Knauf Gips: Systembaustoffe gewährleisten Baufortschritt im Kortum Karree

Kaufhaus aus der "Große Bellheim" saniert


Das Bochumer Kaufhaus Kortum blickt auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurück. 1921 unter dem Namen "Alsberg" als erstes Warenhaus der Stadt eröffnet und später in "Kortum" umbenannt , gehörte es bis in die 80er Jahre zu einer der ersten Einkaufsadressen im Ruhrgebiet.

1988 folgte der Abstieg: aus dem Kaufhaus wurde ein Ladenzentrum mit wenig Erfolg - die meisten Etagen blieben leer. 1993 brachte sich das unter Denkmalschutz stehende Gebäude noch einmal in das Gedächtnis von rund 11 Millionen Fernsehzuschauern zurück, als dort der "Große Bellheim" mit Mario Adorf und Heinz Hoenig gedreht wurde. Jetzt wagt die Betreibergesellschaft ein Comeback: Das Kaufhaus wurde vollkommen entkernt und startet als "Kortum Karree" einen neuen Anlauf.

Der Einzug einer großen Elektromarktkette und die Verpachtung an weitere Geschäfte im Untergeschoss machten den Umbau des Bauwerks notwendig, zu dem auch die Sanierung der schadhaften Bodenflächen gehörte. Der Marler Fachbetrieb Bräuner Estrichbau erhielt den Auftrag, in allen vier Geschossen in Teilbereichen von je ca. 500 qm die alten Estrichflächen auszugleichen und neu einzubauen und dabei einen kontinuierlichen Baufortschritt zu gewährleisten. Dabei wurden die notwendigen Austrocknungszeiten exakt berechnet, um Behinderungen anderer Gewerke zu vermeiden. Die zu bearbeitende Gesamtfläche betrug rund 9.000 qm. Hinzu kam eine schwierige Baustellensituation. Durch die direkte Innenstadtlage in der Fußgängerzone konnte die Anlieferung nur in den frühen Morgenstunden und auf kleinstem Raum erfolgen. Das erforderte ein "generalstabsmäßiges" Vorgehen von Estrichleger Christian Bräuner und seinen Mitarbeitern. Für dieses Objekt war ursprünglich ein Zementestrich in Kombination mit einer Ausgleichsschüttung ausgeschrieben. Um Zeit zu sparen, wurde auf einen pumpfähigen Schaum-Unterbodenmörtel und Fließestrich umgestellt.

Höhendifferenzen überwinden

Die Sanierung alter Bausubstanz bringt oft unterschiedliche Rohbodenuntergründe und Höhendifferenzen zu Tage. Wenn kein Höhenausgleich mit Dämmplatten möglich ist, muss eine pumpfähige Dämmung her, so auch in Bochum, wo das Bräuner-Team Höhenunterschiede von 3 bis zu 20 cm vorfand. Die Entscheidung fiel auf den Schaum-Unterbodenmörtel "Knauf Schubo". Dieser begehbare Leichtausgleichmörtel aus Spezialzement und Luftporen überzeugt mit geringem Gewicht sowie guter Wärmedämmung.

Seine fließfähige Konsistenz sowie das Einbringen mit einer vollautomatischen Pumpe und einer Förderleistung von 6 m3 pro Stunde ermöglichen effizientes Arbeiten. Pro Tag wurden rund 1.000 qm Bodenausgleich eingebracht und im Verbund verlegt. Unebene und schiefe Rohdecken, besonders im Bereich der Treppen, erhielten einen absolut exakten Ausgleich. Benötigt wurden dabei zirka 90 Tonnen Schubo-Trockenmörtel, die von Knauf im Container bereitgestellt und mit der angeflanschten Maschine verarbeitet wurden. Die Arbeiten wurden von einer Drei-Mann-Kolonne ausgeführt. Sie zogen die Oberfläche unmittelbar nach dem Vergießen und Erreichen der nivellierten Höhe mit einer Schwabbelstange ab. Der Unterbodenausgleich war nach 48 Stunden abgebunden und begehbar. Bauleiter Zlatko Resnik, der das Produkt in diesem Objekt zum ersten Mal selbst verarbeitet hat, war zufrieden: "Diese Ausgleichsmasse ist wirklich einfach zu verarbeiten und bietet aufgrund ihrer hohen Verlegeleistung und schnellen Begehbarkeit eine optimale Voraussetzung für die Sanierung."

Fließestrich ohne Dehnungsfugen

Eine Woche später erhielten die so nivellierten Flächen eine neue Estrichdecke. Diese wurde auf Trennschicht (0,2 mm PE-Folie) verlegt. Verwendet wurde ein Werktrockenmörtel auf Calciumsulfatbasis mit mineralischen Zuschlagstoffen und Fließmitteln, "Knauf FE 50 Largo", den die Bräuner-Kolonne in Schichtdicken von 4 bis 5 cm einbrachte. Randdämmstreifen entlang aller aufgehenden Bauteile sorgen für die Verhinderung von Zwängungen. Im Gegensatz zu Zementestrichen, die alle 4 m die Anordnung von Dehnungsfugen erfordern, lässt sich der "FE 50" auch auf großen Flächen fugenlos herstellen, da er raumstabil erhärtet.

Durch den waagerechten und ebenen Verlauf muss der Fließestrich weder verdichtet noch abgezogen, abgerieben oder geglättet werden. 900 Tonnen Material wurden so aus den Silo-Containern verarbeitet. Diese waren über Zellenradschleusen mit den Estrichmaschinen verbunden, damit der Materialfluss gleichmäßig und ohne Druckschwankungen über alle Stockwerke und Entfernungen gewährleistet blieb. Die 3-Mann-Kolonne kam im Kortum Karree auf eine Tagesleistung von 1.000 qm. Diese Einbauzeiten sowie ein ausgeklügelter Bauzeitenplan ließen reichlich Luft, so dass der noch zu verlegende textile Bodenbelag einen gut ausgetrockneten Estrich als Untergrund vorfinden wird.


Objekt-Telegramm

Objekt: Kortum Karree, Bochum
Planung und Projektleitung: Forstbach Consulting, Köln
Estrichleger: Bräuner Estrichbau, Marl
Umfang: 9.000 qm
Knauf-Produkte:
- Schaum-Unterbodenmörtel Knauf Schubo
- Werktrockenmörtel Knauf FE 50 Largo
Objektbetreuung: Dirk Wingender, Knauf Gips

Estrich-Info
Knauf Gips
Tel.: 09323/31-0
Fax: 09323/31-277
aus FussbodenTechnik 03/08 (Referenz)