Repac: Interview mit Andree Kube und Rüdiger Timm
Neue Rigid-Core-Kollektion für typische Parkettkunden
Dem Systemanbieter Repac ist es gelungen, innerhalb weniger Jahre erfolgreich in den LVT-Markt einzusteigen. Vor allem bei Rigid-Core-Belägen gelten die Niedersachsen als Pioniere. Die Geschäftsführenden Gesellschafter Andree Kube und Rüdiger Timm erläutern im Interview die aktuelle Situation ihres Unternehmens und stellen die jüngsten Neuheiten vor.FussbodenTechnik: Repac kommt ursprünglich aus dem Bereich der Profile und Dämmunterlagen. Seit 2014 vertreiben Sie sehr erfolgreich auch Designbeläge. Wodurch heben Sie sich in diesem stark umkämpften Segment ab?
Rüdiger Timm: Wir sind da in vielerlei Hinsicht sehr gut aufgestellt: Beispielsweise pflegen wir langjährige, vertrauensvolle Partnerschaften mit unseren Lieferanten. Dadurch bieten wir auch in diesen Zeiten zuverlässig eine hohe Verfügbarkeit im gesamten Systemangebot. Momentan liegt unsere Lieferfähigkeit bei 97,3 %. Wir sind als mittelständisches Familienunternehmen mit flachen Hierarchien sehr flexibel. Wir stellen uns schnell und individuell auf den Markt und unsere Kunden ein. Eine unserer großen Stärken ist beispielsweise das Private-Label-Geschäft (Eigenmarken).
FT: Ihre angesprochene Flexibilität hat sich beispielsweise bei der Einführung der Rigid-Core-Beläge bezahlt gemacht - damit waren Sie in Deutschland sehr früh am Start.
Timm: Wir waren sogar die Ersten. Unser langjähriger fester Produzent in China war bei dieser Entwicklung federführend - und wir haben sofort das Potenzial erkannt: Rigid-Core-Beläge bieten alle Vorteile von LVT, ohne die bekannten Nachteile. Sie sind ebenfalls wasserfest, fußwarm, robust und leicht verlegbar - aber sie sind eben nicht temperaturempfindlich. Und der Untergrund zeichnet sich unter ihnen nicht ab. Außerdem eignen sie sich hervorragend zum Klicken, was gerade in der D/A/CH-Region ein Plus ist: Das ist ja ein großer Klick-Markt. So haben wir unsere Marken Solid Lock und Solid Dryback entwickelt und sie auf der Domotex 2017 erstmals vorgestellt. Anfangs gab es nur sehr wenige Anbieter, die so etwas hatten, inzwischen machen es fast alle.
Andree Kube: Größere etablierte Wettbewerber hatten zu dem Zeitpunkt schon ein Riesen-Produktportfolio, das sie nicht mal eben umstellen konnten. Wir als LVT-Startup waren da viel beweglicher. Davon haben wir enorm profitiert. Außerdem können wir als Unternehmen, das im Kern auf die D/A/CH-Region ausgerichtet ist, unsere Dekore gezielt auf diesen Markt abstimmen.
FT: Und wie sehen Ihre neuesten Entwicklungen aus?
Timm: Da es momentan auf Parkettseite größere Lieferengpässe gibt, suchen typische Parkettkunden gerade Alternativen mit entsprechender Optik. Das war schon länger absehbar. Daher haben wir Anfang 2022 eine Rigid-Core-Kollektion namens Fresh Oak Authentic mit matter Oberfläche eingeführt, die genau diese Zielgruppe ansprechen soll.
Kube: Am anderen Ende des Spektrums steht unsere aktuelle hochglänzende Fliesenoptik, denn auch keramische Fliesen sind derzeit Mangelware. Dazu bieten wir mattere Marmor-, Stein- und Betondekore, die gerade bei jüngeren Menschen beliebt sind - für den Loft-Stil. Passend dazu haben wir pulverbeschichtete, hoch kratzresistente Aluminiumprofile entwickelt, die wir selbst produzieren.
FT: Ihre Bodenbeläge wiederum beziehen Sie vor allem aus Asien. Wie überprüfen Sie die Ware?
Kube: Zurzeit auditieren wir hier vor Ort. Vor der Pandemie, bis Ende 2019, waren wir vier- bis sechsmal im Jahr in Asien, um dort neue Serienstarts zu begleiten und laufende Produktionen zu überprüfen.
Timm: Wir haben in den vergangenen vier Jahren unser Volumen verdoppelt, aber die Anzahl der Beanstandungen ist gleichgeblieben. Nach wie vor wird jede Beanstandung genau analysiert - häufig sind auch Verlegefehler im Spiel: Da wurde beispielsweise der Belag nicht akklimatisiert oder es wurde zu viel Kraft aufgewandt.
FT: Bodenbeläge machen den größten Teil Ihres Angebots aus. Aber Sie bieten auch Sockelleisten, Metallprofile und Dämmunterlagen an. Wie groß sind die einzelnen Anteile am Gesamtumsatz?
Timm: Die LVT-Beläge haben bei uns einen Umsatzanteil von gut 50 %, die Profile liegen bei knapp 25 %, Dämmunterlagen bei 15 %, Sockelleisten bei 10 %. Im Bereich Dämmunterlagen sehen wir uns in unseren Zielgruppen als Marktführer. In diesem Marktsegment sind wir mit unserem Gesamtprogramm so breit aufgestellt, dass wir jede Anwendung dort abdecken. Konkret streben wir einen Gesamtumsatz von 40 Mio. EUR für das kommende Jahr an und können uns auch noch mehr vorstellen.
Repac im Überblick
Repac Montagetechnik GmbH & Co. KG
Ronnenberger Str. 15
30989 Gehrden
Tel.: 0 51 08 / 92 91-0
info@repac.de
www.repac.de
Gründung: 1973
Umsatz (2021):
über 30 Mio. EUR
Mitarbeiter: rund 80
Geschäftsführende
Gesellschafter:
Andree Kube
Rüdiger Timm
Leitung Produktion
und Logistik:
Michael Winneg
Standorte: Gehrden,
Hannover und
Isernhagen
Produkte: LVT (mit Klick-System und als Dryback), Sockelleisten, Profile, Treppenkantensysteme, Verlege- und Dämmunterlagen
aus
FussbodenTechnik 04/22
(Wirtschaft)