BAU
Bau 2023
Nach unserem Messebericht zur BAU 2023 im letzten Heft gehen wir nun ins Detail: Der Messerundgang legt den Fokus auf einzelne Aussteller; im Produktteil stellen wir aktuelle Messeneuheiten vor.Amorim Neue Digitaldruckanlage und Eigenentwicklung CPC-Kern
Amorim war einer von den "spontan entschlossenen" Ausstellern auf der BAU in München - und Deutschland-Geschäftsführer Tomas Cordes freut sich über die Entscheidung: "Wir haben einen Top-Stand in Randlage; hier kommen viele Besucher vorbei, es hat gleich stark angefangen."
Das Geschäftsjahr 2022 lief laut Cordes gut an, mit einem "gigantischen" ersten Quartal; ab September wurde es schwergängiger. "Sehr viel Erfolg" hatte der Kork-Spezialist mit SPC-Produkten; als Alternative zu HDF-Platten hat Amorim einen CPC-Kern mit Kork entwickelt. Auch größere Investitionen hat der Produzent getätigt: Eine Summe von fast 10 Mio. EUR floss in eine neue Digitaldruckanlage.
Associated Weavers One-Stop Shopping für den Objektbereich
Der Tufting-Spezialist Associated Weavers hat sein Bodenbelagsspektrum 2022 um ein breites Angebot an Objektbelägen erweitert; auf der Münchner Bau fokussierten sich die Belgier auf diesen Bereich:
AW Commercial Flooring umfasst Teppichboden
und -fliesen und außerdem LVT.
"Wir bieten ein enorm breites Spektrum, und gerade dieses Konzept des One-Stop-Shopping hat viele Besucher angesprochen", erklärt Marketingleiter Emmanuel Lioen. Am Stand präsentierte AW die Vielfalt am großen drehbaren Produktrad; bei der Objektgestaltung ist der mobile, flexible AW-Trolley eine Präsentationshilfe. Unter den Produkten seien vor allem das Fischgrät-LVT und die Prestige Collection ins Auge gefallen.
Auer Metallprofile Flexibel und lieferfähig
Ein leichtes Umsatzplus von 1% auf rund 9,5 Mio. EUR hat Auer Metallprofile im schwierigen Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftet. Geschäftsführer Dirk Rohde berichtet von Materialknappheit und erhöhten Energiekosten, die bei der Energie-intensiven Produktion besonders stark zu Buche geschlagen hätten. Das Jahr 2023 sei für die Sachsen positiv gestartet. "Wir erwarten insgesamt ein Plus."
Auf der BAU zeigte das 40 Mitarbeiter starke Unternehmen sein Spektrum von der Sockelleiste über Einschub- und Übergangsprofilen bis hin zur LED-Treppenkante und setzte insbesondere auf die besonders kratzbeständigen schwarz eloxierten Leisten, die nun auch direkt ab Lager erhältlich sind.
B.I.G. Neue Marktstrategie für Beauflor und Berry Alloc
Mit neuer Marktstrategie stellte sich das Team von B.I.G. in München vor: Seit März bietet Beauflor neben den CV-Belägen auch das LVT-Sortiment des Schwesterunternehmens Berry Alloc an; die D/A/CH-Verkaufsleitung für Beauflor hat Hans-Jürgen Ihrig inne; neuer Sales Director ist Christoph Vandermeersch. Berry Alloc konzentriert sich fortan unter Berry Alloc Wood auf alle holzbasierten Produkte. In Europa will man sich noch stärker auf den D/A/CH-Bereich fokussieren und insgesamt weiter in Richtung High End bewegen. In Wielsbeke entstehen zurzeit neue Büros und ein neuer Showroom, der alle Produkte der B.I.G-Gruppe zeigt.
Carl Prinz Schwarze und matte Profile, auch für Wandpaneele
"Schwarz und matt" - das ist laut Katharina Prinz das Trendthema bei Profilen für Abschlüsse, Übergänge und Treppenstufen, in Anlehnung an die aktuellen schwarzen Möbelfüße, die gern mit warmen Naturtönen kombiniert werden. Auch den Trend zu Wandpaneelen im Bad, die vorhandene Fliesen verdecken, greift Prinz auf - und liefert die passenden Aluminiumprofile für einen glatten, sauberen Kantenabschluss.
Prinz exportiert in rund 40 Länder, Hauptmarkt ist Europa.
Classen Komplett PVC-freies Spektrum
"Die BAU ist ein richtig tolles Format für uns", findet Classen-Marketingleiterin Céline Quervel. Die Atmosphäre sei gut, man habe alle wichtigen Kunden getroffen, gerade auch internationale. Die Rheinland-Pfälzer setzen stark auf PVC-freie Designbeläge mit dem Werkstoff Ceramin, der überwiegend aus mineralischen Füllstoffen und Polyolefinen mit hohem Recyclatanteil besteht und voll recyclingfähig ist. So soll der Boden des Classen-Standes im Anschluss an die BAU im eigenen Werk zu neuen Bodenbelägen verarbeitet werden. Zur Messeteilnahme hat man sich kurzfristig entschlossen, um die vielen neuen Produkte vorzustellen. Darunter: der besonders kratzfeste Uberwood-Bodenbelag. Classen ist im Baumarktbereich stark, will gleichzeitig intensiver mit dem Fachhandel zusammenarbeiten und hat seine Produkte entsprechend weiterentwickelt, etwa in Hinblick auf die Wasserresistenz.
Coretec Floors "Deutschland ist ein wichtiger Markt"
Deutschland ist ein besonders wichtiger Markt für Coretec Floors, die europäische Tochter des amerikanischen Designbodenspezialisten Coretec Floors. Auch in Frankreich habe man gute Umsätze gemacht.
Im Januar wurde die Erweiterung der beliebten Kollektion Naturals lanciert, die sich auch an der Wand einsetzen lässt. Trainings für die Verarbeitung gibt die Anwendungstechnik in der belgischen Coretec-Akademie oder vor Ort beim Kunden.
Coretec will seinen Markennamen durch Anzeigen in Publikumszeitschriften weiter etablieren; viele Endverbraucher würden die Website des Anbieters besuchen. "Von dort aus leiten wir sie weiter an den Handel", erklärt Philiep Caryn, der bei Coretec für PR und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.
Ewifoam/Decora Designbeläge made in Europe
Im D/A/CH-Raum ist Ewifoam (Muttergesellschaft: Decora) in erster Linie für seine Verlegeunterlagen bekannt - dabei bieten die Polen vor allem auch ein sehr umfangreiches Spektrum an Designbelägen. Auf der BAU hat man das gesamte Angebot made in Europe wirkungsvoll in Szene gesetzt, darunter: "das erste Dryback-Produkt mit mineralischem Kern und die bislang längste XXL-SPC-Diele auf dem Markt". Von der Wärmeleitfähigkeit der Bodenbeläge und den schalldämmenden Eigenschaften der Unterlagen konnte man sich im interaktiven Präsentationsbereich überzeugen. Um den D/A/CH-Markt stärker in den Fokus zu rücken, hat Ewifoam/Decora sein Vertriebs- und Marketingteam verstärkt: Der neue Vertriebsleiter Wolfgang Schüller und die neue Trade Marketing Managerin Anna Krzemien waren auch in München vor Ort. Der Produzent wächst nach eigener Aussage in allen Bereichen. Im Jahr 2022 entstand ein neues Logistikzentrum mit 23.000 m
2 Fläche.
Fabromont Kugelgarn kann kreativ
"Kugelgarn kann auch kreativ sein", lautete das Motto bei Fabromont. Die Schweizer zeigten farbenfrohe Intarsienverlegungen mit passgenau zugeschnittenen Kugelgarn-Elementen einerseits und Paneele mit sanften Farbverläufen andererseits - an einem in der Grundfarbe Rot gestalteten Stand. Noch in der Pipeline: "das nachhaltigste Kugelgarn aller Zeiten" mit Textilanteil aus 100 % Rezyklat. Ab Mitte des Jahres soll die Kollektion erhältlich sein.
Besonders stark belastbare Kugelgarn- und Kugelvlies-Beläge sind die Spezialitäten der Schweizer, die dieses Jahr ihr 60. Jubiläum feiern. "Gleichzeitig gehen wir mit der Zeit, haben unseren Markenauftritt aufgefrischt und die Digitalisierung im Unternehmen vorangetrieben", berichtet Marketingleiterin Nadine Hessler.
Findeisen Maßgeschneiderte Akustiklösungen
Nadelvlies-Spezialist Findeisen ist bekannt für kreative Messestände; "Tropical Paradise" lautete das Stand-Thema auf der BAU. Hier zeigten Bilder von Elefanten, Tigern und Chamäleons, wie vielfältig sich Nadelvlies gestalten lässt: mit Airbrush-, per Intarsientechnik oder einer Kombination aus beidem. Mit ihren Akustiklösungen erobern die Baden-Württemberger verstärkt auch die Wand; gerade für Schulen und Kindergärten sei dies ein wichtiges Thema. Gemeinsam mit der Manufaktur Suam entwickelt Findeisen maßgeschneiderte Raumlösungen. "Der Akustikmarkt wächst stark", erklärt der Suam-Geschäftsführer Antonius Sprenger-Pieper.
FN Neuhofer Akustikelemente ständig weiterentwickelt
FN Neuhofer entwickelt seine Akustikelemente immer weiter, "und gerade die liefen im ersten Quartal 2023 richtig gut", so Produktentwickler Ortwin Zeilner. Inzwischen bieten die Österreicher Holzdekore auch mit Synchronprägung an. Die hochmoderne, neue Digitaldruckmaschine für Platten aus verschiedenen Materialien eröffnet noch viele weitere, sehr flexible Möglichkeiten.
Von der schalldämmenden Wirkung konnte man sich auf der Messe in zwei Kabinen überzeugen: Eine war mit, die andere ohne Acustico-Schallschutz ausgestattet. Im Internet präsentiert sich das Unternehmen mit neuer Homepage, die einen übersichtlichen und mehrsprachigen Zugang zu allen Produktinformationen ermöglicht. Darüber hinaus entsteht ein B2B-Shop mit PIM/DAM-System, das schnelle, unbürokratische Bestellungen erleichtern soll.
Gerflor PVC-freier Belag Evo im Fokus
"Wir glauben an die BAU; haptische Produkte will man anfassen", erklärt Michael Stein, Gerflor-Geschäftsführer D/A/CH. Am kreisförmigen Gerflor-Stand drehte sich alles um die Produktbereiche Evo, Vinyl und Linoleum. "Viele, sehr internationale Kontakte" habe man gehabt; im Fokus stand der neue, PVC-freie Designbelag Evo. Auch den Looselay-Bereich will Gerflor intensiver verfolgen, etwa durch den Ausbau der Schwalbenschwanz-Qualität Creation 70 Evo. In Deutschland sei Looselay bisher noch nicht stark verbreitet, doch die Vorteile lägen auf der Hand: Die Verlegung geht schnell, und es sind keine tiefen Fachkenntnisse erforderlich. Stichwort: Handwerkermangel.
Halbmond Individualdruck ab 20 m
2Mit seinem ausdrucksstarken Stand fiel der Druckspezialist Halbmond ins Auge. Die Oelsnitzer produzieren ausschließlich auftragsbezogen und drucken seit 2019 digital mit Colaris-Drucktechnologie - schon ab 20m
2 individuell, häufig im Auftrag von Objekteuren und Architekten. Durch das Geschäftsjahr 2022 sei man verhältnismäßig gut und vor allem schuldenfrei durchs Jahr gekommen. Das Unternehmen mit der hohen Eigenkapitalquote von 70 % tätigte im vergangenen Jahr Investitionen von rund 3,3 Mio. EUR aus dem Cashflow, davon flossen etwa 0,5 Mio. EUR in den Bereich IT. An der Messe BAU schätzte man die hohe Internationalität. "Insbesondere die sehr positive Reaktion auf die Vorstellung der Teppichplanken, der Show Time Broschüre, der Fashion Floors Kollektion sowie des B2B-Portals haben uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", erklärt Geschäftsführer Dr. Ralf Litzenberg.
Haro/Hamberger Wachstumsthemen Treppe und Akustik
Hamberger begegnet dem Markt 2023 mit neuer Marketingstrategie, die mit den entsprechenden Marketing-Managern auf die verschiedenen Märkte ausgerichtet ist, etwa die Kernmärkte D/A/CH, Frankreich sowie den Wachstumsmärkten UK und Skandinavien. Neue Gesamt-Marketingleiterin ist Barbara Seele; die Bereiche Objekt und DIY verantwortet Bernd Reuß, der als Schnittstelle zwischen Vertrieb und Marketing agiert. Im schwierigen Geschäftsjahr 2022 sei man mit "halbwegs blauem Auge davongekommen." "In der zweiten Jahreshälfte 2023 sollte das Geschäft in der Gesamtbranche aber wieder anziehen", äußerte sich Reuß.
Infloor-Girloon Versierte Digitaldruck-Profis
Infloor-Girloon punktet mit der hochmodernen Digitaldruckanlange Colaris, die die Ostwestfalen genau auf ihre Bedürfnisse eingestellt haben. Unter den Referenzen befindet sich auch die Hamburger Elbphilharmonie. Das vollstufig aufgestellte Familienunternehmen präsentiert sich technisch versiert und flexibel. Der Stand war sehr gut besucht, Gesamtverkaufsleiter Christian Grube ständig im Einsatz. Das Resümee am Ende: "Es war wirklich eine tolle Messe mit einer mega Resonanz!" Im Anschluss geht es direkt weiter zu diversen Hausmessen.
Interface/Nora Systems Klimaneutralität mal zwei
Am Stand von Interface und Tochter Nora präsentierten sich zwei Unternehmen, deren Produkte "über den gesamten Lebenszyklus klimaneutral" sind. Wirtschaftlich sieht es 2023 auch gut aus: "Wir liegen voll im Plan" berichtet Anne Salditt von Interface. "Bei aller Zurückhaltung in Sachen Neubau wird trotzdem viel renoviert; viele Büros werden umgestaltet."
Nora Systems geht mit hohem Auftragsbestand ins Jahr 2023 - nach einem "phänomenal guten 2022", wie Pressereferentin Doris Janik berichtet. "Lieferengpässe bauen sich allmählich ab. Und die Energiekrise, mit der wir im Herbst gerechnet hatten, ist zum Glück nicht eingetreten." Die Verarbeitung von Kautschuk ist sehr energieintensiv, dafür seien Kautschukböden extrem langlebig. "In Bochum liegt einer unserer Nora-Noppenböden seit 1975 und sieht immer noch gut aus", so Janik.
Caparol gestaltet die Zukunft mit
"Heute schon an morgen denken" hieß es am Stand von Caparol auf der Messe BAU. Beim Zukunftsdialog Malerhandwerk 2040 hatten die Messebesucher die Gelegenheit, sich mit dem Präsidium des Bundesverbands Farbe, Gestaltung, Bautenschutz, dessen Hauptgeschäftsführer Mathias Bucksteeg, Caparol-Firmenchef Dr. Ralf Murjahn und weiteren Fachleuten von Caparol auszutauschen. Die Diskussion ergab, dass Zukunft selbst geschaffen und gestaltet werden könne. Robotik im Malerhandwerk sei zwar eine große Chance, den Malerberuf für junge Menschen attraktiver zu machen und den Handwerker zu entlasten. Doch gehe es nicht darum, ihn zu ersetzen. Vielmehr gelte es, Chancen zu nutzen und mit Hilfe der Robotik die Gesundheit der Mitarbeiter langfristig zu erhalten sowie gleichzeitig die Effizienz zu erhöhen. "Die Notwendigkeit zur Rationalisierung und Effizienzsteigerung in Handwerk und Industrie ist angesichts des ökonomischen Umfelds evident", machte Caparol-Geschäftsführer Stefan Weyer deutlich. "Wenn man in einem solchen Umfeld als Hersteller und Handwerk bestehen will, bleibt einem keine andere Wahl, als seine Produktivität deutlich und kontinuierlich zu erhöhen."
Bucksteeg verwies darauf, dass auch vonseiten des Bundesverbands langfristig vorausgedacht werden müsse, weil Ausbildungsordnungen frühzeitig anzupassen seien. "Die Themen Nachhaltigkeit und Gesundheit werden uns noch stärker als bisher beschäftigen", ist Caparol-Geschäftsführer Guido Kuphal überzeugt. Weitere Diskutanten vertraten die Meinung, dass digitale Datenströme und Planungsunterlagen sowie Sensoren neuartige Möglichkeiten in puncto Qualitätssicherung und Erfassen des Sanierungsbedarfs eröffneten. Vorgefertigtes Bauen werde nicht nur im Neubau, sondern auch in der Sanierung Einzug halten. Zudem beeinflusse die Digitalisierung mehr und mehr den Handel, der jedoch wegen der angebotenen Dienstleistungen regional aufgestellt sein müsse.
KWG Kork- und Naturprodukte im Mittelpunkt
Mit der Einführung von Madeira, einem bedruckten Korkboden mit HDF-Mittellage, hat KWG "trotz der widrigen Marktumstände viele Kunden gewinnen können", heißt es beim Kork-Spezialisten. Die BAU ist die erste große Plattform, auf der Madeira einem breiten Publikum vorgestellt wurde. Die Baden-Württemberger legten den Schwerpunkt auf die Naturprodukte im KWG-Sortiment.
Traditionelle Korkbodenbeläge und digital bedruckte Designböden nimmt KWG nach Ende der Nutzungsdauer im Rahmen seines "2nd Life"-Service zurück und lässt sie zu neuen Produkten verarbeiten.
Milliken Den D/A/CH-Markt mit Druckkompetenz angehen
"Unsere Kernkompetenz ist das Drucken", beschreibt Deutschland-Verkaufsleiter Dirk Boll den Schwerpunkt von Milliken. Dank Millitron-Technologie bietet der amerikanische Hersteller modularer Bodenbeläge ein breites Designspektrum und gestaltet auf Wunsch individuelle Lösungen. Auch dicht gewebte Vinylfliesen und LVT sind im Programm. Zukünftig will Milliken den D/A/CH-
Markt intensiver angehen und hat hier den Vertrieb aufgestockt.
Dazu will man mit nachhaltigen Lösungen punkten. "Recycling war gestern, der Megatrend heißt Re-use", erklärt Boll. Benutzte, aber noch weiter nutzbare Milliken-Bodenelemente werden gereinigt und in anderen Projekten verlegt.
Object Carpet Nachhaltiges Design für München und Mailand
Object Carpet, Spezialist für hochwertige Objektteppichböden und -teppiche, tanzte auf zwei Hochzeiten: Auf der BAU in München stand die neue kreislauffähige Teppichbodenqualität Neoo im Fokus; auf dem parallel stattfindenden Salone del Mobile in Mailand hatten die ersten Outdoorteppiche und -teppichböden des Anbieters Premiere: Mediterraneo aus Recyclinggarn stammt aus der Feder der Designer Matteo Thun und Antonio Rodriguez.
Im Herbst 2022 hatte Object Carpet seinen "unendlich recyclingfähigen" Teppichboden Neoo vorgestellt; bereits jetzt bieten die Designspezialisten farbige Duo-Qualitäten an: Die meisten Positionen der Kollektion Places of Origin mit Polyamidflor wurden bereits mit Neoo-Polyesterrücken umgesetzt; bis Ende 2024 will man das gesamte Sortiment umwandeln.
Oneflor Europe Lebhafte Messe-Premiere
Zum ersten Mal stellte der belgische Designbodenanbieter Oneflor Europe auf der BAU in München aus - "und auf unserem kleinen, feinen Stand ist immer etwas los", berichtet D/A/CH-Vertriebsleiter Christian Lukas.
Der stark großhandelsorientierte Anbieter konnte auf der Messe viele Neukontakte knüpfen. Das passt zur Zielsetzung, denn: "Wir wollen weiter wachsen"; auch den Objekbereich will Oneflor Europe stärker für sich erschließen. Hier stehen unter anderem die Qualitäten Ecolay (Looselay), Ecolock (mit Schwalbenschwanzprofil) und Loom+ zur Wahl. Loom+ ist eine schnittfeste, extrem belastbare Webvinyl-Fliese, die sich vielfältig kombinieren lässt.
Project Floors Kojen zeigten Designböden im Kontext
"In erster Linie eine Kontaktmesse" ist die Münchner BAU für Project Floors. "Wir hatten sehr viele Musteranfragen", berichtet Svenja Bends aus dem Marketing. Wie die Böden des Designbelagsanbieters im Zusammenspiel mit Möbeln, Stoffen und Tapeten wirken, zeigten geschmackvoll eingerichtete Kojen auf dem zweistöckigen Messestand. Entstanden sind sie in Kooperation mit dem Hotelausstatter Bachhuber, der Referenzen wie das Hamburger Hotel Vier Jahreszeiten in seinem Portfolio hat. Das Messe-Fazit: Auch wenn die Besucherzahlen der BAU hinter denen von 2019 zurückgeblieben sind, habe man "zahlreiche vielversprechende Beratungen" durchgeführt. "Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so viele wirklich gute Gespräche auf einer Messe geführt habe", äußert sich Geschäftsführer Bernd Greve. Neben Besuchern aus Österreich, der Schweiz und Skandinavien hat Project Floors auch viele weitere Interessenten aus dem Ausland am Stand begrüßt.
Tarkett Im Zeichen der Kreislauffähigkeit
Der Messeauftritt von Tarkett stellt Kreislauffähigkeit und das unternehmenseigene Restart-Rücknahmesystem in den Mittelpunkt. 2022 wurden 400 t
Verschnitt und Altböden im D/A/CH-Raum zurückgenommen, insgesamt 115.000 t von 2010 bis 2022.
Auf der BAU unterstützte Tarkett das Projekt Manaia zum Erhalt von Unterwasser-Seegraswiesen. Diese Wiesen speichern viel CO
2 und bieten vielen Tierarten einen Lebensraum. Tarkett finanzierte fünf Minuten Projektarbeit für jeden Messekontakt auf der BAU, insgesamt 14.965 Minuten.
Uzin Group Nachhaltigkeitslabel ECO
2 Choice sorgt für Orientierung
Uzin Utz hat im Rahmen der Strategie Passion 2025
eigene Nachhaltigkeitsziele festgelegt, darunter die Reduktion von CO
2-Emissionen und die Entwicklung ressourcenschonender Produkte. Man strebt an, die CO
2-Emissionen bis 2025 um 25 % zu reduzieren. Dafür wurde das Nachhaltigkeitslabel ECO
2 Choice eingeführt, das auf den Produktverpackungen sichtbar sein wird. Durch Scannen des QR-Codes können Details zur CO
2-Einsparung eingesehen werden. Die Marken Uzin, Pallmann, Arturo und Codex haben ausgewählte Produkte mit speziellen Rezepturen entwickelt, die nachhaltige Lösungen für die Bodenverarbeitung bieten. Diese Produkte sind durch das neue Label gekennzeichnet und bestehen aus umweltfreundlichen Rohstoffen. Uzin Utz engagiert sich auch im Bereich des konkreten Klimaschutzmanagements. Maßnahmen wie Solarpanels und die Umstellung von 50 % des Fuhrparks auf Elektrofahrzeuge wurden bereits umgesetzt.
Pallmann Fläche am Stammsitz verdoppelt
Parkettspezialist Pallmann, eine Marke der Uzin Utz Group, richtete den Messeauftritt ganz auf seine Neuheit Magic Oil Change aus. Dieses ist als lösemittelfreies 1K- und 2K-Parkettöl erhältlich. Das Besondere: Das Parkettöl besteht zu mehr als 90 % aus nachwachsenden Rohstoffen, die von Landwirten aus der Pallmann-Nachbarschaft in der Region Würzburg stammen - was laut Pallmann den CO
2-Austoß um 60 bis 70 % gegenüber herkömmlichen Parkettölen reduziert.
In den vergangenen Jahren hat Pallmann seinen Stammsitz in Würzburg kräftig ausgebaut. Mit der Verdoppelung der Fläche wurden Produktion, Anwendungstechnik und Verwaltung für das Wachstum der nächsten zehn Jahre erweitert. Das moderne Schulungszentrum "Orange World" dient als zentraler Treffpunkt für den Austausch zwischen Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten.
Vebe/Condor Partnerschaft mit Ozeanplastik-Recycler Tide
Ausschließlich textile Objektbeläge zeigte Condor-Tochter Vebe auf der BAU: Dura-Teppichböden einerseits und Nadelvlies der Marke Strong andererseits. Bei Strong stand die zu 100 % in den Niederlanden produzierte, Bitumen- und PVC-freie Fliese Beyond Eco im Mittelpunkt.
Neu ist auch die Zusammenarbeit zwischen dem Vebe-Mutterkonzern Condor und dem Schweizer Kunststoffrecycling-Unternehmen Tide Ocean SA. Tide bereitet Ozeanplastik zu hochwertigen Rohstoffen auf und wurde 2022 mit dem Swiss Ethics Awards ausgezeichnet. Die Condor Group wird die Rezyklate für eine Vielzahl ihrer Bodenbeläge verwenden.
Vorwerk/Hamelner Teppichwerke Neue Wohnkollektion
Mit einem Dummy-Koffer der neuen Vorwerk-Wohnkollektion Fascination waren die Hamelner Teppichwerke am Start: 2024 will man mit einer Neuauflage "völlig neue Wege" gehen. "Wir waren dafür mit Moodboards bei Großhändlern und Einkaufskooperationen und haben Meinungen eingeholt", erklärte B2B-Verkaufsleiter Dirk Cyrener. Geschäftsführer Martin Multhaupt freute sich über die "super Messe" und ärgerte sich über die Streiks, die Donnerstag und vor allem Freitag das Messegeschehen beeinträchtigten. Dafür seien gerade am Montag viele Interessenten aus dem Ausland am Stand gewesen: aus Osteuropa, Israel und Korea zum Beispiel. "Durch den Umbruch hatten uns einige nicht auf dem Schirm", so Cyrener. "Aber jetzt kommen wir!"
Windmöller Messe-Fokus auf Ecuran
"Eine spontane Entscheidung" war es laut Annika Windmöller, an der BAU in München teilzunehmen - und eine gute: "Unsere Bestandskunden sind da, gerade aus dem Handelsbereich." Auch würde die Messe "immer internationaler". Der silberne Caravan diente erneut als Versorgungspunkt am Stand. Das Unternehmen aus Ostwestfalen präsentierte seine PVC-freien Ecuran-Produkteh; hochwertiges Laminat wurde ebenfalls angeboten.
Eine weitere Neuheit waren Akustikmatten mit ein- oder beidseitiger Klebefläche, die auch von Handwerkern und Malern leicht verlegt werden können.
Zipse Multitalent Kork
Kork ist die Materialheimat des Anbieters Zipse; die Qualitäten des natürlichen Werkstoffes stellten die Baden-Württemberger am "größten Messestand der Unternehmensgeschichte" in den Vordergrund und zeigten Kork als Boden- und Wandbelag und als Dämmstoff. Pur oder digital bedruckt, leitfähig auf Fußbodenheizungen und gleichzeitig feuerfest, wie ein Bunsenbrenner-Test beweist. Der Stand war "wirklich gut besucht", so Sabine Wahby aus dem Zipse-Marketing.
Nach einem enorm starken Geschäftsjahr 2021 blickt Zipse auf ein "starkes 2022" zurück: Material- und Energiepreise seien gestiegen, gleichzeitig arbeite man schon lange mit festen Lieferanten zusammen und beziehe die Rohstoffe aus verschiedenen Quellen.
aus
BTH Heimtex 06/23
(Wirtschaft)