Keramik-Klimaboden von Schlüter-Systems im Landgasthaus "Sternen" in Weiach/Zürich
Moderne Belagskonstruktion in historischem Gemäuer
Historische Gebäude versprühen durch ihr Alter zwar oft den Charme von Wohlbehagen und Gemütlichkeit, aber in der Realität sind sie meist das genaue Gegenteil. Im Zuge einer Sanierung soll dann aber genau diese wohnliche Atmosphäre hergestellt werden. Auf der Wunschliste vieler Bauherren dabei ganz oben: eine Fußbodenheizung. Doch ausgerechnet deren Realisierung scheitert in alten, überwiegend mit Holz gebauten Objekten oftmals aus statischen Gründen oder mangels Aufbauhöhe. Mit dem Keramik-Klimaboden Schlüter-Bekotec-Therm gibt es eine passende Systemlösung. Die Komplettkonstruktion von Schlüter-Systems hat den Vorteil, dass der Verleger den gesamten Bodenaufbau "aus einer Hand" anbieten kann.
"Der Einbau war völlig problemlos", betont der Inhaber der Firma Uhlig-Design, der das System schon mehrfach eigenhändig installiert hat. Sein letztes Projekt: das ehemalige Landgasthaus "Sternen" in Weiach/Zürich. Das gut 100 Jahre alte Gebäude wurde vom Eigentümer in ein selbst genutztes Wohnhaus umgewandelt, wobei für Küche und Wohnbereich mit insgesamt 80 qm ein Heizestrich gewünscht war.
"Über den Kellergewölben lag noch der ursprüngliche Lehmboden", erinnert sich Uhlig noch an den ersten Eindruck, den das historische Gasthaus auf ihn machte: "Da musste erst einmal ein vernünftig abgedichteter Untergrund verlegt werden." Das daraus resultierende Problem: Der 15-cm dicke Magerbeton ließ nicht mehr genügend Spielraum für einen konventionellen Heizestrich. "Die Aufbauhöhe von mindestens 100 mm ließ sich nicht realisieren", erläutert Uhlig, der mit dem Keramik-Klimaboden Schlüter-Bekotec-Therm jedoch eine Alternative parat hatte.
Das System hat gegenüber der konventionellen Technik mehrere Vorteile: Es ist in seinem Aufbau mit knapp 52 mm nur halb so hoch, durch die daraus resultierende Materialersparnis leichter und reagiert auch weniger träge, so dass zum Beispiel durch eine Nachtabsenkung Energie gespart werden kann.
Die Basis des Klimabodens sind Polystyrol-Noppenplatten (Schlüter-Bekotec-EN). Da sie eine 2cm starke Dämmung darstellen, konnte bei dem Gasthof-Umbau unmittelbar auf den abgedichteten Untergrund gelegt werden. Verbunden werden die einzelnen Platten, die sich mit einem Messer problemlos zuschneiden lassen, über eine Stufenfalz. Um Schallbrücken zu den Wänden zu vermeiden, werden im Übergangsbereich Randsteifen aus Polyethylenschaum (Bekotec-BRS) verlegt. Zwischen die Noppen, die ein 75 mm-Raster bilden, werden die im Durchmesser auf die Platte abgestimmten und sauerstoffdichten Heizrohre (Bekotec-Therm-HR) eingeklemmt. Nach der Rohrverlegung wurde ein Zementestrich eingebracht, wobei über den Noppen eine Schichtdicke von 8 mm ausreicht. Uhlig: "Das sind ca. 40 mm weniger als bei einem konventionellen Heizestrich."
Die Noppenstruktur hat aber noch einen weiteren Vorzug: Sie bewirkt, dass die Schwindung in Folge von Trocknen und Erhärten durch mikrofeine Schwundrisse in den gleichmäßigen Estrichmodulen im Noppenraster neutralisiert wird. Auf Dehnungsfugen im Estrich kann somit verzichtet werden. Die Heizrohre liegen innerhalb des Estrichs, gerade einmal 10 mm unter der Estrichoberfläche, so dass das System besonders schnell auf Temperaturregelungen reagiert. Zumal auch insgesamt nur eine geringe Estrichmasse aufzuheizen ist.
Dadurch benötigt der Keramik-Klimaboden eine deutlich niedrigere Vorlauftemperatur im Vergleich zum konventionellen Heizestrich. Das macht sich laut Uhlig in den Folgejahren auch im Portemonnaie bemerkbar: "Jährlich können so Heizenergiekosten von ungefähr 20 Prozent eingespart werden." Über den Heizkreisverteiler Schlüter-Bekotec-Therm-HV/DE und eine vorgeschaltete Vorlauftemperatur-Regelstation wurde der Keramik-Klimaboden schließlich an eine moderne Holzschnitzelheizung angeschlossen. Aber auch mit anderen regenerativen Energiequellen wie z. B. Erdwärme mit Wärmepumpe lässt sich das System effektiv betreiben.
Sobald der Estrich begehbar war (nach etwa 48 Stunden) konnte die Entkopplungsmatte Schlüter-Ditra verklebt werden. Dazu wurde der Fliesenkleber mit 4er-Zahnkelle ausgestrichen und die Vliesseite der Matte vollsatt in das Bett eingedrückt. Darauf konnten unmittelbar im Dünnbett die Fliesen 33x33 und 33x45 im Läuferverband verlegt werden. "Dabei war besonders vorteilhaft", so Thomas Uhlig, "dass keine Estrichfugen zu berücksichtigen waren." Auch die Bauzeit konnte dadurch erheblich verkürzt werden, denn das Warten auf die sonst erforderliche Restfeuchte von weniger als zwei Prozent war nicht erforderlich.
Schlüter-Ditra entkoppelt den Keramikbelag vom Estrich, so dass keine Spannungen oder Risse aus dem Untergrund auf den Oberbelag übertragen werden. Als weiteres bildet die Entkopplungsmatte zwischen Estrichoberfläche und Fliesen ein regelmäßiges, miteinander kommunizierendes Netz aus Luftkanälen. "Dadurch wird eine schnelle und gleichmäßige Wärmeverteilung unter den Fliesen bewirkt, so dass eine homogene Oberflächentemperatur des Keramik-Klimabodens gewährleistet wird", erläutert der Fachmann das Funktionsprinzip des Systemaufbaus.
Interessante Zusatzinformation: Das System Schlüter-Bekotec-Therm erreicht seine schnelle Wärmeleitung und Verarbeitung am besten mit keramischen Fliesen. Es ist aber auch für Teppichboden, Parkett und Laminat freigegeben.
Objekt-TelegrammObjekt: Landgasthaus"Sternen" in Weiach/Zürich
Verleger: Thomas Uhlig, Uhlig-Design
Konstruktion: Keramik-Klimaboden Schlüter-Bekotec-Therm
Keramik-Klimaboden-Info
Schlüter-Systems
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Fax:02371/971111
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FussbodenTechnik 04/07
(Referenz)