Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz
Nur 22 Prozent der Malerbetriebe sind optimistisch
Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung wirkt sich auf die Erwartungen des Maler- und Lackiererhandwerks aus. Nach einer Konjunkturumfrage gehen mittlerweile 35 % der Betriebe von einer negativen Umsatzentwicklung für das zweite Halbjahr 2024 aus.Die Stimmung im deutschen Malerhandwerk hat sich verschlechtert. Lediglich 22 % der Maler erwarten für das zweite Halbjahr 2024 eine positive Umsatzentwicklung, 42 % waren es zum gleichen Zeitpunkt 2023. Von einer negativen Entwicklung gehen aktuell 35 % aus (2023: 18 %), 34 % erwarten gleichbleibende Umsätze (2023: 39 %). Das ist das zentrale Ergebnis einer Online-Konjunkturbefragung von Maler- und Lackiererbetrieben des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Forsa.
Gründe für den pessimistischer gewordenen Ausblick sind vor allem die schlechtere Auftragslage bei Privatkunden (65 %), Rahmenbedingungen, Bürokratie und Wegfall von Förderprogrammen (63 %), die hohen Arbeitskosten (62 %), die Inflation (55 %) sowie der Fachkräfte-/Personalmangel (43 %). Weniger Sorgen bereitet den Befragten die Auftragslage im Neubau, nur 2 % begründen damit ihre negativen Erwartungen. Das dürfte vor allem daran liegen, dass das Gros der Umsätze mit 84 % auf Sanierung entfällt, wobei der Umsatzanteil im Neubaubereich mit steigender Anzahl an Mitarbeitern in den Betrieben zulegt.
Insgesamt generieren Arbeiten im Innenbereich mit 58,4 % die größten Umsatzanteile. Im einzelnen sind dies Malerarbeiten/Dekortechniken (29,2 %), Tapezierarbeiten (11,8 %), Bodenbelag (7,5 %), Putz und Stuck (3,9 %), Trockenbau (3,6 %) und Bodenbeschichtung (2,4 %).
Tätigkeiten im Außenbereich machen 26,7 % des Umsatzes aus, davon Beschichtungen 16,3 %, Wärmedämmverbund-Systeme 6,4 % und Putz/Stuck 4 %. Die übrigen Umsätze teilen sich Bautenschutz (9,4 %) und Sondergebiete (4,6 %).
Bei den Auftraggebern dominieren mit 58,3 % Privatpersonen, gefolgt von Wohnungs-/Gebäudewirtschaft (16,3 %), gewerblichen (14,1 %) und öffentliche Auftraggebern (11,3 %). Der mittlere Auftragsbestand der Branche liegt bei 11,4 Wochen.
Die Mehrheit der 963 befragten Betriebe arbeitet im ländlichen Raum und im Umland (68 %), Großbetriebe dagegen häufig in Großstädten und überregional. Bei den Betriebsgrößen überwiegen Unternehmen mit bis neun Beschäftigten (71 %), jeder zehnte Betrieb hat mehr als
20 Mitarbeiter.
aus
BTH Heimtex 07/24
(Wirtschaft)