Gerflor

50.000 Tonnen Altmaterial wandern in Produktion zurück


Als einer der führenden Hersteller für elastische Bodenbeläge setzt sich Gerflor konsequent für eine hohe Umweltqualität ein. Folgend dem Leitsatz "we care / we act" werden alle Geschäftsprozesse ganzheitlich im Sinne der Nachhaltigkeit gestaltet - von der Produktentwicklung bis hin zur Anlagen- und Verfahrenstechnik der Produktionsstandorte in Deutschland, Frankreich und weltweit. Ziel ist die Umsetzung einer konsequenten Kreislaufwirtschaft bis 2025.

Ob Vinyl- bzw. LVT- oder Linoleum-Bodenlösungen: Alle Produkte im aktuellen Gerflor-Portfolio sind ausschließlich mit hochwertigen Materialien hergestellt, daher sehr strapazierfähig und auf eine lange Nutzungsdauer ausgelegt - aktuell liege diese durchschnittlich bei 25 Jahren, berichtet der Hersteller. Aufgrund patentierter Oberflächenvergütungen lassen sich die Bodenbeläge leicht und kosteneffizient mit wenig Wasser sowie geringem Einsatz chemischer Mittel reinigen. Die DLW-Linoleumbeläge bestehen zu 98 % aus natürlichen und mineralischen Rohstoffen. 76 % davon sind schnell nachwachsend. Der in Deutschland hergestellte Bodenbelag ist mit dem Umweltsiegel "Blauer Engel" ausgezeichnet.

Auch die Vinyl-Bodenlösungen von Gerflor werden so umweltverträglich wie möglich produziert. Da sich der Werkstoff bei niedrigen Temperaturen verarbeiten lässt, ist der Energieaufwand für die Herstellung im Vergleich zu anderen Materialien wie Metall, Glas oder Keramik relativ gering. Zudem bestehen PVC-Bodenbeläge zu einem großen Teil aus nahezu unendlich verfügbaren Ressourcen wie Natriumchlorid (Kochsalz) und dem weltweit sehr verbreiteten Mineralgestein Calciumcarbonat. Der Erdölanteil sei im Vergleich zu anderen Produkten sehr gering, teilt Gerflor mit.

Gerflor setzt auf
geschlossenen Wertstoffkreislauf

Viele Bodenbeläge des Herstellers bestehen schon heute zu einem sehr hohen Anteil aus Recyclingmaterial - bei den hochstrapazierfähigen GTI-Fliesen sind es 80 %. Nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft werden bei Gerflor bis zu 100 % der anfallenden Produktionsabfälle aus der Verlegung recycelt. Zentraler Baustein dabei ist das speziell für das Verlegehandwerk ins Leben gerufene Recycling-Programm "Second Life": Dabei haben Gerflor-Partner die Möglichkeit, Verschnittreste zu sammeln und abholen zu lassen. Diese werden in den unternehmenseigenen Recyclingcentern direkt an den jeweiligen Produktionsstandorten aufbereitet und der Produktion wieder zugeführt. Durch das konsequente Produkt-Recycling hat Gerflor allein im Jahr 2020 über 50.000 Tonnen Altmaterial eingesammelt, verarbeitet und wieder der Produktion zugeführt. Bis zum Jahr 2025 sollen es 60.000 Tonnen sein.

Lebenszyklusbetrachtung
nach dem Ansatz "Cradle to Cradle"

Ein großer Teil der neuen Produkte wird nach den strengen Kriterien des "Cradle to Cradle"-Prinzips einer umfangreichen Lebenszyklus-Analyse unterzogen und stetig optimiert. Bei Gerflor steht nicht nur die Erst-Verwendung des Bodenbelags im Fokus, sondern auch die Trennung und die Wiederverwertung der in den Produkten enthaltenen Rohstoffe nach dem Gebrauch werden schon bei der Entwicklung berücksichtigt. Bodenbeläge von Gerflor werden daher grundsätzlich so konzipiert, dass sie bestmöglich recycelt werden können. Giftige oder umweltgefährdende Stoffe sind für das Produktdesign ausgeschlossen.

Ein weiterer wesentlicher Baustein in diesem Zusammenhang ist die Produktion: Alle Gerflor-Produktionsstätten weltweit sind nach den strengen Anforderungen der Normen ISO 9001 (Qualität), ISO 14001 (Umweltmanagement) sowie ISO 50001 (Energiemanagement) zertifiziert. Als weltweit tätiger Hersteller mit Fokus auf Europa - hier befinden sich acht der 13 Standorte - investiert Gerflor zudem kontinuierlich in zukunftsgerechte Technologien. So wird beispielsweise das Werk im nordrhein-westfälischen Troisdorf bereits heute mit 100 % Ökostrom versorgt, während alle Produktionsstätten in Frankreich mit Energie aus Wasserkraft betrieben werden. Darüber hinaus konnte der Wasserverbrauch allein in den französischen Werken in den vergangenen 20 Jahren um 85 % reduziert werden. Und auch die Emissionen bzw. Abgase sowie Lärmbelastungen wurden durch kontinuierliche Optimierungsprozesse an den jeweiligen Standorten sukzessive deutlich reduziert.

Generell hat Gerflor seinen CO-Fußabdruck in den vergangenen Jahren bereits um 16 % senken können. Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie "we care / we act" ist eine Reduzierung um weitere 20 % bis zum Jahr 2025 vorgesehen.

Bodenbeläge sorgen für
eine wohngesunde Raumluft

Nicht zuletzt spielen die spezifische Produktzusammensetzung sowie die verwendeten Materialien auch hinsichtlich der Raumluftqualität und Wohngesundheit eine wichtige Rolle. Daher verwendet Gerflor ausschließlich 100 % REACH-konforme Bestandteile. Die Bodenbeläge sind emissionsarm, frei von Formaldehyden, Schwermetallen, Lösungsmitteln und hormonaktiven Substanzen. Bleibt festzuhalten: Gerflor-Bodenbeläge sind generell sehr emissionsarm - für eine besonders wohngesunde Raumluft.
50.000 Tonnen Altmaterial wandern in Produktion zurück
Foto/Grafik: Gerflor
Ganz im Sinne des "Cradle to Cradle"-Gedankens verfügt Gerflor mit "Second Life" über ein effizientes Recycling- und Wiederverwertungssystem.
50.000 Tonnen Altmaterial wandern in Produktion zurück
Foto/Grafik: Gerflor
Das LVT-Werk in Saint-Paul-Trois-Châteaux in Frankreich verfügt neben einem integrierten Recyclingcenter über einen patentierten "All-in-One-Fertigungsprozess".
aus FussbodenTechnik 03/22 (Wirtschaft)