Knauf
Brandschutzestrich schützt Holzbalkendecken
Viele Jahrzehnte lieferte die Malzfabrik Geys in Würzburgs Stadtteil Zellerau Malz an ortsansässige Brauereien. Seit den 1970er-Jahren stand das schmucke, in den 1920er-Jahren von Architekt Christoph Mayer errichtete Industriegebäude mit seinen markanten Rundbogenfenstern jedoch leer. Als Herzstück des Wohnprojekts "Alte Mälzerei" wurde der ehemalige Lagertrakt entkernt und zu 30 Wohnungen umgebaut.
"Die Sanierung der alten Fabrik war anspruchsvoll. Es ist ein Herzensprojekt, denn es war schon immer ein schönes Gebäude - das wollten wir erhalten. Zugleich sollte es den heutigen Ansprüchen an Wohnraum mit den technischen Gegebenheiten genügen", schildert Projektentwickler Fabian Ruppert die Herausforderung des Projekts. Wo es möglich war, wurde die alte Deckenkonstruktion mit Holzbalken erhalten. "In den Wohnungen mit Holzbalkendecken mussten wir erhöhte Brandschutzanforderungen erfüllen. Beim Estrich entschieden wir uns für den FE Fire von Knauf, da er mit einem geprüften System den baulichen Brandschutz in den Feuerwiderstandsklassen F30 bis F90 auch im Zusammenwirken mit einer Fußbodenheizung sicherstellt", erläutert Fabian Ruppert. Das Prüfzeugnis gilt für Rohbaudeckenarten wie Massiv-, Stahlträger- und Stahltrapezprofildecken. Bei Holzbalkendecken übertrifft er die Norm, die nur bis zu F60-Konstruktionen reicht.
Brand- und Schallschutz
an den Fußböden
Das innovative System aus FE Fire mit der Fußbodenheizung Uponor System Klett Silent ist optimal aufeinander abgestimmt, mit durchgängigen brandschutzkonformen Bestandteilen. Ausgleichsdämmung und Trägerplatten bestehen aus Mineralwolle, die nicht nur die Wärme dämmt, sondern auch den Trittschall reduziert. Das ist besonders im Altbau und bei Mehrfamilienhäusern mit hohen Schallschutzanforderungen erforderlich. Zudem wirkt der Fließestrich FE Fire aufgrund seiner hohen Masse schallreduzierend. In der alten Mälzerei wurde nach Berechnungen und Messungen eines Schallgutachters zusätzlich eine schwere Schüttung unter dem Estrich eingebracht. Ein wichtiges Detail im System aus Estrich und Fußbodenheizung sind die Mineralwolle-Randdämmstreifen, die dem durchgängigen Brand- und Schallschutz dienen und Verformungen des Fließestrichs auffangen.
Der Fließestrich FE Fire, ein anmachfertig vorgemischter Werktrockenmörtel aus Calciumsulfat, wird direkt im Silo auf die Baustelle geliefert - inklusive Fördertechnik von Knauf. Er zeichnet sich laut Hersteller durch beste Verarbeitungseigenschaften aus und trocknet rasch. Als Heizestrich ist er früh aufheizbar, sehr schwind- und spannungsarm und es bildet sich keine Sinterschicht. FE Fire wird über Schlauchleitungen auf die flexiblen Uponor-Heizungsrohre eingegossen. Diese sind auf den Uponor Klett Panel Silent Verlegeplatten aus Mineralwolle mittels Klettrohrfixierung befestigt. Die Gesamtaufbauhöhe der Fußbodenheizung mit FE Fire beträgt standardmäßig 76mm. Um die Fußbodenhöhe in der alten Mälzerei zu nivellieren, die vor der Sanierung Höhenunterschiede von 5 bis 15 cm aufwies, wurde situationsbedingt entweder eine schwere mineralische Ausgleichsschüttung oder eine Leichtausgleichsschüttung eingebracht.
Optimales System
für Holzbalkendecken
"Das Berechnen der Fußbodenhöhen und die Umsetzung waren eine spannende Aufgabe, doch das Gesamtkonzept aus Schüttungen, Fußbodenheizung und FE Fire-Estrich hat perfekt funktioniert. Wir haben den FE Fire in dem Objekt das erste Mal eingebaut. Obwohl es ein Spezialprodukt ist, konnten wir keinen Unterschied in der Logistik und der Verarbeitung im Vergleich zu herkömmlichen Estrichen feststellen", berichtet Estrichlegermeister Sascha Brückner vom Betrieb Estrich Schmidt.
Auch Fabian Ruppert äußert sich hoch zufrieden: "Mit dem Fußbodensystem FE Fire und Uponor konnten wir die Herausforderungen des Brandschutzes problemlos meistern. Erfreulich ist auch die gleichzeitige Reduzierung des Trittschalls. Durch die schnelle Trocknung und Belegreife des Heizestrichs konnte der Bau zügig abgewickelt werden."
aus
FussbodenTechnik 04/24
(Referenz)