VDP: Parkett-Umsatz und -Absatz massiv eingebrochen

Durchhaltevermögen gefragt

Die Rezession in der Baubranche hat tiefe Spuren auch im Parkettmarkt hinterlassen: Der Verband der Deutschen Parkettindustrie (VDP) berichtet von einem deutlich zweistelligen Umsatz- und Absatzeinbruch, setzt aber perspektivisch auf eine Nachfragebelegung - wenn die erhoffte Zinswende kommt.

In der Regel hat die Parkettbranche nie in vollem Umfang die Ausschläge in der Baukonjunktur mitgemacht - weder nach oben, noch nach unten. 2023 jedoch schlug die Baukrise auch ungebremst auf die Parkettnachfrage durch. Wie der Verband der Deutschen Parkettindustrie (VDP) mitteilt, brachen sowohl die Umsätze als auch die Absätze deutlich zweistellig ein. So schrumpfen die Erlöse der VDP-Mitglieder mit Parkett in Deutschland um mehr als ein Drittel (-36 %) auf 183,8 Mio. EUR. Der Absatz verminderte sich nahezu parallel um 36,8 % auf 4,9 Mio. m2 bei einem Gesamtmarkt von nur noch 10,8 Mio. m2.

Fast alle Segmente verzeichneten Rückgänge. Mehrschichtparkett, die größte Produktgruppe, verlor im Umsatz 39,4 % auf 153,3 Mio. EUR, der Absatz reduzierte sich um 40,4 % auf 4 Mio. m2. Massivparkett kam noch auf 13,9 Mio. EUR Umsatz, 26,3 % weniger als im Vorjahr, der Absatz lag mit 300.000 m2 um 34,3 % darunter. Eine positive Entwicklung war lediglich im Umsatz mit Mosaikparkett zu beobachten, der um 7 % auf 16,6 Mio. EUR zulegte, bei einem um 6 % niedrigeren Absatz von 700.000 m2.

Gleichzeitig hatten die deutschen Hersteller mit weiteren Herausforderungen wie hohen Energiekosten und Importdruck aus Asien zu kämpfen. "Angesichts der schwierigen Lage an den Märkten bekräftigt der VDP seine Warnung vor Schieflagen im internationalen Wettbewerb", mahnte VDP-Vorsitzender Michael Schmid. Die Außenhandelsentwicklung und ihr handelspolitischer Rahmen seien genau im Auge zu behalten.

Auch wenn aktuell noch keine Entspannung spürbar ist, trotz aller konjunkturellen und globalen Unsicherheiten geht die Parkettindustrie perspektivisch von einer Marktbelebung aus. "So ist der Bedarf an Sanierungen weiterhin sehr hoch", sieht Schmid einen möglichen Treiber und ist zudem überzeugt von einem "erstarkenden Verbrauchervertrauen. Wenn die Zinsen wie erwartet sinken, dürfte die Nachfrage wieder zunehmen."
Durchhaltevermögen gefragt
Foto/Grafik: SN-Verlag; Quelle: VDP-Quartalsumfrage
Deutsche Parkettindustrie 2023
aus Parkett Magazin 03/24 (Wirtschaft)