Netzwerk Boden GmbH
Netzwerk Boden diskutierte über Kreislaufwirtschaft
Bei der Mitgliederversammlung wurde deutlich, dass sich die Industrie zwar Gedanken über das Thema macht. Aber konkretes Handel fehlt weitgehend.Das Megathema Kreislaufwirtschaft treibt auch die Mitglieder und Industriepartner des Netzwerks Boden um, die sich im Rahmen der 50-Jahr-Feier der Decor-Union in in der Event-Location Expowal Hannover zu ihrer jährlichen Mitgliederversammlung trafen. Dr. Bayran Aslan vom Institut für Bodensysteme TFI Aachen klärte die rund 70 Anwesenden über "Die Rolle der Verarbeiter heute und in Zukunft" im Zusammenhang mit der Kreislaufwirtschaft auf. "Die Hersteller beschäftigen sich schon mit dem Thema, aber alle Beteiligten der Kette müssen mit einbezogen werden - auch die Handwerker", forderte er. Das Netzwerk Boden sei der ideale Zusammenschluss, um Kreislaufwirtschaft voranzubringen.
Stephan Naacke, Geschäftsführer bei Findeisen, betonte in der anschließenden Diskussionsrunde, dass der Bodenbelagshersteller im Sinne der Kreislaufwirtschaft neue Designs entwickle. Auch Jörn Castrup, Verkaufsleiter bei Objectfloor, hob hervor, dass der Hersteller von elastischen Bodenbelägen nach Ansatzpunkten suche. Beide Aussagen machten deutlich, dass die Industrie sich zwar Gedanken macht, sie beim Thema Kreislaufwirtschaft aber noch in den Kinderschuhen steckten. Auch Verarbeiter Stefan Stolz hält Kreislaufwirtschaft noch als untergeordnet an. Bei Ausschreibungen spiele sie keine Rolle. Dennoch mahnte Frank Wittkowski, Head of Corporate Business Development bei Uzin Utz: "Wir werden die Kreislaufwirtschaft nicht verhindern können."
Aslan versprühte trotz der Zurückhaltung der Diskussionsteilnehmer Optimismus und machte auf Produkte aufmerksam, die künftig beispielsweise die Entnahme alter Bodenbeläge aus den Räumen erleichtern könnten. "In der Entwicklung ist ein neuer Klebstoff, der sich auflöst. "Ziel sei es, beim Ausbau die Materialtrennung einfach und praktisch zu gestalten, damit der Aufwand für den Verarbeiter gering ausfalle. Vielleicht gibt es irgendwann aber auch neue Unternehmen, die sich nur mit dem Ausbau beschäftigen", malte er ein Zukunftsbild. Marco Fröhlich, Marketingleiter der Decor-Union, versicherte abschließend: "Reversible Klebstoffe sind die Zukunft."
Weiteres Thema war die Mitgliederentwicklung des Netzwerks Boden. "Die Attraktivität der Leistungsgemeinschaft der Spezialisten rund um Bodenbeläge ist in letzter Zeit deutlich gestiegen, denn uns liegen einige Mitgliederanfragen vor. Das bestätigt uns in unserem Engagement und wir sind stolz darauf, drei neue Mitglieder verzeichnen zu können", sagte Geschäftsführer Beat Ludin. Neu im Netzwerk sind die Handwerksunternehmen Berliner Ausbau, Kessler in Schliengen und Bodenlicht-Design in Plauen. "Unsere Vision, das bundesweite Leistungsnetzwerk in unserer Branche zu werden, ist Realität geworden", betonte Ludin.
Auch personell hat sich das Netzwerk verstärkt. Anna Meyer ist seit 1. Mai als Projektleiterin dabei. Sie ist zentrale Ansprechpartnerin in der Mitgliederbetreuung. Meyer kommt aus Hannover und war vor ihrem Wechsel zum Netzwerk Geschäftsführungsassistentin in einem Softwareunternehmen.
Weiterbildung sieht das Netzwerk Boden als eine wichtige Aufgabe an. Wie Ludin hervorhob, nahmen vom 12. bis 17. Juni zum sechsten Mal elf angehende Parkett- und Bodenleger sowie Bauhelfer am Azubi-Camp teil und vertieften dort ihr Wissen. "Netzwerk Boden ist es wieder einmal gelungen, eine in der Branche einzigartige Weiterbildungsmaßnahme zu initiieren. Denn eine gute Qualifikation und handwerklich saubere Arbeit sind die besten Ausgangspunkte für einen erfolgreichen Betrieb", gab sich Ludin überzeugt.
Das nächste Mitgliedertreffen findet vom 6. bis 8. Oktober in Wien statt.
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BTH Heimtex 09/22
(Wirtschaft)