IFH Institut für Handelsforschung GmbH

Haus- und Heimtextilien beenden ihren Aufwärtstrend


"Die Ära der beispiellosen Nachfrage nach Haus- und Heimtextilien, angetrieben durch den Homing-Trend der Corona-Zeit, weicht einer neuen Realität des bewussten Konsums, in der sich der Markt bei einem stabilen Vor-Corona-Niveau einpendelt," beschreibt Dominik Nuß, Senior Consultant bei der BBE Handelsberatung, die Entwicklung im Jahr 2023.

Damit bezieht er sich auf einen Umsatzrückgang von 4,5 % auf 9,1 Mrd. EUR, wie er im aktuellen "Branchenbericht Haus- und Heimtextilien" vom IFH Köln ausgewiesen wird. Die Einbußen kamen zustande, obwohl - oder gerade weil - die Teuerungsrate in diesem Marktsegment bei 5,2 % lag: Gestiegene Verkaufspreise führten zwar zu höheren Umsätzen, hielten aber offenbar auch Menschen von Käufen ab.

Die vier betrachteten Warengruppen - Textile Bodenbeläge, Bettwaren, Haus-/Tisch-/Bettwäsche sowie Gardinen und Dekostoffe - entwickelten sich dem Branchenbericht zufolge 2023 mit einem ähnlich hohen Minus von 4 bis 5 %. Am stärksten verloren Textile Bodenbeläge, am wenigsten Gardinen und Dekostoffe. Die größte Warengruppe bleiben mit über 35 % Marktanteil Bettwaren, auf Platz Zwei folgen Gardinen und Dekostoffe mit rund einem Viertel der Umsätze.

Aufgrund von Marktsättigung und fortdauernder Konsumzurückhaltung erwarten die Marktforscher für 2024 nochmals einen leichten Umsatzrückgang. Aber in den darauf folgenden Jahren werde sich das Einkaufsverhalten wieder normalisieren, insbesondere durch die Abschwächung der Inflation. Bis 2028 soll das Vor-Corona-Niveau von rund 9,2 Mrd. EUR wieder erreicht werden.
Haus- und Heimtextilien beenden ihren Aufwärtstrend
Foto/Grafik: Quelle: Branchenbericht Haus- und Heimtextilien, IFH Köln 2024
Gesamtmarktvolumen Haus- und Heimtextilien 2014 - 2024
aus BTH Heimtex 05/24 (Wirtschaft)