ABK Open Home

Das Herbst-Format etabliert sich

Zum dritten Mal insgesamt und zum zweiten Mal im November fand die ABK Open Home in Bad Salzuflen statt. "Das Konzept, den Schwerpunkt unserer Herbstausgabe auf die Präsentation textiler Sortimente für Frühjahr und Sommer zu legen, geht auf", zieht Veranstalter Thomas Fehr ein positives Fazit. Trotzdem steht 2024 eine gravierende Änderung an. Die Messe bekommt einen neuen Namen: Im Juni wird die Hometex Sommer und im November die
Hometex Herbst nach Ostwestfalen einladen.


Eine ausgebuchte Halle von 16.000 Quadratmetern, gut 120 Aussteller, die mehr als 200 Marken repräsentieren, und über 1200 Besucher - die Eckdaten der ABK Open Home sprechen für sich, findet ABK-Geschäftsführer und Veranstalter Thomas Fehr: "Die Herbst-Messe war gut besucht. Im Vergleich zu dem Juni-Event waren die Zahlen zwar niedriger, aber das haben wir auch genau so erwartet. Schließlich haben die beiden Veranstaltungen einen unterschiedlichen Anspruch."

Während sich viele Lieferanten von Matratzen, Schlafsystemen und Bettwaren auf den Sommertermin beschränken, gehen die meisten Anbieter der textilen Sortimente gleich zweimal im Jahr an den Start. "Das macht Sinn, da sie so jeweils ihre Herbst/Winter oder Frühjahr/Sommerkollektionen präsentieren können", erklärt Thomas Fehr. Neu war auf der Herbst-Messe 2023, dass zu den klassischen Ausstellern in den Bereichen Bettwäsche, Frottier und Wohndecken erstmals eine größere Zahl von Heimtextil-Lieferanten sowie einige Anbieter von abgepassten Teppichen kamen. "Sicher waren am Ende nicht alle Neuzugänge rundum zufrieden", glaubt der Veranstalter. "Aber so eine Veränderung braucht Zeit." Einer ersten Rückmeldung zufolge haben Fertiggardinenhersteller wie Löscher, Verdi oder Gerster bereits signalisiert, sich künftig auf den November zu konzentrieren und den Juni auszulassen. Lieferanten wie Wölfel, die Couponwaren herstellen, können sich demnach aber auch weiterhin eine Teilnahme an der Sommerveranstaltung vorstellen.

Optisch spiegelte sich der textile Schwerpunkt in der üppigen Inszenierung der Sortimente an den Ständen wider. "Die Lieferanten geben sich sehr viel Mühe, ihren Besuchern etwas zu bieten", so Thomas Fehr. Ingesamt meldeten die Aussteller ihm eine gute Frequenz auf ihren Ständen zurück. Die Einkäufer der Möbler waren auf der ABK Open Home ebenso unterwegs wie Vertreter des Fachhandels. Dennoch sehen viele Lieferanten noch Potenzial bei der Anzahl der Besucher: "Die Messe ist eine tolle Plattform", sagt etwa Eagle-Products-Geschäftsführer Christian Hagen. "Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Fachhändler diese Gelegenheit nutzen würden." Positiv bewerteten die Lieferanten die hohe Qualität ihrer Besucher. "Die Messe wird für uns von Jahr zu Jahr wichtiger", urteilt beispielsweise Kaeppel-Geschäftsführer Jürgen Mayr. "Wir nutzen sie, um Kundenkontakte zu pflegen, aber auch als Ordertermin." Spürbar sei zudem endlich ein Aufschwung in der Stimmung der Branche, findet Beata Rauer, Marketingleiterin des Bettwäsche-Herstellers Wülfing. "Wie führen viele positive Gespräche und werten es als gutes Zeichen, dass das Interesse an Produktneuheiten wieder wächst", sagt sie.

Zufrieden waren auch ABK und Garant, die auf ihrer gemeinsamen Fläche ihr Gesamtsortiment mit den Eigenmarken Morgana und Royal Dream zeigten. Eine Neuigkeit verkündeten die kooperierenden Verbände mit der Aufnahme von Riviera als Lieferant für den Bereich Boxspringbetten. "Wir haben die Messe genutzt, um den Kontakt zum Fachhandel zu stärken", berichtet Stefan Wieselhuber, Leiter des Spezialverbands Garant Gutes Schlafen und bezieht sich damit nicht nur auf den Produktbereich. Die Garant-Gruppe stellte auf der Fläche erneut ihr Marketing-Konzept "Ich bin" in den Fokus, das Händler bei der Überarbeitung ihres Firmenauftritts sowohl digital als auch stationär unterstützt. "Die Resonanz auf das Konzept ist super", freut sich Wieselhuber. Weniger Interesse zeigten die Fachhändler an der "Green Corner". Auf der Aktions-Fläche zum Thema Nachhaltigkeit konnten sie nicht nur Informationen, sondern auch Fördermittel zur Erstellung einer eigenen Klimabilanz erhalten. "Leider wurde das Angebot nicht wahrgenommen", resümiert Thomas Fehr.

Zu jeder Zeit viel los war hingegen auf der zentral in der Halle gelegenen Catering-Fläche. Sowohl Aussteller als auch Besucher wissen das Rundum-sorglos-Paket, das die Messe ihnen auch im November bietet, zu schätzen. "Es gibt ausreichend Parkplätze direkt vor der Halle, der Eintritt ist kostenlos, genauso wie sämtliche Speisen und Getränke und der Bus-Shuttle zu den umliegenden Hotels", zählt Thomas Fehr auf. Am Mittwochabend lud der Veranstalter zudem zur Messe-Party in die benachbarte Halle 21 ein, wo die Gäste sich an Weihnachtsmarktbuden mit herbstlichen Flammkuchen, Bowls und gebrannten Madeln versorgen konnten. "Dazu gab es Musik und einen Tischzauberer, der sehr gut ankam", blickt Thomas Fehr auf die gelungene Party zurück.

Den Auftakt des Abendprogramms bildete zuvor die Prämierung der "Unternehmen des Jahres 2023". Der von der Haustex ins Leben gerufene Preis ehrt Hersteller in den Sortimenten Bettwäsche, Bettwaren, Matratzen und Frottier, die 2023 besonders gut in den Fachhandelsumfragen abgeschnitten haben, die die Haustex regemäßig in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut United Research durchführt (siehe Seite 42).

Im Anschluss nutzte Thomas Fehr die Gelegenheit, einen Blick in die Zukunft der Messe zu werfen, die ab 2025 unter der Leitung des SN-Verlags stattfinden wird. "Bereits 2024", kündigte er an, "wird sich der Messe-Name ändern. Aus der ABK Open wird die Hometex Sommer und aus der ABK Open Home wird die Hometex Herbst." Passend dazu erhält die Website der Messe aktuell ein gründliches Facelifting. Alle Infos rund um die Messe gibt es künftig unter www.hometex.de. Eine weitere Änderung betrifft den Umfang der Messe. Thomas Fehr: "Für den Sommer 2024 liegen uns bereits so viele Anfragen vor, dass wir fest davon ausgehen, diesmal sogar drei Hallen zu füllen."
aus Haustex 01/24 (Wirtschaft)