In Wuppertal

Matratzenverband startet Recycling-Projekt


Der Fachverband Matratzen-Industrie und die Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal (AWG) haben ein Pilotprojekt gestartet, mit dem sie das Thema Kreislaufwirtschaft voranbringen wollen. Allein in Deutschland fallen pro Jahr ca. 6,2 Millionen Altmatratzen an. Ein Stoffstrom, den der Verband gemeinsam mit der AWG dem Recycling zuleiten will.

Eine erste Hürde dafür ist die getrennte Sammlung ausgedienter Matratzen. Deswegen nimmt die AWG jetzt auf ihrem Recyclinghof Widukindstraße Matratzen aus Wuppertaler Privathaushalten entgegen. Bislang erfolgt das noch ohne offizielle Bekanntmachung. Olaf Schmidt, AWG-Betriebsleiter für den Bereich Abfallsammlung und -transport, erklärt, warum: "Wir wollen erst einmal sehen, wieviel und welche Qualität bei uns ankommt, ohne dass wir Vorgaben dazu gemacht haben." Erste Erkenntnis: Rund 70 Matratzen pro Monat erreichen das AWG-Team - vor allem an den Wochenenden.

Den Zustand der angelieferten Matratzen bewerten die Projektbeteiligten als gut. "Wir sind positiv überrascht, dass kaum komplett verdreckte und damit fürs Recycling unbrauchbare Matratzen dabei sind", freut sich Martin Auerbach, Geschäftsführer des Matratzenverbands.

Um Lösungen dafür zu erarbeiten, Alt-Matratzen künftig in Stoffkreisläufen zu führen, ist der Fachverband mit Sitz in Wuppertal im Diskurs mit Behörden und der Politik. Außerdem setzt er sich für ein System der erweiterten Herstellerverantwortung für Matratzen nach dem Vorbild einiger europäischer Nachbarländer ein.
Matratzenverband startet Recycling-Projekt
Foto/Grafik: Fachverband Matratzen-Industrie
Martin Auerbach (l., Geschäftsführer Fachverband Matratzen-Industrie e.V.) und AWG-Betriebsleiter Olaf Schmidt
aus Haustex 03/23 (Wirtschaft)