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Reinigungsprozess für die grauen Zellen: Gesunde Gehirnwäsche im Schlaf
Ob Mann oder Maus: Schlafen muss jedes Lebewesen. Für uns Menschen gilt: Schon eine durchwachte Nacht beeinträchtigt die kognitive Leistungsfähigkeit, chronische Schlafstörungen können Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson begünstigen. Aber warum ist das so? Eine aktuelle US-Studie zeigt, was in unserem Gehirn passiert, wenn wir schlafen. Und was lernen wir als Bettenfachhändler daraus? Ganz einfach: Sorgen wir mit der richtigen Bettausstattung für den guten Schlaf unserer Kunden, fördern wir damit nachweislich ihre Gehirngesundheit. Na, wenn das kein Verkaufsargument ist.Faszinierende Einblicke in den nächtlichen Reinigungsprozess unseres Gehirns offenbart eine aktuelle Studie, die unter der Leitung von führenden Experten der Washington University School in St. Louis im US-Bundesstaat Missouri durchgeführt wurde. Die aus der Untersuchung gewonnenen Erkenntnisse vertiefen nicht nur das Verständnis des menschlichen Gehirns, sondern spielen auch eine Schlüsselrolle bei der Förderung eines gesunden Schlafs und der Vorbeugung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer - quasi über Nacht.
Das glymphatische System:
die Müllabfuhr des Gehirns
Bereits vor rund zehn Jahren haben Studien einen Mechanismus entdeckt, der Schlaf unabkömmlich macht: Nachts werden schädliche Stoffwechselprodukte im Gehirn weggeschafft. "Das Hirn hat nur eine begrenzte Menge an Energie zur Verfügung, und es scheint, als müsse es sich zwischen zwei funktionellen Zuständen entscheiden - entweder ist es wach und passt auf, oder es schläft und räumt auf", sagten die Forscher damals.
Schlafen wir, durchläuft unser Gehirn demnach einen komplexen Reinigungsprozess, bei dem Abfall- und Giftstoffe aus den Zellzwischenräumen entfernt werden. In diesem Zusammenhang hat das Forschungsteam vor zehn Jahren das sogenannte glymphatische System untersucht, ein Netzwerk aus kleinen Kanälen im Nervensystem, die Hirnwasser transportieren. Dieses komplexe System wird von sogenannten Gliazellen kontrolliert, die das Gehirn stützen und schützen. Während des Schlafs wird das glymphatische System aktiv und spült Abfallstoffe aus dem Gehirn. Diese gelangen schließlich zurück in den Blutkreislauf und werden aus dem Körper entfernt.
Alzheimer-Prophylaxe im Schlaf
Die neue Studie zeigt nun, dass dieser Reinigungsprozess, den die Forscher auch liebevoll als "nächtliche Gehirnwäsche" bezeichnen, von großer Bedeutung für die Aufrechterhaltung der Gehirngesundheit und den Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen ist. Mit anderen Worten: Ein gesunder Schlaf dient nicht nur der Erholung, um fit in den nächsten Tag zu starten, sondern ist auch eine wertvolle präventive Maßnahme gegen Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Epilepsie oder Schlaganfälle.
Fazit
Als Schlaf- und Bettexperte freue ich mich, die aufregenden Studien-Erkenntnisse mit Ihnen teilen zu können. Sie geben Einblicke in die faszinierenden Mechanismen unseres Gehirns und liefern einen wissenschaftlichen Beweis für das, was der Bettenfachhandel seinen Kunden Tag für Tag rät: Eine Investition in den guten Schlaf - unter anderem in Form von individuellen Schlafsystemen und auf die persönlichen Bedürfnisse abgestimmten Kissen und Zudecken - ist zugleich eine Investition in die Erhaltung der Gesundheit.
Schlafexperte Markus Kamps
Seit mehr als 20 Jahren widmet sich Präventologe Markus Kamps als Schlaf-Experte, Schlafcoach, geprüfter Präventologe und Vortragsredner der Schlaf- und Rücken-Gesundheit. Sein Podcast "Sleep & Perform" ist auf Spotify und Apple-Podcasts zu hören: für mehr Wachheit im Alltag durch erholsame Nächte.
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Haustex 07/24
(Wirtschaft)