ABK

Verband arbeitet sehr profitabel

Rheda-Wiedenbrück - Ende Juni trafen sich traditionsgemäß die Mitglieder des Einkaufsverbandes ABK in Rheda-Wiedenbrück zu ihrer Hauptmusterung. Geschäftsführer Hans-Günter Schucht konnte den Mitgliedsfirmen Erfreuliches zur Finanzsituation des Verbandes mitteilen. Derzeit besteht der Verband aus 56 Gesellschaftern mit 148 Verkaufsstellen.

Im letzen Jahr hat der Verband praktisch in allen Bereichen zugelegt: bei der Zentralregulierung, dem Eigengeschäft als auch beim Umsatz der Geschäfte insgesamt", freut sich Schucht. In Summe gelang es den Anschlusshäusern, ihren Umsatz um gut neun Prozent verbessern zu können. Ebenso wichtig war ihm jedoch, dass das Ergebnis des Verbandes um "rund 30 Prozentpunkte" habe gesteigert werden können. "In den drei Jahren nach dem Zusammenschluss von Ambra und Bettenkreis haben wir an die Gesellschafter einen Betrag ausgezahlt, der rechnerisch mehr als 100 Prozent des Gesellschafterkapitals entspricht", so Schucht. "Wie haben wir das geschafft? Indem wir die Kostenstruktur der kleinen Ambra beibehalten haben und den Größenzuwachs durch den Bettenkreis kostenneutral realisieren konnten."

Einige Zeit sah es im letzten Jahr nicht nach einer solch erfreulichen Geschäftsentwicklung aus. Aber die zweite Jahreshälfte hat dem Verband dann noch einen deutlichen Schub verpasst. Matratzen und Rahmen verzeichneten laut Schucht gute Umsatzzuwächse, auch Federn- und Daunenprodukte. Tolle Umsätze hätten die Anschlusshäuser auch im hochwertigen Bereich erzielen können. Unumwunden räumt Schucht ein, dass seine Mitglieder in diesem Jahr unter den positiven Vorzeichen etwas zu leiden hätten. Aufgelaufen lag der Umsatz um knapp 4 Prozent unter den Vorjahreswerten. "Aber wir sind optimistisch, die Umsatzdelle bis Jahresende wenigstens zum Teil wieder ausgleichen zu können", so Schucht.

Als wichtige Aufgabe sieht der Verband die Akquise von neuen Verbandsmitgliedern. Durch den Zusammenschluss der beiden Verbände und die sich daraus ergebenden Aufgaben wurde dieser Punkt in den vergangenen drei Jahren etwas vernachlässigt. "Das ist natürlich der Nachteil, wenn man als Verband so schlank strukturiert ist", erklärt Schucht. Ihm ist allerdings auch bewusst, dass es nicht leicht fallen wird, neue Fachhändler zu werben. Zwar gibt es nach wie vor zahlreiche Einzelhändler, die immer noch "ungebunden" arbeiten. Aber ABK-Mitglieder müssen ihre finanziellen Verpflichtungen grundsätzlich in der ersten Kondition begleichen. Das schränkt den Kreis potenzieller Neumitglieder nicht unerheblich ein.

Regelmäßig stellt der Verband seinen Mitgliedern auf der Hauptmusterung auch die Marketingpläne der nächsten Monate vor. So hat der Verband als wichtiges Kommunikations-Instrument ein 20-seitiges Magazin namens "Day&Night" entwickeln lassen, das von den Mitgliedern als Direct Mailing verschickt werden kann. Das könne, so Schucht, entweder anhand einer existierenden Kundendatei geschehen oder man erwirbt bei der Post zielgenau die entsprechenden Adressen. Ziel dieses Magazins ist in erster Linie, die Adressaten über die Vorteile des Fachhandels und seine Kompetenzen hinsichtlich Beratung und Fachkenntnissen aufzuklären - illustriert durch eine Produktwelt rund ums Schlafen. "Wir sehen die Wirkung des Magazins längerfristig und erwarten nicht, dass gleich nach Erscheinen des Magazins die Leute in die Geschäfte strömen", so Schucht.

Das Sortiment und die Lieferanten hat der Verband in den letzten drei Jahren zu rund 80 Prozent unverändert gelassen. Auch hier mussten wegen des Zusammenschlusses von Ambra und Bettenkreis Prioritäten gesetzt werden. Für die neue Saison hat die ABK allerdings einen neuen Matratzen-Lieferanten aufgenommen, der, so Schucht, ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis bietet. Der gleiche Lieferant wird demnächst auch ein neu entwickeltes Nackenstützkissen liefern. Großes Interesse weckte auf der Musterung außerdem die Firma Caretec mit ihrem aufwändig konstruierten Pflege- und Aufstehbett Rotoflex. Praktisch ohne Kraftaufwand und Hilfe Dritter können gehandicapte, bettlägerige Menschen aus diesem Bett zum Stehen kommen. Es gibt eine frei stehende Version und eine zum Einbau in ein Einzel- oder Doppelbett. Schucht berichtet, dass ein Einzelhändler bereits drei dieser Betten verkaufen konnte. Üblicherweise werden solche kostspieligen Pflegebetten von der Krankenkasse ausgeliehen.


Diese Firmen stellten auf der Hauptmusterung aus

Bettwäsche: Irisette, Elegante, Estella, Janine, Wülfing;
Frottierwaren: Cawö;
Wolldecken: Ibena, Borbo;
Matratzen: Rummel, Tempur;
Möbel: Reichert, Kirchner;
Bettwaren: Centa Star
aus Haustex 08/07 (Wirtschaft)