EUFA P+F: Parkettleger-Treffen in Tschechien

Gemeinsam lernen über Grenzen hinweg

Die tschechische Parkettleger-Innung lud Heinz Brehm und Josef Heller vom Verein "Europäische Förderung der Ausbildung für Parkettleger und Fußbodentechnik" (EUFA P+F) ein, um an einem Fortbildungsprojekt mitzuarbeiten. So trafen sich kürzlich acht tschechische Parkettleger mit den beiden EUFA-Vertretern in Osená in der Nähe von Liberec zu einem Seminar.

Ziel der Veranstaltung in Tschechien war es, auf Meisterebene die theoretischen Grundlagen zum fachgerechten und reklamationsfreien Verlegen von Parkett zu schaffen, berichten die Vertreter des Vereins EUFA P+F. Der erste Teil beschäftigte sich mit dem Erstellen von Aufmaßen als Grundlage für Angebote und einer erfolgreichen Verlegearbeit. Die Inhalte befassten sich mit rechtlichen Vorgaben, Messtechniken, Ausfüllen von Aufmaßblättern und Flächen-Berechnungen.

An vorgegebenen Beispielen ermittelten die tschechischen Parkettleger die Maße, die zum Verlegen von Böden zum Beispiel im Fischgrätmuster notwendig sind. Zum Abschluss wurden noch die Anfangsstäbe gerissen und in Serie gesägt. "Hilfreich dazu war der Hilfsanschlag für die Kreissäge. Als Anerkennung für die gute gemeinschaftliche Arbeit am Kurs erhielt jeder Teilnehmer einen Anschlag", berichtet der EUFA-Vorsitzende Heinz Brehm, der von 1992 bis 2014 Bundeslehrlingswart des Bundesverbands Parkett und Fußbodentechnik (BVPF) war.

Die Auseinandersetzung mit dem geeigneten Raumklima führte die Teilnehmer zum typischen "Arbeiten des Holzes". Inhalte dazu waren: Holz und Feuchtigkeit, Schwinden und Quellen, Verformung durch den Einfluss wechselnder Feuchtigkeit. Es wurde berechnet, wie sich diese Faktoren konkret auf die Veränderungen auswirken. Die Teilnehmer besprachen, wie wichtig eine Holzfeuchtemessung bei Anlieferung der Ware ist und wie die Kunden durch Einstellen des passenden Raumklimas Schäden vorbeugen können. Den größten Teil der Zeit nahm die Untergrundprüfung in Anspruch. Zur Feuchtemessung übten die Anwesenden verschiedene Techniken - etwa den Umgang mit der HM Box, elektronischen Prüfgeräten und dem CM-Gerät. Zudem wurden die Messtechnik der korrespondierenden relativen Luftfeuchte (KRL) und die Feuchtefindung mit aufgeklebter Folie behandelt.

Die Teilnehmer diskutierten Untergrundkonstruktionen in der Trockenbauweise - vor allem vor dem Hintergrund, dass dadurch Feuchteschäden vermieden und Wartezeiten verkürzt werden können. Diskussion gab es beim Messen der Ebenheit: "Die für deutsche Parkettleger verpflichtenden Vorgaben aus der DIN EN 18202 kennen die tschechischen Kollegen nicht. Sie haben dazu eigene Bestimmungen", erzählte EUFA-Schriftführer Josef Heller.

Fazit der beiden EUFA-Vertreter: "Für alle Teilnehmer waren es spannende Tage in Tschechien. Jede Seite konnte eine Menge an Erfahrungen mit nach Hause nehmen."
aus Parkett Magazin 03/24 (Wirtschaft)