es wird zu wenig renoviert und gebaut", stellte er fest.

Bei OCI war ein Bereich speziell für das Lizenzgeschäft mit Musterring eingerichtet worden, während auch das bewährte Stammsortiment präsentiert wurde. Besonders lebhaft wurde es, als Kunden die neue Ware genauer inspizieren wollten und die Teppichstapel umgeschichtet wurden. Hendrik Janning, Vertrieb, zeigte sich am Ende der Messe gut gelaunt: "Wir hatten mehr Kunden als erwartet. Unser Fokus lag weniger auf dem Neugeschäft, da wir bereits sehr gut vernetzt sind - alle, die da waren, kennen uns." Hochwertige Loomware, Handwebteppiche und eine feine 3-Mio.-Punkte-Qualität seien gut angenommen worden. Bei OCI spielt Service eine wichtige Rolle: Alles ist lieferbar ab Lager, inklusive Dropshipping.
aus Carpet! 01/25 (Wirtschaft)