Textilindustrie Schweiz

Exportorientierte Branche


Zürich/CH - Wie der Textilverband Schweiz (TVS) in seinem aktuellen Bericht für das Geschäftsjahr 2006 meldet, erreichte der Umsatz der schweizerischen Textil- und Bekleidungsindustrie 2006 rund CHF 4,13 Mrd., was eine Verbesserung um 4.6 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Diese erfreuliche Entwicklung zeigt sich auch im Textil- und Bekleidungsexport, der sich um 4,9 Prozent erhöhte und einen Wert von CHF 4,20 Mrd. erreichte. Auch der lmport von Textil- und Bekleidungswaren nahm um 5,7 Prozent zu und erreichte wertmäßig rund CHF 8,20 Mrd. Dass sich die Produktivität verbessert hat, zeigt die reduzierte Anzahl von 16.100 Beschäftigten (- 1,2 Prozent).

Im Bereich Textil erhöhte sich der Umsatz um 2,5 Prozent auf CHF 2,15 Mrd., die Exporte erreichten CHF 2,09 Mrd., was einem Plus von 2,5 Prozent entspricht. Auch die Importe legten kräftig zu, so dass sich das Ergebnis für das Jahr 2006 um 6,6 Prozent erhöhte und einen Wert von CHF 2,34 Mrd. erreichte. Erfreulicherweise konnte zudem auch die Zahl der Beschäftigten in der Textilindustrie wieder leicht gesteigert werden und beträgt nun 11.300 Personen (+1,8 Prozent).

Eine ähnliche Situation zeigte sich bei den Importen, die sich im vergangenen Jahr um 5,3 Prozent auf CHF 5,86 Mrd. erhöhten. Hingegen nahm die Zahl der Beschäftigten um 7,7 Prozent auf 4.800 Personen ab.

Auch im Jahr 2007 dürfte sich die Konjunktur trotz eines voraussichtlich abgeschwächten gesamtwirtschaftlichen Wachstums positiv entwickeln. Der konjunkturelle Höhepunkt scheint jedoch überschritten zu sein. Dennoch ist zu erwarten, dass die Nachfrage in der Textil- und Bekleidungsindustrie - vor allem im Export - intakt bleibt. Der Preis- und Margendruck wird sich allerdings unvermindert fortsetzen und die Konkurrenz aus Niedriglohnländern weiter wachsen. Entscheidende Faktoren für den Geschäftserfolg sind deshalb die konsequente Verfolgung einer Unternehmensstrategie, Innovationskraft, die Fähigkeit, Modetrends zu erkennen und umzusetzen, ein effizientes Kostenmanagement sowie ein überzeugendes Marketing.

Die Ausfuhren 2006 übertrafen das Vorjahresergebnis deutlich. So konnten die Exporte der Textilindustrie um 2,5 Prozent auf CHF 2,09 Mrd. und in der Bekleidungsindustrie sogar um 7,5 Prozent auf CHF 2,10 Mrd. gesteigert werden. Insgesamt wurden Waren im Wert von CHF 4,20 Mrd. (+4.9 Prozent) ausgeführt. Im Textilbereich trugen vor allem Chemiefasergewebe, gewirkte Stoffe und Heimtextilien zum positiven Ergebnis bei. Rückläufig waren Baumwollgarne und beschichtete Textilien.

Auch die Einfuhren konnten 2006 zulegen (+5,7 Prozent) und erreichten einen Wert von CHF 8,20 Mrd. Im Textilbereich verzeichneten sämtliche Warengruppen mit Ausnahme der Spinnstoffe eine Zunahme der Einfuhren. Im Berichtsjahr blieben die Nachbarstaaten Deutschland und Italien sowohl bei Textilien als auch bei Bekleidung die wichtigsten Lieferländer, und die EU ist der wichtigste Beschaffungsmarkt: Die Schweiz importierte rund 85 Prozent Textilien und rund 77 Prozent Bekleidung aus der EU.

Die Exporte erhöhten sich 2006 wertmäßig um 6,6 Prozent, mengenmässig um 2,9 Prozent. Dies zeigt einen eindeutigen Trend zu höherwertigen Produkten, wie er auch in anderen Bereichen der Textilindustrie auftritt. Mengenmäßig konnte die Ausfuhr von Bett- und Haushaltstextilien um 8,9 Prozent gesteigert werden (wertmäßig plus 4,4 Prozent). Einzig die Ausfuhr von "Gardinen und nicht bestickte Deko" verzeichnete mengenmäßig einen Rückgang um 8,2 Prozent, dagegen stieg der wertmäßige Anteil um 0,9 Prozent.
aus Haustex 08/07 (Wirtschaft)