IHD:
Projekt "Thermosandwich" für umweltfreundliche Holzvergütung
Das Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) hat Ende 2024 das Projekt "Thermosandwich" gestartet, das sich mit einer speziellen Ausgestaltung der thermischen Holzmodifizierung im offenen (drucklosen) Verfahren befasst. Diese umweltfreundliche Vergütung von Holzarten geringer Dauerhaftigkeit ist besonders durch den sanktionsbedingten Wegfall der Sibirischen Lärche wieder von größerem Interesse. Kern des Verfahrens ist die Behandlung von Holz und Holzwerkstoffen zwischen Metallplatten in offenen (drucklos betriebenen) Thermokammern, wie sie z. B. von Vakuumkammern bekannt sind. Der so geschaffene mechanische Sauerstoffabschluss bewirkt zugleich eine Formstabilisierung sowie einen Schutz der Materialoberfläche.
Im Projekt soll das Sandwichverfahren auf Basis belastbarer Versuchsdaten qualifiziert und validiert werden; zudem sollen zusätzliche Anwendungsmöglichkeiten für Thermokammern zur Behandlung von Holzwerkstoffplatten sowie flachen bzw. kleinteiligen Stücken geschaffen werden. Damit sollen die technologische Expertise des IHD zur thermischen Modifizierung ausgebaut und Bemühungen zum Aufbau neuer Produktionskapazitäten für TMT vor allem in Deutschland unterstützt werden. Die bisherigen Voruntersuchungen sollen im kleintechnischen Maßstab (IHDThermokammer mit 1,20 m Nutzlänge) an Zwillingsproben aus Holzwerkstoffen und Vollholz untersetzt und verifiziert werden. Auch sollen technische Lösungen für ein Upscaling in den Industriemaßstab gefunden sowie eine Aufwand-Nutzen-Betrachtung durchgeführt werden.
aus
Parkett Magazin 03/25
(Wirtschaft)