OBI Group Holding SE & Co. KGaA
Obi auf Brautschau im Ausland
Obi erwägt nach einem Bericht der Financial Times Deutschland, einen größeren europäischen Konkurrenten zu übernehmen. Es solle ein Deal sein, "der den Markt entscheidend verändert", sagte Obi-Vorstandschef Sergio Giroldi im FTD-Interview. "Unsere finanzielle Situation ist solide, wenn sich eine sinnvolle Möglichkeit ergibt, einen Mitbewerber zu übernehmen, werden wir zuschlagen." Bislang ist die Baumarktkette mit 505 Märkten in 11 Ländern vertreten. Zuletzt stieg die deutsche Nr. 1 auf dem ukrainischen Markt ein.
Rückendeckung für die weitere Expansion erhält Obi von seinem Eigentümer Tengelmann. Der Konzern hatte vor kurzem angekündigt, seinen Anteil an Obi von bislang 63 auf 74% zu erhöhten. "Damit setzt Tengelmann ein klares Signal", konstatiert Giroldi. "Die Baumarktsparte wird mehr und mehr zu einer Kernaktivität der Gruppe". Die Tengelmann-Inhaber, die drei Brüder Karl-Erivan, Christian und Georg Haub, hielten die Aktivitäten für sehr vielversprechend.
Giroldi sieht die Aufstockung der Anteile auch als eine Anerkennung für die erfolgreiche Entwicklung von Obi in den vergangenen vier Jahren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 5,7 Mrd. Euro, im Jahr davor waren es noch 5,3 Mrd. Euro.
Bei der Expansion will sich Giroldi auf Europa beschränken. Die Erfahrungen in Fernost waren dem Italiener eine Lehre. 2005 zog sich Obi nach knapp fünf Jahren vom chinesischen Markt zurück und verkaufte seine Dependancen an den britischen Konkurrenten Kingfisher. Die Chinesen hätten keinen Sinn für Do-it-yourself, begründet Giroldi das Scheitern. Sie würden nach Personal fragen, das die Waren zu Hause aufbaut.
aus
BTH Heimtex 09/07
(Wirtschaft)