Heimtextil Frankfurt
Messe lockt internationales Publikum
46.000 Besucher aus rund 130 Nationen sowie 2.838 Aussteller aus 60 Nationen - das Fazit der Heimtextil 2024 fällt positiv aus. Auch im Bereich "Smart Bedding" in den Hallen 11 und 12 freuten die Veranstalter sich über einen Besucherzuwachs - obwohl der deutsche Fachhandel sich in diesem Jahr erneut recht rar machte. Über die Produktpräsentation hinaus rückte die Heimtextil in zahlreichen Talks, Tours und Workshops vor allem zwei aktuelle Schlüsselthemen in den Fokus: nachhaltiges Produzieren und Handeln sowie Künstliche Intelligenz.Die Heimtextil endete mit überwältigender Teilnahme. Die Zunahme in 2024 an Flächen, Ausstellern und Besuchern macht deutlich: Die Leitmesse für Wohn- und Objekttextilien bleibt auf Wachstumskurs und setzt neue Maßstäbe für eine nachhaltige und KI-getriebene Textilindustrie", fasst Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, zusammen. Die Zahlen und Fakten bestätigen die positive Aussage: Demnach verzeichnete die Heimtextil einen ausstellerseitigen Zuwachs um 25 Prozent im Vergleich zur Vorjahresveranstaltung. Zudem stieg auch der Internationalitätsgrad der Aussteller auf 95 Prozent. Die Top-Ten-Ausstellerländer bildeten China, Indien, die Türkei, Pakistan, Italien, Deutschland, Spanien, Portugal, Großbritannien und die Niederlande. Zuwachs auf Ausstellerseite gab es aus Belgien, Bulgarien, China, Indien, Japan, Polen, Schweden, Tschechien, USA und Ägypten. Mehr Besucher kamen 2024 aus China, Deutschland, Indien, Japan, Kroatien, Mazedonien, Pakistan, Slowakei und Zypern. Die Anzahl deutscher Fachbesucher verzeichnete einen Anstieg um rund zehn Prozent.
Der Messe Frankfurt zufolge stieg 2024 nicht nur die Zahl, sondern auch die Zufriedenheit der Messe-Besucher sowohl national als auch international auf durchschnittlich 93 Prozent. Gelobt wurden demnach insbesondere die Breite und Tiefe des Angebots. Unter deutschen Einkäufern melden die Veranstalter einen Anstieg der Gesamtzufriedenheit um sieben Prozentpunkte auf 88 Prozent. Über 90 Prozent der Gesamtbesucher konnten demnach ihre Messeziele erreichen. Darüber hinaus überzeugten die Aussteller die angestiegene Besucherqualität und Einkaufskompetenz: Der Anteil an Top-Entscheidern unter den Einkäufern stieg um sechs Prozentpunkte auf 78 Prozent. Rund 80 Prozent der Aussteller erreichten ihre Messeziele.
Smart Bedding
Von Bettwaren, Bettwäsche, Badtextilien, bis hin zu Matratzen und Schlafsystemen - das breite Smart Bedding-Angebot für alle Handelsformen sowie die Marken und Private-Label-Lösungen im Bereich Bed & Bath, die sich vornehmlich in den Hallen 11.0 und 12.0 präsentierten, stießen auf starke Resonanz: "Wir sind sehr zufrieden und froh, wieder mit der Herbert-Neumeyer-Gruppe auf der Heimtextil präsent zu sein. Unser Konzept des dreiseitig offenen Stands als kommunikatives Standkonzept hat sich ausgezahlt. Der Austausch mit unseren nationalen und internationalen Kunden ist uns sehr wichtig. Dieses Ziel haben wir auf der Heimtextil absolut erreicht und das in einer angenehmen, ungezwungenen Wohlfühlatmosphäre auf unserem Messestand. So konnten wir uns als festen Anlaufpunkt in der Halle etablieren", resümierte etwa Markus Ertel, Geschäftsführer der Heinrich Häussling GmbH & Co. Ebenfalls ein positives Messe-Fazit zieht Roeland Smits, Geschäftsführer von Essenza Home: "Auf den Punkt gebracht: Die Heimtextil ist für uns seit jeher der Garant für internationale Stärke und den globalen Markt."
Fokusthemen
Nachhaltigkeit und KI
Das Potenzial von künstlicher Intelligenz im textilen Produktdesign und die Bedeutung nachhaltigen Produzierens und Handelns in der Branche bildeten Themenschwerpunkte in zahlreichen Talks, Tours und Workshops der Heimtextil. So ermöglichte die Messe beispielsweise intensive Einblicke in die textile Anwendung von künstlicher Intelligenz sowie die Nutzung von KI-gesteuerter Sortierung zur Verfeinerung recycelter Textilabfälle in neue Garne. Im Trend Space wurden zudem an interaktiven Stationen textile Designideen der Besucher durch Tools wie ChatGPT-4 und Midjourney zum Leben erweckt.
Darüber hinaus machte die Heimtextil erneut den State-of-the-art nachhaltigen Produzierens und Handelns greifbar. Eine der wesentlichen Anlaufstellen bildeten die Heimtextil Trends mit New Sensitivity: Das Konzept setzte den Fokus auf die laufende Transformation der Textilindustrie und stellte zahlreiche marktreife und skalierfähige Lösungen vor. Ein Beispiel bildete das Unternehmen Ever Dye, dessen selbst entwickelte Farbpigmente das Färben bei Raumtemperatur ermöglichen. Der IT-Experte Variant 3D wiederum bietet eine KI-getriebene Stricksoftware, mithilfe derer selbst komplexe Formen wie Lampenschirme ohne Mustererstellung hergestellt werden können.
Weitere zentrale Content-Formate bot das Econogy-Programm, das mit Finder, Talks, Tours und dem Econogy-Hub zirkuläre Ansätze, die Relevanz von Zertifikaten sowie Einsatzmöglichkeiten textiler Materialien in seiner Vielseitigkeit aufzeigte. Die gelisteten Aussteller im Finder trugen zum ganzheitlichen Erlebnis von Nachhaltigkeit bei. Mit dabei war beispielsweise die Alfred Apelt GmbH als Hersteller hochwertiger Dekostoffe und Bettwäsche. "Auf der Heimtextil 2024 konnten wir unsere neuen Kollektionen im Rahmen des DecoTeams aufmerksamkeitsstark präsentieren. Nachhaltigkeit spielt für die Alfred Apelt GmbH eine wichtige Rolle. Wir freuen uns, dass wir auf der Heimtextil als Anbieter nachhaltiger Produkte im Econogy Finder aufgelistet waren", sagte Sebastian Ihling, Sales Manager und Business Development in dem Familienunternehmen.
Ausblick auf 2025
Für 2025 verkündete die Heimtextil eine Partnerschaft mit einem international bedeutenden Design-Studio: Studio Urquiola. Zur kommenden Heimtextil ist eine Installation geplant, die ein immersives und einzigartiges Designerlebnis ermöglichen soll. Mit der Zusammenarbeit wollen das Mailänder Designstudio und die Leitmesse für Wohn- und Objekttextilien ihr gemeinsames Engagement für Innovation, Nachhaltigkeit und Design in der gesamten Textilbranche unterstreichen.
Die Heimtextil 2025 findet
vom 14. bis 17. Januar 2025 statt.
aus
Haustex 03/24
(Wirtschaft)