Deutsches Tapeten-Institut GmbH
"Tapete bleibt wichtiges Einrichtungselement"
Verarbeiter und Hersteller zeigten sich bei einer Podiumsdiskussion auf der Messe FAF - Farbe, Ausbau und Fassade zuversichtlich, dass die Tapete eine Zukunft hat. Sie erfahre wieder mehr Zuspruch.Die Tapete hat eine Zukunft und sie spielt nach wie vor ein wichtige Rolle in der Raumgestaltung - und zwar in allen Bereichen. So lautet das Fazit einer Podiumsdiskussion über die "Zukunft der Tapete", die während der Messe FAF - Farbe, Ausbau und Fassade in Köln stattfand. Die Initiative "Deutschland tapeziert" hatte dazu unter anderem Vorstände des Tapeten- sowie der Maler- und Raumausstatterverbände eingeladen.
Für die Diskutanten steht fest: Ob Privat- oder Objektgeschäft - alle Arten von Wandbelägen, insbesondere hochwertige Tapeten aus der klassischen Produktion sowie Digitaldrucke, bleiben ein wichtiges Einrichtungselement. Die Tapetenhersteller auf dem Podium sprachen gar von einer Trendwende, denn die Wandbeläge würden mehr und mehr Zuspruch erfahren. Dies zeige sich vor allem bei Mustertapeten und funktionellen Produkten.
Chancen für Profis
Hochwertige Tapeten mit Zusatzfunktionen wie Lehmoberflächen, Wärmedämmung und LED-Integration sowie fugenlose Tapeten verlangen nach Ansicht der Teilnehmer nach einer Verarbeitung durch den Profi. So würden mittlerweile ganze Wohnkonzepte vom Raumausstatter ausgearbeitet. Hinzu komme, dass die Heimwerker-Fähigkeiten junger Verbraucher abnähmen. Gleichwohl seien seit der Pandemie Möbel-Hacks und DIY-Dekorationsideen sehr beleibt. Für Maler und Tapezierer bedeute diese Entwicklung, dass sie sich mit hochwertigen Tapezierarbeiten positionieren, einen Marktvorteil erzielen und mehr Umsatz erwirtschaften könnten.
Die Maler haben aber konkrete Wünsche an die Hersteller. Eine fundierte Kundenberatung sei aufgrund der großen Angebotsvielfalt oft schwierig. Deshalb forderten die Profis neue Marketingideen, Verkaufsgespräche, die Emotionen wecken, Tapezierseminare für anspruchsvolle Produkte, eine bessere Strukturierung der Karten und einen intensiven Dialog zwischen Anwendern und Herstellern. Dies könne die Lust auf Tapete neu entfachen.
Mehr als nur ein Belag für Wände
Als weitere Chance für die Tapete wurden neue Flächen eingestuft. Nicht nur Wände, auch Böden, Fassaden und sogar Swimming-Pools könnten mit Tapeten ausgestattet werden. Ein wichtiger Aspekt sei darüber hinaus Nachhaltigkeit. Zwar stehe das Design nach wie vor im Vordergrund; Architekten, junge Verbraucher und der öffentliche Sektor fragten aber verstärkt nachhaltige Produkte nach. Der Verband der Tapeten bietet zu diesem Thema eine Dialogplattform an, so dass die Branche die Standards für die Vliestapete festlegen kann.
Ein weiteres Thema war Kunststoff in der Tapete. Die Hersteller verwiesen darauf, dass sie für alle Artikel technische Informationsblätter zur Verfügung stellten, die online abgerufen werden könnten. Gütezeichen wie RAL und Blauer Engel sorgten darüber hinaus für Orientierung.
Abschließend gaben sich alle Diskussionsteilnehmer optimistisch. Maler und Raumausstatter lobten, dass die Hersteller den Austausch suchten und in zukunftsweisende Produktentwicklung investierten. Damit sei der Weg frei für die Zukunft der Tapete.
| Cornelia Küsel
Foto/Grafik: Deutsches Tapeten-Institut
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion: ZVR-Präsident Ralf Vowinkel, Dietmar Ahle, Vizepräsident des Bundesverbands Farbe, Gestaltung, Bautenschutz, Rainer Nüßgen, Verkaufsleiter bei Erfurt & Sohn, Michael Caspar, Vorstand des Verbands der Tapeten, Wolf Kappen, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Marburger Tapetenfabrik, und Moderator Karsten Brandt, Geschäftsführer des Verbands der Tapeten.

Foto: Deutsches Tapeten-Institut
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BTH Heimtex 06/24
(Wirtschaft)