DAW SE

DAW will mit neuem Distributionszentrum wachsen

Die DAW SE hat 60 Mio. EUR in ein hochmodernes Distributionszentrum investiert. Damit gibt der Farbenhersteller ein klares Bekenntnis zum Standort Ober-Ramstadt ab. Ziel ist es, mit dem voll automatisierten Neubau die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Nach etwas mehr als zweijähriger Bauzeit ist das neue Logistikzentrum inklusive Hochregallager der DAW SE am Standort Ober-Ramstadt offiziell an den Start gegangen. "Die Investition von 60 Mio. EUR ist ein strategischer Meilenstein. Sie verbessert die Wettbewerbsfähigkeit, besonders auch auf dem heimischen Markt", betonte CEO Dr. Ralf Murjahn. Das Distributionszentrum mit hohem Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad sei ein klares Bekenntnis zum Standort Ober-Ramstadt. Es gewährleiste einen effizienten Warenfluss und stelle damit einen wichtigen Wettbewerbsfaktor vor. Murjahn äußerte die Hoffnung, dass das Mammutprojekt für die nächsten 50 Jahre die "beste Logistik in der Branche" bleibe.

Das hochmoderne Distributionszentrum ist Teil eines umfassenden, rund 200 Mio. EUR teuren Modernisierungsprogramms, um die Zukunft der DAW zu sichern, zu der unter anderem die Profi-Farbenmarke Caparol gehört. "Ohne Sie wären wir nicht in der Lage zu investieren", wandte sich Murjahn dankend an die Partner im Großhandel. Der für die Supply Chain (Lieferkette) verantwortliche geschäftsführende Direktor Daniel Weber fügte hinzu: "Wir sind uns bewusst, dass wir durch die Summe der Beeinträchtigungen während des Bauprozesses unsere Kunden nicht immer auf dem hohen Niveau bedienen konnten, was unser Anspruch ist. Umso mehr danken wir unseren Kunden und Partnern, dass sie diese Herausforderung gemeinsam mit uns gemeistert haben."

Ausschlaggebend für die Errichtung des neuen Distributionszentrums, dessen Bau im April 2020 an den Start ging, waren die zu geringen Lagerkapazitäten. Weber: "Die Logistik wurde mehr und mehr zum Bremsklotz." Mit dem Neubau seien nun die Weichen für zukünftiges Wachstum gestellt.

Der Gebäudekomplex, der die bisher am Standort verteilten sowie die externen Lager in der Region unter einem Dach vereint, umfasst außer dem automatisierten Hochregallager mit rund 30.000 Stellplätzen für Paletten auch ein Auto-Store-System für Kleingebinde mit 12.000 Boxen für 4.500 Artikel und drei Kommissionierplätzen sowie einen dynamischen Kommissionier-Puffer mit rund 1.500 Paletten und sechs Kommiplätzen. Die Versorgung von Pufferlager, Auto-Store und Kommissionierplätzen erfolgt über eine Elektro-Hängebahn. Für den zentralen Wareneingang stehen vier Rampen zur Verfügung. Wie Weber betont, stellt das Prinzip "Ware zum Mann" höchste Effizienz bei der Arbeit im neuen DAW-Fertigwarenlager sicher.

Kernstück des Hochregallagers ist die hochmoderne Lagersteuerung, die alle Logistikbereiche zusammenführt und die Aufträge steuert. "Logistik ist heute IT", hob Weber hervor. Jeden Tag sind vom Logistikteam rund 12.000 Auftragspositionen so zu bedienen, dass der Lieferservice stimmt. "In Hochphasen verladen wir täglich etwa 1.400 t Materialen, die von rund 85 Lkw in den Farbengroßhandel und die Bau- und Heimwerkermärkte geliefert werden", erläuterte der geschäftsführende Direktor. Angestrebt sind künftig 1.800 t Materialien, etwas mehr als 100 Lkw sowie der Anstieg der Lieferscheinpositionen auf jährlich etwa 3 Mio.
Nicht nur die Kunden profitieren von dem neuen Logistikzentrum, sondern auch die Beschäftigten. "Durch automatisierte Prozesse schaffen wir eine erhebliche Arbeitserleichterung für unsere Logistikmitarbeiter", meinte Weber. Bürgermeister Tobias Silbereis bezeichnete den Neubau als technische Innovation und architektonisches Schmuckstück, das sich in die Bebauung in Ober-Ramstadt einfügt.

Murjahn sieht die Investition in das Distributionszentrum und weigere Modernisierungsmaßnahmen am Standort als unerlässlich, um als mittelständischer Familienbetrieb in Deutschland bestehen zu können. "Alle Unternehmen müssen effizienter werden", beantwortete er eine entsprechende Frage der BTH Heimtex und verwies auf das gestiegene Übernahmeinteresse durch internationale und zentraleuropäische Konzerne an deutschen Herstellern. "Der Mittelstand kann überleben, wenn er will. Aber es wird nicht leichter."

Cornelia Küsel



Daten + Fakten DAW SE
DAW SE
Roßdörfer Straße 50
64372 Ober-Ramstadt
Tel.: 06154 / 71 13 91
E-Mail: info@daw.de
www.daw.de

Gegründet: 1895
Vorsitzender der
Geschäftsführung:
Dr. Ralf Murjahn
Umsatz Konzern:
1,7 Mrd. EUR
Mitarbeiter: rund 5.900
Bekannteste Marken: Profimarken Caparol und Alligator, Alpina
Produkte: Farben, Putze, Lacke, Lasuren, Wärmedämm-Verbundsysteme, Akustiksysteme, dekorative Innenwandbeschichtungen, Produkte für die Baudenkmalpflege
DAW will mit neuem Distributionszentrum wachsen
Foto/Grafik: DAW SE
Landrat Klaus Schellhaas, Dr. Klaus Murjahn, Dr. Ralf Murjahn, Segmentleiter Fertigwarenlager Hansjörg Martin und Daniel Weber (alle DAW SE) schneiden zur Eröffnung des DAW-Distributionszentrums das grüne Band durch.
DAW will mit neuem Distributionszentrum wachsen
Foto/Grafik: DAW SE
Das DAW-Hochregallager mit rund 30.000 Palettenplätze
ist 105m lang, 39 m breit und 37m hoch. Damit ist es elf m niedriger als der Siloturm. Das Distributionszentrum ist Teil einer umfassenden Modernisierung mit einer Investitionssumme von insgesamt rund 200 Mio. EUR.
DAW will mit neuem Distributionszentrum wachsen
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"Die Investition von 60 Mio. EUR ist ein strategischer Meilenstein. Sie verbessert die Wettbewerbsfähigkeit, besonders auch auf dem heimischen Markt"
Dr. Ralf Murjahn,
DAW SE CEO
und Inhaber
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aus BTH Heimtex 10/22 (Wirtschaft)