Bundesvereinigung Bauwirtschaft GbR

Bauwirtschaft rechnet mit Umsatzminus bis 2 %


Die Mitgliedsunternehmen der Bundesvereinigung Bauwirtschaft erwarten im Jahresverlauf 2022 eine reale Umsatzentwicklung von minus 1-2 % gegenüber dem Vorjahr. Das sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung, Marcus Nachbauer, über die Lage der deutschen Bau- und Ausbauwirtschaft mit ihren rund 370.000 Mitgliedsbetrieben. Stützend wirke die Nachfrage im Sanierungsbereich, der Neubau verliere an Fahrt.

Der Rückgang der Auftragseingänge sowie der Abbau der Auftragsbestände wiesen auf eine rückläufige Neubautätigkeit im kommenden Jahr und damit keinem höheren Umsatzniveau als 2022 hin. Einen kleinen Hoffnungsschimmer sieht Nachbauer dennoch: "Sollten sich die Prozesse zur Beschaffung von Material sowie die Preisentwicklung ein Stückweit stabilisieren und die Inflationsrate deutlich nachgeben, ist Aufwärtspotenzial gegeben. Denn die Investitionsbedarfe im Wohnungsbau und der Infrastruktur bleiben hoch, die angestrebte Klima- und Energiewende hat großes Potenzial für den Sanierungsbereich."

Nachbauer weist vor allem darauf hin, dass die Baustoffbeschaffung wie auch die Preisentwicklung nach wie vor die Bau- und Ausbauunternehmen vor große Probleme stelle. "Der Index der Erzeugerpreise für Betonstahl liegt um 23 % über dem bereits hohen Vorjahresniveau. Auch Dämmstoffe haben um über 30 % und mineralische Baustoffe um 10 % bis 20 % zugelegt", erläuterte Nachbauer. Daraus resultiere eine rückläufigen Baunachfrage, wodurch auch die Ziele der Bundesregierung wie der Bau von 400.000 Wohnungen im Jahr in Gefahr gerieten.
aus BTH Heimtex 10/22 (Wirtschaft)