VDPM Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel e.V.

Berlin will Kreislaufwirtschaft für Dämmstoffe stärken

Die Resonanz auf den 2. Fachdialog zum Thema "Kreislaufwirtschaft bei Dämmstoffen", zu dem die Berliner Senatsumweltverwaltung eingeladen hatte, war groß. Gezählt wurden mehr als 300 Teilnehmer. "Das zeigt, dass wir ein Pilotprojekt auch für andere Bundesländer werden können", sagte Dr. Benjamin Bongardt, Referatsleiter der Senatsumweltverwaltung. Partner der Veranstaltung sind der Gesamtverband Deutscher Holzhandel und der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM).

Berlin verfolgt mit seinem Abfallwirtschaftskonzept 2030 eine Zero-Waste-Strategie. Demnach müssen bei öffentlichen Ausschreibungen im Bereich Gebäude mit der Angebotsabgabe bereits Nachweise über die Wiederverwend- beziehungsweise Rezyklierbarkeit der eingesetzten Baustoffe vorliegen.

Joachim Reinhardt vom Institut für Energie und Umweltforschung beschäftigte sich mit der Rezyklierbarkeit von Dämmstoffen. Er verweist darauf, dass durch Wiederverwendung oder stoffliche Verwertung von Dämmstoffen ein besserer Co-Fußabdruck erreicht werde. Voraussetzung sei aber ein hoher Grad an Sauberkeit und Sortenreinheit der rückgebauten Dämmstoffe.

VDPM-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers zeigte auf, welche Rolle die Wärmedämmung für die Erreichung eines klimaneutralen Gebäudebestandes spielt. "Wenn wir das schaffen wollen, müssen wir den Heizenergieverbrauch mindern und auf erneuerbare Energien umstellen", betonte er. Der VDPM geht davon aus, dass die Wärmedämmung der Türöffner für diese Energieart im Gebäude ist. Denn sie verhindere, dass wertvolle ökologisch erzeugte Wärme durch die Wände nach draußen dringe. Allerdings sei es nicht möglich, Jahr für Jahr 30 bis 40 Mio. m Wärmedämmung anzubringen, ohne ein Recycling-Konzept zu haben.

Als positiven Beitrag für die Umweltbilanz bewertete Dr. Sebastian Danz, Technischer Referent beim VDPM, die lange Lebensdauer der Wärmedämmung. "Dies führt dazu, dass im Moment kaum Rückbaumengen anfallen."
Berlin will Kreislaufwirtschaft für Dämmstoffe stärken
Foto/Grafik: Fulmidas
Dr. Katharina Gamillscheg vom Gesamtverband Deutscher Holzhandel, Sebastian Schmidt von der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher und Klimaschutz sowie der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands
für Dämmsysteme,
Putz und Mörtel,
Dr. Hans-Joachim Riechers, bereicherten den Fachdialog mit Referaten.
aus BTH Heimtex 02/23 (Wirtschaft)