Mattes & Ammann

Erster zweilagiger Matratzenstoff


Meßstetten-Tieringen - Manchmal sorgen materielle Einsparungsvorschläge in einer ganzen Branche für mächtig Irritation. Und manchmal ärgert sich die Konkurrenz schlichtweg schwarz, dass sie nicht die vermeintlich einfache, aber bahnbrechende Idee hatte. Der schwäbische Branchenprimus Mattes & Ammann hat sich grundsätzliche Gedanken zum dreilagigen Aufbau eines klassischen Matratzen-Verbundstoffes gemacht, geforscht und getestet und nun liegt das Ergebnis vor. Das Familienunternehmen von der Alb stellt mit seinem druckelastischen Abstandsgestrick "easyair - federleicht" den ersten zweilagigen Matratzenstoffaufbau vor, der die Komforteigenschaften klassischer 3-Schicht-Systeme noch überbietet.

Der Trick: Die äußere mit Namen und/oder Design verzierte jacquardierte Seite bleibt unverändert, und auch der Füllfaden ist grundsätzlich identisch. Bloß die dritte Lage - die Rückseite - konnten die Entwickler mit einigen kniffeligen Verfahren entfernen. Und eben diese Verfahren sind es, die längst als deutsches Gebrauchsmuster und auch als europäisches Patent unter der Nr. EP 09163717 angemeldet sind. Des Weiteren haben zahlreiche Laborprüfungen ergeben, dass die fehlende Rückseite keine Probleme bei der Weiterverarbeitung macht. Werner Moser, Prokurist des Unternehmens, meint dazu: "Weiterverarbeiter versteppen das Textil und haben - auch nach zahlreichen Tests - mit der offenen Rückseite überhaupt kein Problem. Und für den Kunden ist die "offene Rückseite" sowieso völlig unsichtbar. Für ihn sind vielmehr Volumen und Weichheit entscheidend. Die können wir nun im Vergleich zum konventionellen Produkt noch überbieten."

Ein Geheimnis des neuen Verbundstoffes liegt unter anderem in den modernen Rundstrickmaschinen des Unternehmens begründet, die deutschlandweit den größten Durchmesser haben. Da der einzulegende und Volumen schaffende Füllfaden genauso lang ist wie die Maschine (Pi x Durchmesser), ist er hier schlichtweg länger als bei allen anderen Herstellern - und kann sich folglich im Material besser entwickeln. Und diese Länge des aus Polyester oder Polyamid bestehenden Fadens ist eben auch entscheidend für die Namen gebende federleichte Volumenqualität verantwortlich. Ein Marktvorteil, dem kleinere Maschinen in identischer Qualität unmöglich folgen können.

Aufgrund der fehlenden blockierenden Rückseite entwickeln sich in der Masche weniger Kräfte. Außerdem besitzt das Material eine höhere Elastizität und Luftdurchlässigkeit als die bisherigen Verbundstoffe. Mit anderen Worten: Die Komforteigenschaften für den Schläfer erhöhen sich, und auch die kalkulatorischen Eigenschaften ändern sich. Da nun eine komplette Materialebene wegfällt, kann Mattes & Ammann seinen neuen Federleicht-Stoff im Vergleich zur marktüblichen Standardware bis zu 15 Prozent günstiger am Markt anbieten. Werner Moser ergänzt: "Wir haben viele Testreihen in unseren Laboren gefahren, um unser etabliertes Matratzen-Gestrick derart zu modifizieren. Und nach entsprechenden Untersuchungen mit diversen Weiterverarbeitern bringen wir nun mit easyair - federleicht ein Material auf den Markt, das mit technischen Detaillösungen gespickt ist und das die gesamte Branche nachhaltig aufmischen wird."
aus Haustex 08/09 (Sortiment)