Deutsche Klebstoffindustrie

Umsatzwachstum bei steigenden Kosten

Die deutsche Klebstoffindustrie hat das Geschäftsjahr 2021 mit einer Umsatzsteigerung von 13 % abgeschlossen. "In nahezu allen Schlüsselmarktsegmenten waren die Entwicklungen mehr als zufriedenstellend - sowohl im Inland als auch international", erklärte der Vorstandsvorsitzende des Industrieverbands Klebstoffe (IVK), Dr. Boris Tasche. Die Branche habe 2021 von Aufholeffekten nach dem Corona-Jahr 2020 profitiert. Insgesamt belief sich der Umsatz mit Klebstoffen, Dichtstoffen, zementären Bauklebstoffen und Klebebändern auf deutlich mehr als 4Mrd.EUR.

Im Bauhauptgewerbe 2021 war allerdings erstmals seit vielen Jahren ein Umsatz-Rückgang von 0,6 % zu verzeichnen. Trotz positiver Prognosen haben laut IVK Materialmangel und Lieferengpässe der Bauwirtschaft vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2021 zu schaffen gemacht. Die Materialknappheit bei Stahl und Holz sorgte vielerorts für eine Verzögerungen bei Bauvorhaben. Ebenso waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie weiterhin spürbar.

Nach einem starken ersten Halbjahr 2022 wird für den weiteren Verlauf des Wirtschaftsjahres eine Abschwächung der Konjunktur erwartet. Viele Unternehmen gehen davon aus, dass das weiterhin prognostizierte Umsatzwachstum nicht die erheblich gestiegenen Kosten kompensieren werde. Probleme bei der Rohstoffversorgung beeinflussten vorgelagerte Herstellungsprozesse, was zu eingeschränkten Verfügbarkeiten insbesondere von Spezialitäten und Kleinmengen führen könne. "Unsere Mitgliedsunternehmen - insbesondere die kleinen und mittelständischen - stehen vor dramatischen Herausforderungen der Konsequenzen einer Energiekrise, wie wir sie noch nie erlebt haben", sagte IVK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Vera Haye. Rund 70 % der Mitgliedsunternehmen des IVK sind kleine und mittlere Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten. aus BTH Heimtex 12/22 (Wirtschaft)