ZVR Zentralverband Raum und Ausstattung Bundesinnungsverband für das Raumausstatter-, Sattler- und Feintäschner-Handwerk
ZVR-Jahrestagung 2003: Neuer Präsident und Stimmungsverbesserung im Handwerk
Im Mittelpunkt der Jahrestagung 2003 des ZVR (Zentralverbands Raum und Ausstattung) standen die Präsidentenwechsel (Wir haben darüber bereits in BTH Heimtex 12/03 berichtet). Zu ihrem neuen obersten Repräsentanten wählten die Delegierten der Mitgliedsverbände mit deutlicher Mehrheit Norbert Berndt. Der 46jährige aus Moringen bei Göttingen folgt Horst Feltes, der aus Altersgründen nicht mehr kandidierte und zum Ehrenpräsidenten ernannt wurde.
In ihren Ämtern bestätigt wurden Vizepräsident Wilhelm Weil, zugleich Bundesvorsitzender des Sattler-und Feintäschner-Handwerks, Horst Bischoff, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, und Erich Petersen, der die Berufsbildung verantwortet. Neu im Vorstand ist Herbert Hargesheimer, Landesinnungsmeister in Bayern und Co-Vizepräsident.
Als seine vorrangigen Ziele nannte der neue ZVR-Präsident Schaffung eines effektiven Verbandsaufbaus mit "direkter Kommunikation zur Basis" sowie die Förderung des Berufsimages hin zum kreativen Einrichtungsberater. "Dies kann allerdings in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nur durch enge Kooperation mit der gesamten Branche und die dafür erforderliche Offenheit für Innovationen geleistet werden", sagte Berndt deutlich. Weil hob in diesem Zusammenhang die Bedeutung des Internet als wichtige Kommunikationsplattform hervor: "Alle die, die kein Internet nutzen, sind moderne Analphabeten". Dem soll künftig gleich von Anfang an Abhilfe geschaffen werden und die Arbeit mit dem Computer im neuen Ausbildungsrahmenplan verstärkt eingeschlossen werden. Dazu gehört laut Petersen auch das Plottern und Zuschnitt per Computer. Außerdem sollen die kaufmännische und rhetorische Ausbildung gefördert werden. Das alles ist Teil einer neuen, zeitgemäßeren Konzeption des Meisterbriefes, mit der sich der Raumausstatter zum Einrichtungsberater weiterentwickeln soll und verstärkt auch junge Frauen für den Beruf angesprochen werden sollen.
In seiner jüngsten Konjunkturumfrage unter den 5.300 Mitgliedsbetrieben verzeichnete der ZVR im Herbst eine geringfügige Stimmungsaufhellung gegenüber dem Frühjahr 2003, wobei immer noch 43,2% der Befragten weitere Umsatzeinbußen befürchten. Konkret verzeichneten die kleineren Betriebe bis 200.000 EUR 2003 einen leichten Umsatzzuwachs, während die größeren Einbußen melden.
Bei den Tätigkeitsfeldern waren die klasischen Aufgaben Dekoration und Polstern rückläufig, blieben mit zusammen 45,4% Umsatzanteil aber der größte Bereich. Mit weitem Abstand folgen Bodenbelagsarbeiten mit 19,8%, Sonnenschutz sowie Wand- und Deckengestaltungen. Sonstige Leistungen haben auf 21% zugelegt. Offenbar sehen weiterhin viele Raumausstatter in Nischen weiterhin ihre Chance. "Der klassische Raumausstatter zeigt inzwischen große Flexibilität in der Suche von Nischen", hat ZVR-Geschäftsführer Ulrich Marx beobachtet. Dabei macht die handwerkliche Arbeit fast 76% vom Gesamtumsatz aus, der Verkauf nur 24%.
aus
BTH Heimtex 01/04
(Wirtschaft)